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Die bezaubernde Arabella

Die bezaubernde Arabella

Titel: Die bezaubernde Arabella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Gedanken seines Freundes von gefährlicheren Zielen abzulenken. Er hatte begonnen, Bekanntschaften in London zu machen, und so konnte er sich mit Stolz in der angenehmen Lage sehen, mit einigen Anwesenden Grüße auszutauschen. Mit Mr. Scunthorpe nahm er in einer der Logen Platz, und Mr. Scunthorpe bezeichnete ihm alle die Berühmtheiten, die da zu sehen waren, einen Mann inbegriffen, der aussah, als wäre er arg unter die Räder gekommen, aber angeblich stets die besten Renntips besaß. Er entschuldigte sich bei Bertram, führte ein Gespräch mit dieser beachtlichen Persönlichkeit und ließ Bertram Zeit, Mr. Beaumaris in Gesellschaft einiger Freunde eintreten zu sehen. Bertram wußte jetzt, welche außerordentliche Stellung der Nonpareil einnahm, und so war er über die Maßen geschmeichelt, als er Mr. Beaumaris über den sandbestreuten Boden auf sich zukommen sah und fragen hörte: »Habe ich Sie nicht erst neulich im Park kennengelernt, Mr. Anstey, wenn ich mich nicht irre?«
    Bertram errötete leicht; doch als Mr. Beaumaris die Frage hinwarf: »Sie sind mit Miss Tallant verwandt, nicht wahr?« beeilte er sich, eine derartige Beziehung zu verleugnen. Mr. Beaumaris nahm diese Erklärung ohne Kommentar hin und fragte ihn, wo er sich in London untergebracht habe. Bertram fand nichts dabei, ihm seine Adresse zu geben und auch zu erwähnen, daß dies sein erster Besuch in der Metropole sei.
    Es war Mr. Jack Carnabys offen ausgesprochene Ansicht, der Nonpareil wäre ein hochfahrender, unangenehmer Mensch, aber Bertram konnte bei bestem Willen nichts davon an ihm entdekken. Mr. Beaumaris’ vertraute Freunde hätten dem jungen Mr.
    Tallant sagen können, daß der Nonpareil über alle Maßen ablehnend, anderseits aber, wenn es ihm beliebte, höchst zugänglich sein konnte. Binnen kurzem hatte Bertram seine Scheu überwunden und seinem neuen Bekannten weit mehr anvertraut, als er selber gewahr wurde. Beaumaris, der selbst ein Melton-Mann war, beglückwünschte ihn zu seinem guten Sitz im Sattel, und bei dieser Bemerkung fiel die letzte Schranke zwischen Bertram und dem Manne, der an allen Verlegenheiten seiner Schwester schuld war. Er ließ sich verleiten, sein bevorzugtes Jagdgelände zu beschreiben, die genaue Lage von Heythram, und kein Argwohn sagte ihm, daß alle diese Auskünfte ihm geschickt entlockt wurden. Er erzählte Mr. Beaumaris von seinem Examen, seiner Hoffnung, im Home Office unterzukommen, und als Mister Beaumaris mit einem lustigen Augenzwinkern bemerkte, parlamentarischen Ehrgeiz habe er ihm eigentlich nicht zugetraut, bekannte er sich sogar zu seinem echtesten Ehrgeiz und sagte resigniert: »Manches kann man eben nicht haben. Wenn es nach mir gegangen wäre, ich hätte zu einem Kavallerieregiment gewollt.«
    »Ich glaube, daß Sie sich in einem Kavallerieregiment recht gut bewähren würden«, räumte Mr. Beaumaris ein und stand auf, als Mr. Scunthorpe an den Tisch zurückkehrte. »Treiben Sie es einstweilen bei Ihrem Besuch in London nicht allzu arg.« Dabei nickte er Mr. Scunthorpe zu, schritt davon und überließ es diesem jungen Gentleman, Bertram ernsthaft zu erklären, welch außergewöhnliche Auszeichnung ihm da widerfahren war.
    Als Mr. Beaumaris ein oder zwei Stunden später die ekstatische Begrüßung seines hündischen Verehrers abwehren mußte, sagte er: »Wenn du es mit mir wirklich gut meintest, Ulysses, würdest du mir eher dein Beileid aussprechen als mich mit so unerwünscht stürmischem Betragen belästigen.«
    Ulysses war um ein beträchtliches dicker geworden, sogar sein Schwanz schien voller behaart als zuvor und vermochte vor dem Gott, dem seine Anbetung galt, ansehnlichere Huldigungen darzubringen. Ein ermutigendes Bellen war seine Sprache. Aufgeregt lotste er ihn zur Tür der Bibliothek und lud Mr. Beaumaris ein, an einem kleinen Imbiß teilzunehmen. Brough, der seinem Herrn aus dem langen Mantel half und ihm Hut und Handschuhe abnahm, bemerkte, der kleine Hund wäre wirklich ein erstaunlich gescheites Tier.
    »Es ist kaum zu glauben, wieviel Ermunterung er von meiner Dienerschaft erfährt, mich mit seiner unerwünschten Gegenwart im Hause zu belasten«, erwiderte Mr. Beaumaris verdrießlich.
    Brough, der Mr. Beaumaris schon seit vielen Jahren diente, erlaubte sich eine Grimasse, die man bei einer Person von geringerer Würde ein spöttisches Grinsen genannt hätte, und sagte: »Wenn ich gewußt hätte, daß Sie ihn los sein wollen, hätte ich natürlich mein Bestes dazu getan.

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