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Die Beziehungs-Trickkiste

Die Beziehungs-Trickkiste

Titel: Die Beziehungs-Trickkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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Glück verpflichten zu lassen.
    Wer dieser Versuchung erliegt, macht den Partner für seine Zustände und Empfindungen verantwortlich oder lässt sich eine Verantwortung aufbürden, die nicht zu erfüllen ist. Der Einzelne wird über Gebühr beansprucht und die Beziehung wird ihm alsbald zur Last.
    So erfuhr eine Frau, die ihre bisherigen Männer als Egoisten bezeichnet hatte, am eigenen Leib, was es bedeutet, die Verantwortung für jemandes Glück aufgeladen zu bekommen. „Er erklärte mir seine Liebe. Er sagte, er wäre endlich am Ziel seiner kühnsten Träume angekommen. Ab jetzt würde er nur noch für mich leben. Er schwor, mir jeden Wunsch zu erfüllen. Ich wäre jetzt alles, was für ihn zählt … Doch anstatt mich zu freuen wurde mir flau, und ich wurde weiß wie eine Kalkwand.“
    Der berühmte Klotz am Bein
    Wenn der andere verkündet, als eigenständiger Mensch nicht mehr existent zu sein, wenn man zum Sinn und Zentrum seines Lebens wird, fühlt man sich von ihm eingeengt oder angekettet. Und wer den umgekehrten Weg geht und sich dem anderen verspricht, wer glaubt, ihn auf Händen tragen zu müssen, der kann bald keinen eigenen Schritt mehr tun. Sein Partner wird ihn manipulieren, damit er ihn dorthin trägt, wo er hin möchte. Manche beschreiben einen unselbstständigen Partner als „Klotz am Bein“, der sie in ihrer Bewegungsfreiheit behindert und den sie „abschütteln“ wollen.
    Es ist ein verbreiteter Irrtum zu glauben, Beziehungen könnten rundum glücklich machen. Zum Leben gehört mehr, etwa der Beruf, Freunde und alles, was einen vom Partner unterscheidet. Außerdem ist es wichtig, eine gute Beziehung zu sich selbst zu haben. Wer sich nicht mag oder seiner selbst unsicher ist, der erwartet womöglich vom Partner die Bestätigung, die er sich selbst nicht zu geben in der Lage ist.
    Auf den Punkt gebracht
    â€¢ Partner sind grundsätzlich für ihre Gefühle und Zustände selbst verantwortlich. Diese Verantwortung ergibt sich aus dem Fakt, dass der andere einem kein Gefühl geben kann. Er kann zwar schöne oder mitunter heftige Gefühle auslösen, doch um welche Gefühle es sich dabei handelt, das liegt an demjenigen, der das Gefühl entwickelt.
    â€¢ Der Begriff „Selbstverantwortung“ ist sehr präzise: Man selbst antwortet, man selbst reagiert mit Deutungen und Gefühlen auf die Handlungen des anderen.
    â€¢ Es stimmt, dass eine gute Beziehung zu sich selbst die Unabhängigkeit vom Partner stärkt und damit gleichzeitig die Bereitschaft, sich auf ihn einzulassen.
    â€¢ Es stimmt nicht, dass man sich erst selbst lieben muss, um einen Partner lieben zu können. Wie es geht, einen Partner zu lieben, das lernt man in einer Beziehung und nicht außerhalb davon.
    Â 
    Aus der Trickkiste
    Wie steht es um Ihre Selbstverantwortung? Die folgenden Sätze sind Zeichen einer echten Eigenständigkeit, in der man Verantwortung für sich übernimmt und dem Partner das Gleiche zugesteht. Können Sie diesen Aussagen zustimmen? Könnten Sie die Sätze Ihrem Partner gegenüber aussprechen?
Ich möchte nicht alles für dich sein.
Ich möchte nicht, dass dein Glück von mir allein abhängt.
Ich möchte dich nicht auf Händen tragen, du musst schon selbst laufen.
Ich bin nicht da, um dich glücklich zu machen.
Du bist nicht da, um mich glücklich zu machen.
Wenn es dich glücklich macht, dass ich da bin, freut mich das.
Es macht mich sehr glücklich, mit dir zu sein.
Selbstwert
    Der Begriff „Selbstwert“ meint die Empfindung und Überzeugung, unabhängig von der Bestätigung anderer wertvoll zu sein.
    Das ist paradox, denn wenn Kinder heranwachsen, erfahren sie ihren Wert durch die Reaktionen der Erwachsenen. Die einfachste und natürlichste Art, Kindern ihren Wert zu vermitteln, besteht darin, sie zu lieben. Der Einzelne erfährt seinen Wert also durch andere, aus deren Verhalten er seinen Selbstwert ableitet.
    Das Ja des Partners
    In einer Paarbeziehung setzt sich diese Fremdbestätigung fort, dort wird das individuelle So-Sein durch die Liebe des Partners bestätigt, und zwar in einer tiefen und emotionalen Weise, in der das in keiner anderen Beziehungsform, auch nicht der Freundschaft, geschehen kann. Der Partner geht in einzigartiger Weise auf Gefühle, Bedürfnisse, Lebensträume, Ängste,

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