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Die bezaubernde Arabella

Die bezaubernde Arabella

Titel: Die bezaubernde Arabella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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beeindruckt. »Das tut er?«
    »Ja.«
    Mr. Scunthorpe nickte Bertram vielsagend zu. »Weißt du was, mein Junge, Teufelsmädel, deine Schwester. Das ist klar. Sie kennt alle Leute. Fährt mit dem Nonpareil aus. Mordsspaß, daß sie gesagt hat, sie wäre eine Erbin!«
    »Ach nein, mir wäre lieber, ich hätte es nicht getan, denn jetzt ist alles so unangenehm für mich.«
    »Das ist bloß Gerede, Bella. Ich kenne dich. Mir wirst du nicht einreden, daß dir das alles keinen Spaß macht. Ich glaub es dir einfach nicht«, sagte Bertram mit brüderlicher Aufrichtigkeit.
    Arabella überlegte, dann mußte sie gegen ihren Willen lächeln. »Nun ja, gern habe ich es schon, aber sooft mir einfällt, was die Ursache davon ist, wünsche ich, ich hätte mich nie darauf eingelassen. Denke dir nur, in welcher Lage ich bin! Käme die Wahrheit jetzt heraus, wäre ich bis in die Knochen blamiert. Kein Mensch würde mich mehr grüßen, und ich fürchte ernstlich, Lady Bridlington würde mich zusammenpacken und heimschicken. Dann würde Papa es erfahren, und… Bertram, ich glaube, ich spränge eher in den Fluß, als daß er so etwas von mir erfahren darf.«
    »Du lieber Gott, ja«, sagte er erschrocken. »Aber dazu kommt es ja nicht. Wenn jemand mich irgend etwas fragt, ich sage, daß ich dich kenne, und Felix auch.«
    »Das ist doch nicht alles«, gestand Arabella.
    »Ich kann keine Bewerbung annehmen, nie, und Mama wird schön von mir denken, wird mich für selbstsüchtig halten! Ich mag gar nicht daran denken! Sie hat so sehr gehofft, daß ich eine Partie mache, und Lady Bridlington muß ihr doch sagen, daß eine ganze Anzahl sehr respektabler Gentlemen mir Aufmerksamkeiten erwiesen haben.«
    Bertram zog nachdenklich die Brauen zusammen. »Es wäre denn… nein, du hast recht, Bella, du sitzt gehörig in der Tinte. Wenn du eine Bewerbung annimmst, so bleibt dir nichts anderes übrig, dann mußt du die Wahrheit sagen, und dann geht alles wieder in die Brüche, zehn zu eins! Da sitzt du fein in der Patsche, Mädchen! Weiß auch nicht, was man da anfängt. Was hältst du davon, Felix?«
    »Verzwickte Lage«, erwiderte Mr. Scunthorpe kopfschüttelnd. »Da gibt es nur einen Ausweg.«
    »Und das wäre?«
    Mr. Scunthorpe hüstelte verlegen. »Mir kommt da ein Gedanke. Nicht daß ich sehr darauf aus wäre. Kann ich nicht behaupten. Aber ich möchte eine Dame nicht im Stich lassen, wenn sie in der Klemme ist.«
    »Was also?«
    »Es ist nur so eine Idee. Wenn es Ihnen nicht recht ist, brauchen Sie es nur zu sagen. Ich selber bin nicht scharf darauf, aber ich könnte ja… ich müßte eben um Sie anhalten.« Er merkte, daß die Tallants sprachlos waren, errötete zutiefst und brachte mit gepreßter Stimme hervor: »Wir heiraten eben.«
    Arabella starrte ihn an, dann platzte sie heraus. Bertram sagte ärgerlich: »So was Blödes! Du willst doch nicht Bella heiraten?«
    »Eigentlich nicht, aber ich habe versprochen, ihr aus der Klemme zu helfen.«
    »Deine Vormünder würden es dir auch gar nicht erlauben. Du bist noch gar nicht großjährig.«
    »Man müßte es eben mit ihnen bereden«, sagte Mister Scunthorpe hoffnungsvoll.
    Arabella dankte ihm für sein freundliches Angebot, meinte aber, es wäre doch wohl nicht das Passende. Er atmete sichtlich auf und verfiel wieder in sein natürliches Schweigen.
    »Ich werde mir schon etwas ausdenken müssen«, schloß Bertram. »Soll ich eigentlich bleiben, um dieser Patin von dir meine Aufwartung zu machen? Was meinst du?«
    Arabella drängte ihn, es zu tun. Daß er dabei inkognito bleiben sollte, war ihr allerdings lästig, doch er erklärte ihr offen, daß er es gar nicht darauf abgesehen habe, sie auf ihre feinen Gesellschaften zu begleiten. »Todlangweiliges Zeug«, sagte er. »Ich weiß, du bist in diese Dinge vernarrt, seit du nach London gekommen bist, aber in meiner Linie liegen sie nicht.« Dann zählte er auf, was er in London zu sehen wünschte, und da es sich dabei hauptsächlich um Harmlosigkeiten wie Astleys Amphitheater, die königliche Menagerie, Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett, Napoleons Staatskutsche, Bullocks Museum, den Tattersall, die Abfahrt der Brighton-Post vom White Horse Cellar und die bevorstehende Militärparade im Hyde Park handelte, schienen Arabellas schlimmste Besorgnisse zerstreut. Zuerst war er ihr beträchtlich gealtert erschienen, denn er trug eine sehr dandyhafte Weste und hatte das Haar nach modernstem Stil frisiert; als er aber dann von den Guckkästen in der

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