Die Beziehungs-Trickkiste
anderen reflektiert. Es sollte zum Austausch von Wahrnehmungen kommen, nicht zu Diskussionen.
SCHRITT 1:
Das bisherige Verhalten beschreiben
Wählen Sie ein Thema, das für die Beziehung wichtig ist und in dem es Probleme gibt. Zum Beispiel die Sexualität.
Wie war es bisher? Schauen Sie zurück in eine Zeit, als es dieses Problem nicht gab. Beschreiben Sie ausführlich und wertfrei Ihr Verhalten. Schreiben oder sprechen Sie in der dritten Person, und beschreiben Sie ausführlich auch die dazugehörenden Gefühle und Gedanken. Als Mann schreiben Sie dann beispielsweise: âDer Mann findet Sex okay und macht gern mit, er fühlt sich dabei ⦠âund denkt â¦â Geben Sie der Person, die sich so verhält, einen Namen. Im Beispiel: âMitmacherâ oder âfreudiger Mitmacherâ.
SCHRITT 2:
Das gegenwärtige Verhalten beschreiben
Schildern Sie nun Ihr gegenwärtiges Verhalten ebenfalls in der dritten Person. Beschreiben Sie es wertfrei mit den dazugehörenden Gefühlen und Gedanken. In unserem Beispiel: âDer Mann entzieht sich, hat keine Lust, denkt: Immer das Gleiche! Er fühlt sich gedrängt.â Geben Sie der Person, die sich so verhält, ebenfalls einen Namen. Im Beispiel hier âDer Nein-Sagerâ.
Versetzen Sie sich in diese Person hinein und sprechen Sie ihren Namen aus. Im Beispiel sagen Sie: âIch bin der Nein-Sager.â
Machen Sie sich Ihre Motive als diese Person klar. Im Beispiel: âIch verweigere mich der Routine. Ich mache nichts mehr mit, das mir nicht gefällt. Ich grenze mich klar davon ab â¦â
SCHRITT 3:
Den Ãbergang zu etwas Neuem finden
Nun haben Sie einige Motive dieser Person kennengelernt. Auch wenn dieser Teil Ihrer Persönlichkeit, in unserem Beispiel der Nein-Sager, ungefragt ins Geschehen
eingreift, gehört er dennoch zu Ihnen. Fragen Sie sich: Was bedeutet es, offen und direkt zu diesem Verhalten und seinen Motiven zu stehen?
Beantworten Sie sich auÃerdem die Frage, was es für Ihren Partner bedeutet, mit dieser âPersonâ zu tun zu haben. Wie wäre es für Sie, wenn Sie mit jemandem zu tun hätten, der sich so verhält?
SCHRITT 4:
Wer wollen Sie sein?
Finden Sie nun einen Namen für die Person, die Sie stattdessen sein wollen. Diese Person muss die bisher gefundenen Motive berücksichtigen, kann sich aber darüber hinaus weiterentwickelt haben. Formulieren Sie den Namen und das Verhalten dieser Person.
Im Beispiel könnten Sie sagen oder schreiben: âIch bin ein Mitgestalter. Ich werde zukünftig nur noch bei dem mitmachen, wozu ich Lust habe. Ich lasse mich nicht drängen, ich lasse mir nichts vorwerfen, ich sage, was ich nicht will und was ich will. Ich traue mich, meinen Impulsen zu folgen.â
Stellen Sie fest, worin die Tat dieser neuen âPersonâ besteht und bei welcher nächsten Gelegenheit Sie als diese auftreten werden. Was können Sie beispielsweise gleich heute oder morgen tun?
Zusammenleben
Mit einem Partner gemeinsam zu leben und âProjekteâ wie Lebensbegleitung oder Familie gemeinsam durchzuführen, ist ein schwieriges und zugleich lohnendes Unterfangen. Auch wenn man in Ratgebern hier und dort sicher hilfreiche Tipps bekommen kann, die zufällig gerade zur Situation passen, so besteht der beste Ratgeber doch in den Problemen, die man sich einhandelt. Im Problem liegt nämlich der Schlüssel zur Lösung, allerdings nicht offen, sondern versteckt. Wer beispielsweise bisher alles in der Hand hatte und jetzt niedergeschlagen ist, der versucht bereits, Kontrolle loszulassen und Kontakt zu seinen Gefühlen aufzunehmen.
Wie auch immer die Probleme lauten, die man sich im Zusammenleben einhandelt, sie sind nur scheinbar durch den Partner verursacht. In Wirklichkeit sind es Probleme, die man mit sich selbst hat. Mit den eigenen Zwängen, Ãngsten, Bedürfnissen oder Sehnsüchten. Es lohnt sich, diesen Symptomen auf den Grund zu gehen.
Hausarbeit
Die Hausarbeit ist ein groÃes Konfliktthema in Beziehungen. Vor allem Frauen beklagen sich oft über die ungerecht verteilte Last täglicher Pflichten. Das Thema gehört in den Bereich der partnerschaftlichen Liebe, also in den Bereich gemeinsamer Projekte wie etwa der Familie oder der Alltagsbewältigung und Lebensbegleitung. In diesem Bereich bringt jeder Leistungen ein und die Lasten sollten gerecht verteilt werden. Aber was ist gerecht? Dass
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