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Die Beziehungs-Trickkiste

Die Beziehungs-Trickkiste

Titel: Die Beziehungs-Trickkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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nicht Verzeihen, sondern Ärger hervorbringen. Vielmehr ist Aufrichtigkeit hier das passende Stichwort.
    Entschuldigungen fordern?
    Von jemandem eine Entschuldigung zu verlangen, erfordert, ihn zuvor in die Schuld genommen zu haben, und es erfordert, Verabredungen und Versprechen gemacht zu haben, an die er sich nicht gehalten hat. Natürlich versprechen sich Partner auch die Liebe, aber darin liegt ein Haken. Liebe kann man nämlich nicht schulden. Liebe ist ein Geschenk und keine Leistung, die geschuldet wird, oder Pflicht, die erbracht werden muss.
    Vor allzu schnellen Entschuldigungen, vor allem solchen, die den Partner besänftigen sollen, ohne dass ein echtes Schuldgefühl vorhanden ist, sei gewarnt. Man sollte schon genau wissen, wofür Entschuldigung verlangt oder erbeten wird, ansonsten wird ein Akt der Unterwerfung daraus. Wem etwas nicht leidtut, der sollte auch nicht so tun, bloß um des lieben Friedens willen. Ein scheinheiliger Friede vergiftet die Liebe, da ist es auf jeden Fall besser, sich noch eine Zeit lang mit der Frage der Schuld auseinanderzusetzen.
    Auf den Punkt gebracht
    â€¢ Entschuldigungen können verlangt oder angeboten werden, wenn etwas geschehen ist, was den Abmachungen widerspricht.
    â€¢ Man kann sich nicht selbst entschuldigen. Man kann nur um Entschuldigung und Verzeihen bitten.
    â€¢ Oftmals tut es dem anderen weh, die Andersartigkeit seines Partners zu bemerken, das, was ihn zu einem Individuum macht.
    â€¢ Wer um einer verlogenen Harmonie willen einlenkt und sich „schuldig“ bekennt, wird mit der Zeit eher Verachtung als Anerkennung ernten.
    â€¢ Nicht immer ist für etwas, das einem leidtut, auch eine Entschuldigung angebracht.
    â€¢ Entschuldigungen ohne aufrichtig gefühlte Schuld führen zu nichts anderem als zur Selbstentwertung.
    Â 
    Aus der Trickkiste
    Wenn ein Partner sich schlecht behandelt fühlt: Schlucken Sie die Angelegenheit nicht herunter, warten Sie eine Weile ab, dann bringen Sie das Thema auf den Tisch. Wenn Ihnen Beschwichtigungen nicht ausreichen, verlangen Sie eine Wiedergutmachung. Die Verhandlungen darüber können höchst spannend und aufschlussreich sein. Vor allem sind sie nötig.
    Wenn ein Partner sich schlecht benommen hat: Sie wissen, dass Sie zu weit gegangen sind? Fragen Sie einfach: „Wie kann ich das wiedergutmachen?“ oder schlagen Sie selbst eine Möglichkeit vor. Schließlich weiß jeder etwas, von dem der andere träumt oder nach dem er sich sehnt.
    Wenn Leid da ist, aber keine Schuld: Manchmal tut man etwas, das dem Partner offensichtlich wehtut, ohne damit aber eine Schuld auf sich zu laden. In dem Fall ist Mitgefühl, aber eben keine Entschuldigung angebracht. Beispielsweise: „Es tut mir leid, dass du dich allein fühlst, wenn ich meinem Hobby nachgehe. Aber ich entschuldige mich nicht dafür.“
Kommunikation
    Eine Beziehung kann als unablässig stattfindende Kommunikation betrachtet werden – als die Kommunikation von Liebe.
    Wie wird Liebe mitgeteilt?
    Der Großteil der Liebeskommunikation verläuft nonverbal. Natürlich spielen auch Worte eine Rolle, aber vor allem werden Gesten, Zärtlichkeiten, Blicke, ein Lächeln ausgetauscht. Dem Partner wird eine besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht, man geht auf seine Wünsche und Bedürfnisse ein. Wenn jemand auf diese Weise erfährt, dass er in der Welt des anderen einen bevorzugten Platz einnimmt, dann weiß er auch, dass er geliebt wird.
    Nun hört man oft, die Liebe bedürfe im hohen Maß verbaler Kommunikation. Doch was gesagt wird, kann sowohl zu Verbundenheit als auch zu Getrenntheit führen, je nachdem, um was es sich handelt und wie es aufgenommen wird. Denn das, was einer meint, wenn er etwas sagt, ist nicht mit dem identisch, was der andere versteht, wenn er etwas hört.
    Es wird aussortiert
    In der Kommunikation finden ständig Auswahlprozesse statt. Der eine wählt aus, was er sagt und was er verschweigt, der andere wählt aus, was er hört, wie er es versteht und wie er darauf reagiert. Kommunikation zwischen Partnern hat demnach sowohl mit Mitteilungen und Weglassungen zu tun, aber vor allem anderen mit der Deutung von beidem. Bei diesem vorwiegend unbewusst ablaufenden gegenseitigen Auswahlprozess kommt es natürlich unweigerlich zu Missverständnissen und Fehldeutungen. Wer glaubt, Kommunikation in einer Beziehung bestünde darin, dem Partner

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