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Die Beziehungs-Trickkiste

Die Beziehungs-Trickkiste

Titel: Die Beziehungs-Trickkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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ein sogenanntes Zweitgefühl, dem ein anderes vorausging. Zuerst ist eine Enttäuschung oder ein Schmerz da, dann kommt die Wut. Von diesem ersten Gefühl wird oft nichts bemerkt, und daher kann es nicht mitgeteilt werden. Wer dieses Gefühl hinter dem Gefühl nicht ausdrücken kann, der bleibt in seiner Wut gefangen. Er muss endlos „ausflippen“ und leidet schließlich selbst unter dieser Hilflosigkeit. Wer indes seine Gefühle hinter der Wut offenbart, der hat eine Chance zu erfahren, ob eine Erwartung realistisch ist, ob sie erfüllt wird und wenn ja, unter welchen Bedingungen das geschehen kann.
    Auf den Punkt gebracht
    â€¢ Wut ist ein kraftvolles, mächtiges und oft notwendiges Gefühl. Es ist völlig in Ordnung, wütend zu sein.
    â€¢ Es ist nicht in Ordnung, seine Wut am Partner auszulassen.
    â€¢ Die Kunst besteht darin, Wut für sich und nicht gegen den Partner zu nutzen.
    â€¢ Hinter der Wut steht immer ein anderes Gefühl, das früher aufgetaucht ist, nicht wahrgenommen wurde und die Wut ausgelöst hat. Dieses Gefühl gilt es zu finden: Meist handelt es sich um eine Enttäuschung, einen Schmerz.
    Â 
    Aus der Trickkiste
    Wenn Sie von der Wut Ihres Partners betroffen sind und diese nicht noch ungewollt steigern möchten, halten Sie ihm nicht vor: „Du brauchst doch nicht wütend zu sein!“ Dann würde er sich unverstanden fühlen und erst recht ausflippen. Sie könnten ihn dann zwar mit Recht beschuldigen, ausfallend zu werden, aber was haben Sie davon? Besser ist es zu sagen: „Ich sehe, dass du wütend bist. Aber was willst du eigentlich von mir? Willst du mich fertigmachen oder hast du etwas zu sagen? Gibt es etwas zu klären?“
    Wenn Sie selbst schnell zum Wüterich werden: Vermeiden Sie zumindest den Gebrauch der Anklage „Du …!“ Etwa „Du bist doch völlig bescheuert, mich hier eine Stunde warten zu lassen!“ Regen Sie sich stattdessen über sich selbst auf, beispielsweise mit den Worten: „Ich muss doch völlig bescheuert sein, hier eine Stunde zu stehen und auf dich zu warten!“ Damit sind Sie näher daran, die Wut für sich zu nutzen, statt sie gegen den Partner zu richten. Hilfreich sind auch die Übungen zum Thema Vorwürfe (siehe > ).

Kommunikation
    Kommunikation in der Partnerschaft ist aus einem einfachen Grund mitunter sehr schwierig: Wenn es zu Komplikationen kommt, hat man sofort den Eindruck, der andere habe sie verursacht. Er ist schuld, es liegt an ihm. Doch daraus wird kein Schuh. Einer kann sich nicht streiten, einer kann nicht kämpfen, es braucht immer zwei zum Tango.
    Man kann den Partner nicht ändern, aber man kann sein Verhalten beeinflussen. Das geht allerdings nur auf dem Weg, dass man sein eigenes Verhalten verändert. Völlig zerstrittene Partner versichern oft, sie hätten „alles versucht“. Das stimmt zweifellos, wenn man bedenkt, dass sie damit meinen, „alles mir bisher Mögliche“ versucht zu haben. Doch seien Sie versichert, dass das längst nicht alles ist. Es gibt viel an sich zu entdecken, das einem Hinweise darauf gibt, wie man Aussagen des Partners versteht und missversteht, wie man ihm gegenüber auftritt und über welche Reaktionen, die man erhält, man sich nicht wundern braucht.
Auseinandersetzungen

    Eine Beziehung kann man als eine „Zusammensetzung“ betrachten. Man will zusammen sein, viel miteinander erleben und unternehmen. Vor lauter „Wir“ gerät dann irgendwann das „Ich“ aus dem Blick. Man nimmt sich zurück, man nimmt Rücksicht, man gibt nach, um die Gemeinsamkeit zu erhalten. Schließlich ist man frustriert und ärgerlich und irgendwann … platzt etwas heraus. Dann ist dicke Luft und es ist eine Auseinandersetzung nötig, um die Dinge klar zu bekommen.
    Abstand tut not
    Das Wort „Auseinandersetzung“ beschreibt beeindruckend plastisch, was gebraucht wird, wenn die vermeintliche Harmonie und Gemeinsamkeit durch individuelle Unterschiede gestört wird. Man muss deutlich Abstand nehmen, sich buchstäblich auseinander und einander gegenüber setzen, um sich wieder als eigenständige Individuen wahrzunehmen.
    Es ist nichts Falsches daran, unterschiedlich zu sein, ganz im Gegenteil ist die Unterschiedlichkeit der Partner eine Bedingung der Liebe der Individuen, die auf Unterschiede angewiesen ist. Man kann sich oft und intensiv

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