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Die bezaubernde Arabella

Die bezaubernde Arabella

Titel: Die bezaubernde Arabella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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wurden. Chuffy brauchte nur zu kommen und ihn einzuladen, die Gangart eines kapitalen Gängers zu erproben, Jack Carnaby brauchte ihn nur ins Theater, zum Fives-Court oder in den Daffy Klub abzuholen, und alle Besorgnisse waren wieder vorüber. Keiner seiner neuen Freunde erlaubte, daß geldliche Erwägungen ihre Laune verdarben, und da sie alle offenbar dauernd am Abgrund entlangschritten, sich aber dann doch immer wieder durch eine glückliche Wette aus der Bedrängnis zogen, begann er in die gleiche Lebensweise hineinzuschlittern; nun dachte auch er, daß es dörflerisch wäre, eine vorübergehende Zahlungsunfähigkeit für mehr als einen guten Spaß zu halten. Ihm kam nicht in den Sinn, daß die gleichen Lieferanten, die Wivenhoe und Scunthorpe unbegrenzten Kredit gewährten, dieselbe Aufmerksamkeit einem jungen Mann nicht erweisen würden, dessen Umstände ihnen unbekannt waren. Der erste Hinweis darauf, daß er in anderem Licht betrachtet wurde als seine Freunde, bot sich ihm in einer erschreckenden Rechnung Mr. Swindons dar. Zuerst konnte Bertram gar nicht fassen, daß er für zwei Anzüge und einen Überrock so viel Geld ausgeben sollte, aber es stellte sich heraus, daß Mr. Swindons Zahlen unbestreitbar richtig waren. So fragte Bertram Mr. Scunthorpe leichthin, wie er es wohl halte, wenn er eine Schneiderrechnung nicht bezahlte. Mr. Scunthorpe erwiderte darauf harmlos, er bestelle dann immer unverzüglich etwas Neues. Nun, Bertram besaß bei aller Verwirrung genug angeborene Schlauheit, um zu begreifen, daß dieses Auskunftsmittel in seinem Fall nicht das richtige war. Er suchte ein peinliches Gefühl, das seinen Magen bedrückte, zu überwinden, indem er sich sagte, kein Schneider der Welt erwarte unverzüglich bezahlt zu werden, aber Mr. Swindon schien anderer Auffassung zu sein. Nach einer Woche wurde die Rechnung wieder vorgelegt, diesmal von einem sehr höflichen Brief begleitet, daß man für baldige Regelung zu Dank verpflichtet sein würde. Und plötzlich, als steckten sie alle mit Mr. Swindon unter einer Decke, begannen die anderen Lieferanten Rechnungen zu schicken, die sich binnen kurzer Frist auf dem Toilettentisch in Bertrams Schlafzimmer häuften. Es gelang ihm, einige zu begleichen, und schon empfand er eine gewisse Erleichterung, aber gerade, als er sich der Überzeugung näherte, daß ein guter Wetteinsatz oder das Glück eines Abends am Spieltisch genügen würden, ihn ganz aus seinen Verlegenheiten zu befreien, meldete sich ein höflicher Gentleman, der sich absolut nicht abweisen ließ, bei ihm, wartete eine gute Stunde, bis Bertram von seinem Ausritt im Park zurückkam, und präsentierte eine Rechnung, die, so äußerte er, offenbar übersehen worden war. Bertram konnte sich ihn nur vom Halse schaffen, indem er nach einer unfreundlichen Auseinandersetzung, die, so schien es, der in der Nähe herumstehende Kellner belauschte, eine Anzahlung leistete. Diese Besorgnis fand alsogleich ihre Bestätigung, denn die Rechnung des Roten Löwen lag am nächsten Morgen auf seinem Tisch. Nun wurde die Lage verzweifelt, und der einzige Ausweg schien sich Bertram von selbst zu ergeben. Für Mr. Scunthorpe war es leicht, gegen Wetten und Spiel zu sprechen; was Mr. Scunthorpe nicht verstand, war, daß ein Verzicht auf solche Zerstreuungen nun keine Lösung des Problems mehr bedeutete. Fand Mr. Scunthorpe sich am Rande des Abgrundes, so waren eben seine Vormünder da, die ihm vielleicht Vorhaltungen machten, aber dann doch zu Hilfe kamen. Gänzlich undenkbar jedoch war es, daß Bertram sich an seinen Vater um Hilfe wandte: eher hätte er sich den Hals abgeschnitten. Von allem anderen abgesehen, war es ihm klar, daß ein solcher Betrag seinen Vater in ernste Verlegenheit setzen würde. Auch war es jetzt kein Ausweg mehr, die Uhr zu verkaufen oder den Siegelring, den er gekauft, oder das Kettchen, das von seinem Hosenbund herabbaumelte: seine Ausgaben waren, seit er Umgang mit Männern der großen Welt pflegte, auf unerklärliche Weise gestiegen. Gegen den zweifelhaften Plan, einen Geldverleiher aufzusuchen, stimmte Mr. Scunthorpe. Die Strafen, die auf dem Verleihen von Geld an Minderjährige standen, waren streng, und nicht einmal der ärgste Wucherer ließ sich daher bewegen, einem Minderjährigen aus der Verlegenheit zu helfen. Mr. Scunthorpe hatte das selbst bereits versucht, doch die Prozentsätze nadelscharf gefunden, und die Geldverleiher rochen, wie alt einer war, wenn sie einen nur ansahen. Mr.

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