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Die bezaubernde Arabella

Die bezaubernde Arabella

Titel: Die bezaubernde Arabella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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seinem Geschmack. »Leg dich!« befahl Mr. Beaumaris. »Wie oft habe ich dir schon befohlen, mir mit deinen unvornehmen und womöglich sogar schmutzigen Pfoten vom Leib zu bleiben? Ulysses, ich werde dich für einige Zeit verlassen.«
    Ganz verstand Ulysses das nicht, aber ihm war jedenfalls klar, daß diese Stunde köstlichen Zusammenseins zu Ende ging, und so legte er sich schicksalsergeben nieder. Mr. Beaumaris’ nun folgende Handlungen erfüllten ihn mit vager Unruhe, denn er wußte zwar nicht, was ein Reisesack war, doch sagte ihm ein gesunder Instinkt, daß Reisesäcke für kleine Hunde keine gute Vorbedeutung hatten. Allein diese Besorgnisse wogen nichts gegen die Betretenheit, den Kummer und das Mißfallen, das der Kammerdiener Nonpareils empfand, als er erfuhr, daß sein Herr London verlassen wollte, und das ohne die fachkundige Hilfe eines Dieners, den so mancher Dandy durch Bestechung für sich gewinnen wollte. Doch bewahrte er seinen Gleichmut so weit, daß er auf die Ankündigung einer einwöchigen Reise hin im Geiste bereits die Garderobe für einen Aufenthalt in Wigan Park, Woburn Abbey, Belvoir oder vielleicht gar Cheveley vorbereitete, bis die ganze Gräßlichkeit in einem über ihn hereinbrach. »Packen Sie Hemden und Halstücher für sieben Tage ein«, wies ihn Mr. Beaumaris an. »Ich reise im Reitanzug, aber Sie können auch einen Anzug mitpacken, für alle Fälle. Sie kommen nicht mit.«
    Es dauerte eine volle Minute, bis der ganze Inhalt dieser Nachricht im Gehirn des Kammerdieners Raum gewann. So betroffen war Mr. Painswick, daß er Mr. Beaumaris nur fassungslos anstarren konnte.
    »Sorgen Sie dafür, daß mein Reisewagen um sechs Uhr bereitsteht. Clayton mag mich die erste Strecke begleiten und dann die Pferde zurückbringen.«
    Jetzt fand Mr. Painswick die Sprache wieder. »Habe ich richtig verstanden, daß Sie mich nicht benötigen?«
    »Sie haben mich richtig verstanden.«
    »Darf ich dann fragen, wer Ihnen aufwarten wird?« fragte Mr. Painswick mit unheilverkündender Ruhe.
    »Ich werde mich selber bedienen«, antwortete Mr. Beaumaris.
    Mr. Painswick gewährte dieser Anwandlung von Humor das ihr gebührende Lächeln. »Und wer wird, wenn es nötig ist, Ihren Mantel plätten?«
    »Vermutlich gibt es in allen Posthäusern jemanden, der Mäntel plättet«, meinte Mr. Beaumaris gleichmütig.
    »Wenn Sie das Bügeln nennen«, äußerte Mr. Painswick düster. »Und ob Sie damit zufrieden sein werden, ist, wenn Sie mir diese Bemerkung erlauben, eine andere Frage.«
    Mr. Beaumaris sagte nun etwas so Ungeheuerliches, daß sogar Brough, als er davon erfuhr, fast Krämpfe bekam. »Vermutlich nicht, aber das bedeutet nichts.«
    Mr. Painswick sah ihn forschend an. Keine äußeren Anzeichen deuteten auf Delirium, aber der Fall war zweifellos ernst. So sprach Mr. Painswick in dem Ton, in dem man einem halsstarrigen Patienten zuspricht: »Vielleicht ist es doch das beste, ich begleite Sie, Sir.«
    »Ich habe Ihnen schon gesagt, daß ich Sie nicht benötige. Sie können sich eine Woche Erholung gönnen.«
    »Ich hätte nicht das Herz dazu, mich dieser Erholung zu erfreuen«, erwiderte Mr. Painswick, dessen Urlaube immer von der Schreckensvision behelligt waren, sein Vertreter schicke Mr. Beaumaris mit schlecht gebürsteten Anzügen, nachlässig gewichsten Stiefeln und Kotspritzern auf dem Kutschiermantel in die Öffentlichkeit. »Wenn ich es sagen darf, ohne Sie zu verletzen, Sie können nicht allein reisen.«
    »Und wenn ich das sagen kann, ohne Sie zu verletzen, Painswick, so sind Sie in unerlaubtem Ausmaß närrisch! Ich gebe bereitwillig zu, daß Sie meine Garderobe bestens pflegen – Sie wären nicht bei mir, wenn Sie es nicht täten – und daß das geheimnisvolle Rezept, meine Stiefel zum Glänzen zu bringen, das Sie so eifersüchtig wahren, Sie des abnorm hohen Lohnes nicht ganz unwürdig macht, den ich Ihnen bezahle; aber wenn Sie sich einbilden, daß ich mich ohne Ihre Hilfe nicht ankleiden kann, so ist Ihre Selbstüberschätzung größer, als ich geahnt hatte! Gelegentlich – mehr zum Zeichen meiner Anerkennung! – habe ich Ihnen erlaubt, mich zu rasieren; Sie dürfen mir in den Mantel helfen, mir das Halstuch legen. Zu keiner Zeit aber habe ich Ihnen gestattet, Painswick, mir Vorschriften zu machen, was ich trage, oder gar ein Wort – einen einzigen Laut – hören zu lassen, während ich mir mein Halstuch arrangiere! Ich werde mich ausgezeichnet ohne Sie behelfen. Sie müssen bloß genug

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