Die Beziehungs-Trickkiste
dass du dich ⦠fühlst ⦠sehnst ⦠brauchst â¦â
Wenn Ihr Partner Bedürfnisse äuÃert, kommentieren Sie sie nicht, sondern bestätigen Sie: âIch sehe, dass du ⦠willstâ, oder: ââ¦, dass du dich ⦠fühlst.â Seine Bedürfnisse zu akzeptieren, bedeutet nicht, dass Sie sie erfüllen müssen.
Wenn Sie eigene oder die Bedürfnisse des Partners erfüllen möchten, fragen Sie sich, was Ihnen helfen würde. Fragen Sie das auch Ihren Partner. Denken Sie aber daran: Es gibt keine Verpflichtung. Dem anderen gern ein Bedürfnis zu erfüllen, ist eine Herzenssache, zu der man nicht gezwungen werden kann. Im Idealfall sind beide in der Lage, ihre Bedürfnisse zu äuÃern. Dann lässt sich herausfinden, wie âwirâ mit dieser gleichen oder unterschiedlichen Bedürfnislage umgehen wollen.
Beleidigung
Wem Leid angetan wird, der ist versucht, anderen Leid anzutun. Das gilt im Leben wie in der Partnerschaft. Wer von seinem Partner beleidigt wird, kann davon ausgehen, dass dieser seinerseits leidet, bedingt durch vergangene Ereignisse oder durch gegenwärtige. Das Wort âLeidâ ist schon im Begriff âBeleidigungâ enthalten. Das ist eine Erklärung, aber keine Rechtfertigung für Beleidigungen.
Ein Beleidiger meint, jedes Recht zu seinen Ausfällen zu haben. Er handelt impulsiv und affektgesteuert, sozusagen in einer Art innerer Notwehr, von Gefühlen wie Wut, Enttäuschung und Ãrger getrieben und entsprechend unreflektiert. Er will seinen Schmerz loswerden und kümmert sich in dem Moment nicht um den Schaden, den er anrichtet. Die Reue kommt später, verändert aber meist wenig, auf Dauer nutzt sie sich ab.
Wie am besten reagieren?
Wie geht man spontan mit Beleidigungen um? Im ersten Impuls schlägt man zurück, genauso tief unter die Gürtellinie oder genauso hart. Man fühlt sich verletzt, beschmutzt oder herabgesetzt und will sich vor den Attacken schützen. Dazu macht man sich hart, wendet sich ab oder macht schlicht dicht.
Vor allem Männer sind geübt darin, vor sich und der Partnerin zu leugnen, wie verletzt sie in Wahrheit sind. Stattdessen zucken sie nicht mit der Wimper, wenn sich ein Schwall übler Worte über sie ergieÃt. Schweigen lässt den anderen auflaufen, und zurückschlagen nutzt auch wenig, denn es heizt den Kampf nur weiter an.
Anhaltender Konflikt
Wird ein Partner regelmäÃig beleidigt, kann es sein, dass er den anderen unbewusst dazu bringt, die Beherrschung zu verlieren. Er lässt den anderen leiden und genieÃt womöglich den heimlichen Sieg. Es gleicht einem Triumph, sagen zu können: âSiehst du, du bist der Schuldige, du verlierst die Beherrschung, ich habe damit nichts zu tun!â
Wenn zwei sich dem Thema widmen wollen, steht bei anhaltenden Beleidigungen das Reden über den Umgang miteinander an, also eine Metakommunikation (siehe > ).
Auf den Punkt gebracht
⢠Wer den Partner beleidigt, fühlt sich selbst schlecht. Er fühlt sich abhängig, hilflos oder verletzt.
⢠Beleidigungen werden meist gezielt platziert, der Beleidiger weià in der Regel ganz genau, wo er seinen Partner am besten treffen und verletzen kann.
⢠Ständige Beleidigungen zerstören relativ schnell das Vertrauen und die Offenheit in einer Beziehung.
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Aus der Trickkiste
Den Beleidiger darauf hinweisen, was er macht: Weil der Beleidiger von Emotionen gesteuert ist, merkt er meist nicht, was er tut oder was er anrichtet. Eine gute Möglichkeit besteht darin, ihn schlicht und einfach darauf hinzuweisen, was er da gerade macht. Das geht mit dem einfachen Satz âDu beleidigst michâ, den man stoisch so lange wiederholt, bis der Beleidiger innehält.
Kein âSchwamm drüberâ: Kommt es regelmäÃig zu Beleidigungen, sollte man sich gut überlegen, ob man dem Beleidiger verzeiht. Damit wird sein Konto ja sozusagen auf Null gesetzt und er kann es erneut auffüllen.
Konsequenzen ziehen: Wirkungsvoller ist es, für den Wiederholungsfall eine Wiedergutmachung zu vereinbaren. Das kann eine Einladung zum Essen sein oder etwas, das dem Beleidiger irgendwie wehtut, etwa: den nächsten gemeinsamen Urlaub zu bezahlen oder eine Woche lang den Abwasch oder Einkauf zu machen.
Stopp-Linie ziehen: Diese Tipps zeigen auch, worauf es für den Beleidigten ankommt: sich das nicht gefallen zu
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