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Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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, dachte Skinner, sah Shannon von der Seite an und dann, au ja, am besten auf dir . Aber er würde Kay nie betrügen, und sowieso, Shannon hatte ja da diesen Freund, Kevin, diese selbstgefällige Fotze mit der bekloppten Frisur. Nein, er würde Kay nie hintergehen, aber es wäre schon toll, Shannon mal die Scheiße aus den Knochen zu ficken, bloß um dieser Fotze Kevin an den Karren zu pissen, dachte Skinner, um sich sofort dafür zu schämen.
    Shannon ist okay, ein Kumpel. Über Freunde darfst du nicht so denken. Das kommt vom Saufen: Das hinterlässt einen Schmier film von Geilheit und Verkommenheit auf der Seele. Kombinier das mit Kokain in großen Mengen und über längere Zeit und du lan dest wahrscheinlich in der Triebtäterdatei. Ich muss verfickt noch mal …
    Er dachte daran, wie er und Kay in diesem Club im West End gewesen waren und dort Shannon und Kevin getroffen hatten. Es hätte ein nettes Vierergrüppchen ergeben sollen, doch aus irgendeinem Grund hatten er und Kevin sich nicht gut verstanden und Shannon und Kay auch nicht, wie er mitbekam. Es war bei keinem so was wie eine Aversion auf den ersten Blick, oberflächlich blieb alles ganz freundlich, aber trotzdem war es unverkennbar.
    Ganz unterschiedliche Mädchentypen, dachte Skinner. Kay, das verwöhnte Prinzesschen, war die Jüngste in ihrer Familie mit zwei älteren Brüdern. Als Shannon im Teenageralter war und noch auf der Schule, war ihre Mutter überraschend gestorben und ihr Vater danach zusammengebrochen. Sie hatte ihren kleineren Bruder und ihre Schwester praktisch alleine großziehen müssen. Skinner betrachtete das Profil ihres weich gezeichneten Gesichtes und sah die Kraft und Entschlossenheit in ihren Augen. Sie ertappte ihn, als er sie bewundernd musterte, und schenkte ihm ein entwaffnendes Lächeln, wie ein Sonnenstrahl an einem grauen Tag.
    Im ersten Stock schlurfte ein mageres Kerlchen in einem blauen C&A-Anzug nervös in den Aufzug. Etwas an der Verlegenheit des Jungen erregte Skinners Mitleid, und er lächelte ihm zu, bevor er sah, dass Shannon ebenfalls lächelte.
    Skinners Magen-Darm-Trakt war vom Curry und Bier des Wochenendes noch in Aufruhr, und gerade, als der Aufzug im nächsten Stock anhielt und zwei Männer in Blaumännern einstiegen, rutschte ihm ein scheußlicher Furz raus, bei dem einem die Brille beschlug, so feucht dahingehaucht wie der Abschiedskuss zweier Liebender. Alle litten schweigend. Als die Arbeiter im nächsten Stock wieder ausstiegen, nutzte Skinner die Gelegenheit und tönte, den Blick auf die weggehenden Malocher gerichtet: – Das stinkt ja saumäßig. Er wusste, wenn es das Furzen betraf, waren alle auf einmal Eton-Absolventen. Männer waren generell verdächtiger als Frauen und Männer in Arbeitskleidung generell verdächtiger als Männer im Anzug. So lauteten nun mal die Regeln.
    Danny Skinner und Shannon McDowall steuerten auf ihr Büro zu, als der dünne Knabe in dem Anzug sie ansprach und nach dem Weg fragte. Was ist denn das für ein Hungerhaken, dachte Skinner: nur Haut und Knochen. Von vorne sah er aus, als wäre er von einer Dampfwalze überrollt worden, während er in Seitenansicht einen streichholzdünnen Körper mit etwas überdimensioniertem Schädel präsentierte. Aber er hatte ein recht offenes Gesicht, sommersprossige Haut und hellbraunes Haar.
    – Immer uns nach, Skinner lächelte wieder und stellte alle einander vor.
    Sie nahmen den Neuen, Brian Kibby hieß er, mit ins Großraumbüro. Foy war noch nicht da, also gaben sie ihm einen Kaffee und machten ihn schon mal mit den Kollegen bekannt. – Wir führen dich noch nicht rum, Brian, weil Bob bestimmt vorhat, dich selbst einzuweisen. Erzähl mal, wie war dein Wochenende?
    Brian Kibby begann begeistert zu erzählen. Nach einer Weile merkte Skinner, wie er abschaltete, weil der Kater einsetzte. Er entdeckte das Game Informer- Magazin, das der Neue aus seiner Aktentasche geholt hatte, und nahm es in die Hand. Er war kein großer Fan von Computerspielen, aber sein Freund Gary Traynor hatte Unmengen davon und nötigte ihn oft mitzumachen. Er sah die Rezension eines Spiels, das Traynor erwähnt hatte, Mid night Club 3: Dub Edition . – Das hier schon mal gespielt?, fragte er Kibby.
    – Das ist klasse!, schwärmte Brian, und seine Stimme wurde kieksig. – Ich glaube, ich habe noch kein anderes Spiel gespielt, bei dem man derart den Rausch der Geschwindigkeit erlebt. Und es geht nicht nur ums Rennen: Es legt auch sehr viel Gewicht darauf,

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