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Die bezaubernde Arabella

Die bezaubernde Arabella

Titel: Die bezaubernde Arabella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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dann wirklich, doch hinterließ dieses Erlebnis in dem Vikarssohn einen leichten Schock. Dieses, zusammen mit den unangenehmen Nachwirkungen der vielen getrunkenen Schnäpse, führte ihn zu dem Entschluß, in Zukunft vorsichtiger zu sein. Einige Tage verbrachte er mit harmlosen Ergötzungen, er wohnte einer Dachshetze in einer Menagerie in Holborn bei, verlor von seinem gesicherten Platz im Parterre aus sein Herz an Miss O’Neill und wurde von Mr. Scunthorpe in Gentleman Jacksons exklusive Boxschule in der Bond Street eingeführt. Hier machten die Würde und überlegene Sicherheit des Eigentümers (dessen Urteil in Sportfragen gleicherweise bei Patriziern und Plebejern galt, wie Mr. Scunthorpe versicherte) tiefen Eindruck auf Bertram; auch durfte er einen Blick auf so noble Amateure wie Mr. Beaumaris, Lord Fleetwood, den jungen Mr. Terrington und Lord Withernsea werfen. Er riskierte einen Gang Klopffechten mit einem von Jacksons Assistenten, wurde von dem großen Jackson mit einem freundlich ermutigenden Wort belehrt, und beobachtete neidvoll, wie die großen Herren selbstsicher ein und aus gingen und mit Jackson einen Scherz austauschten, der ihnen übrigens ebenso höflich begegnete wie seinen weniger vornehmen Schülern. Es war leicht zu bemerken, daß Jackson von niemandem, welchen Ranges oder Vermögens er auch sein mochte; einen Hieb einsteckte; hier in der Halle der Boxschule konnte man gewahren, daß auch in der Welt der vornehmen Korinthier Leistung mehr galt als Herkunft. Bertram hörte Jackson dem großen Nonpareil vorhalten, daß er im Training zurückgeblieben sei; und von diesem Augenblick an war es sein höchster Ehrgeiz, einmal seine Boxhandschuhe mit denen dieses Meisters zusammenzubringen.
    Gegen Ende der Woche lieferte Mr. Swindon, von Mister Scunthorpe gedrängt, die neuen Garderobestücke, und nachdem auch noch ein Stöckchen, eine Uhrkette und eine Marseiller Weste erstanden worden waren, wagte Bertram es, sich zur fashionablen Fünfuhrstunde im Park zu zeigen. Hier hatte er das Glück, Lord Coleraine in vollem Tempo Rotten Row hinunterjagen zu sehen, Lord Morton auf seinem langgeschweiften Grauen zu bewundem und unter all den eleganten Wagen Tommy Onslows Karriole zu bestaunen; höchst beneidenswerte Gigs und Tilburies glitten an ihm vorbei, elegante Landauer, in denen Damen saßen, und schließlich Mr. Beaumaris’ gelber vierspänniger Phaeton, der auf so engem Raum wenden konnte wie sonst keiner. Nun gab es für Bertram nichts anders mehr, er mußte zu dem nächsten Wagenvermieter eilen und sich einen repräsentativen Braunen leihen. Einem jungen Gentleman vom Land mochten in Haltung und Stil mancherlei Mängel anhaften, aber Bertram wußte, daß er ein gewandter Reiter war, und nun war er entschlossen, sich in dieser Gestalt einer Gesellschaft zu präsentieren, in der seine Schwester bereits Geltung hatte.
    Das Glück wollte es, daß er ihr gleich bei seinem ersten Ausritt begegnete. Sie saß neben Mr. Beaumaris in seinem berühmten Phaeton und beschrieb ihm die Szene der Präsentierung bei Hof, bei der sie ihre bescheidene Rolle gespielt hatte. Dieser Vorfall hatte seit einer Woche ihre Gedanken so in Anspruch genommen, daß sie ihren abenteuerlichen Bruder beinahe vergessen hatte. Als sie seiner jetzt ansichtig wurde, schrie sie leicht auf und sagte impulsiv: »Oh, es ist – Mr. Anstey! Halten Sie doch, bitte, Mister Beaumaris!«
    Gehorsam brachte er seine Pferde zum Stehen, während sie Bertram zuwinkte. Der lenkte seinen Braunen an den Phaeton heran, verneigte sich höflich und blinzelte ihr nur ein einziges Mal spöttisch zu. Mr. Beaumaris, der ihn gleichmütig betrachtete, fing diesen Blick auf, gewahrte die leichte Spannung in der Miene Arabellas und ließ seinen Blick unter trägen Lidern zwischen den beiden hin- und herschweifen.
    »Wie steht’s? Wie fühlen Sie sich in London?« sagte Arabella und streckte ihm die Hand entgegen.
    Bertram neigte sich schicklich darüber und erwiderte: »Prächtig! Ich gedachte nächster Tage bei Ihnen vorzusprechen, Miss Tallant.«
    »Ja, tun Sie das doch.« Arabella warf einen Blick auf ihren Begleiter, errötete und stammelte: »Darf ich Ihnen Mr. Anstey vorstellen, Mr. Beaumaris? Er… er ist ein Freund von mir.«
    »Sehr erfreut«, erwiderte Mr. Beaumaris höflich. »Aus Yorkshire, Mr. Anstey?«
    »Allerdings. Ich kenne Miss Tallant von Kindesbeinen an«, antwortete Bertram grinsend.
    »Darum werden Sie gewiß von Miss Tallants Bewunderern

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