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Die Beute

Die Beute

Titel: Die Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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hineingestoßen.«
    Dee starrte sie an, dann prustete sie vor Lachen. Im nächsten Moment fielen sie alle hysterisch lachend ein. Selbst Zach kicherte. Dee boxte Jenny in den Arm.
    »Er wird sauer sein«, sagte Michael schwach, nachdem die Hysterie sich gelegt hatte. Er bekam einen Schluckauf.
    »Das ist er. Na und?«, sagte Jenny kühl. »Ich habe den Stützpunkt gefunden. Ich habe gewonnen.« Sie wedelte mit der Hand. »All ihr kleinen Lämmer seid frei.« Dann sah sie sich um und wartete.
    Nichts geschah.
    Der glückliche Rausch verebbte langsam, während sie alle sich umsahen und auf irgendeine Veränderung warteten. Tom zog düster die Augenbrauen zusammen. Dee ließ ihre Zähne hinter ihren schönen, wie gemeißelten Lippen aufblitzen.
    »Oh, das sind wir, nicht wahr?«, sprach sie leise und gefährlich ins Nichts. »Du mogelst.«

    »Vielleicht müssen wir brüllen«, schlug Michael vor. »Ihr könnt ko-mmen!«
    »Sei nicht dumm«, fuhr Zach ihn an. »Wir sind drin. Wir wollen raus.«
    »Und er muss uns rauslassen«, sagte Jenny. Sie betrachtete wieder das Loch in der Decke. »So sind die Spielregeln. Es sei denn, er hat tatsächlich vor zu mogeln« , fügte sie laut hinzu. Hand in Hand mit Tom, fühlte sie sich kühn und verwegen.
    »Ich mogle nie«, sagte Julian hinter ihnen. »Ich pflege die Spielkunst, ohne zu mogeln.«
    Jenny wirbelte herum. Julian stand direkt vor der Tür – die jetzt offen war. Das rote Ausgangsschild über der Tür blinkte wie verrückt, und es sah so aus, als würde es jeden Moment einen Kurzschluss auslösen. Eigentlich ein gutes Zeichen – aber der Ausdruck auf Julians Gesicht war alles andere als ermutigend. Seine Augen funkelten wie blaues Glas und sein Mund hatte etwas Grausames, Raubtierhaftes.
    »Dann wirst du uns gehen lassen«, forderte Jenny, wenn auch nicht mehr ganz so forsch wie zuvor. Aber sie schaffte es, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen, und zwang sich, ihm in die Augen zu sehen. Dann reckte sie stolz das Kinn vor. »Ich bin selbst reingekommen, Julian« , sagte sie. »Ich habe den Stützpunkt gefunden.«
    »Ja, das hast du.« Selbst hier, in der hell erleuchteten Cafeteria, schien er von Zwielicht umgeben zu sein. Von einem seltsamen, verzauberten Zwielicht, das heller
war als alles, was Jenny je gesehen hatte. »Du hast den Stützpunkt gefunden. Du hast das Spiel gewonnen. Jetzt braucht ihr nur noch hinauszugehen.«
    »Während du die Tür versperrst«, sagte Dee verächtlich. »Sieht so aus, als müsstest du das diesmal selbst tun, da deine tierischen Freunde nicht hier sind, um es dir abzunehmen.«
    »Die Tür versperren?« Julian riss seine schrägen Katzenaugen ganz weit auf, was ihn noch beunruhigender aussehen ließ – und noch schöner. Triumphierender. »Ich würde nicht einmal im Traum daran denken.« Er trat vom Ausgang weg und deutete mit achtloser Anmut darauf, als wolle er sie hindurchgeleiten. »Geht nur. Ihr braucht nur durchzugehen und ihr werdet außerhalb des Fotos sein. In Zachs Garage. Gesund und munter.«
    »Ich würde ihm nicht über den Weg trauen«, flüsterte Michael Jenny ins Ohr. Aber Dee, wie immer bereit, die Herausforderung anzunehmen, bewegte sich auf die Tür zu. Ihre ebenholzschwarzen Augen blitzten auf, als sie an Julian vorbeiging, und er verneigte sich elegant. Dann hob er den Kopf und lächelte Jenny an, die im Schutz von Toms Arm stand.
    »Ich habe dir schon einmal gesagt, dass du dich nicht mit mir anlegen sollst«, sagte Julian. Unter seinen schweren Wimpern flackerten seine Augen wie blaue Flammen.
    Jenny durchfuhr es siedend heiß. »Dee …«, begann sie voller Angst. Aber da geschah es bereits.

    Gerade als Dee die Tür erreichte, ertönte ein gewaltiges Krachen – ein Krachen, das gleichzeitig laut und leise war. Beinahe wie das Geräusch, das ein Gasbrenner macht, wenn man ihn einschaltet und das Gas Feuer fängt. Ein gedämpftes Wumm.
    Nur hundert Mal lauter. Und es kam von überall her. Jennys Trommelfell platzte fast. Aus allen Richtungen schien die Hitze auf sie zuzupreschen und ein Schwall brennender Luft wirbelte ihr Haar nach oben.
    Die Wucht der Explosion schleuderte Dee rückwärts, doch sie federte den Sturz ab, indem sie mit den Unterarmen und Handflächen voran auf dem Boden aufkam. Im nächsten Augenblick hielt Jenny sie im Arm, ihre Stimme war wie versteinert vor Angst.
    »Bist du okay? Bist du okay?«
    Dees schwarze Wimpern bebten. Ihre schmale Brust hob und senkte sich, und ihr Hals, lang und

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