Die Bibel für Eilige
Werk,
dass wir’s sehen,
es nahe und treffe ein der Ratschluss des Heiligen Israels,
dass wir ihn kennen lernen!
Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen,
die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen,
die aus sauer süß und aus süß sauer machen!
Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen
und halten sich selbst für klug!
Weh denen, die Helden sind, Wein zu saufen,
und wackere Männer, Rauschtrank zu mischen,
die den Schuldigen gerecht sprechen für Geschenke
und das Recht nehmen denen, die im Recht sind!
Darum, wie des Feuers Flamme Stroh verzehrt
und Stoppeln vergehen in der Flamme,
so wird ihre Wurzel verfaulen
und ihre Blüte auffliegen wie Staub.
Denn sie verachten die Weisung des HERRN Zebaoth
und lästern die Rede des Heiligen Israels.
(Jesaja 5,18–24)
Der Unheilsbotschaft folgt die Hoffnungsgeschichte:
Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais
und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen.
Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN,
der Geist der Weisheit und des Verstandes,
der Geist des Rates und der Stärke,
der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.
|95| Und Wohlgefallen wird er haben
an der Furcht des HERRN.
Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen,
noch Urteil sprechen nach dem, was seine
Ohren hören,
sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen
und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande,
und er wird mit dem Stabe seines Mundes den
Gewalttätigen schlagen
und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten.
Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein
und die Treue der Gurt seiner Hüften.
Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen
und die Panther bei den Böcken lagern.
Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen
und Mastvieh miteinander treiben.
Kühe und Bären werden zusammen weiden,
dass ihre Jungen beieinander liegen,
und Löwen werden Stroh fressen wie die Rinder.
Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter,
und ein entwöhntes Kind wird seine Hand
stecken in die Höhle der Natter.
Man wird nirgends Sünde tun noch freveln
auf meinem ganzen heiligen Berge;
denn das Land wird voll Erkenntnis des HERRN sein,
wie Wasser das Meer bedeckt.
Und es wird geschehen zu der Zeit,
dass das Reis aus der Wurzel Isais dasteht
als Zeichen für die Völker.
(Jesaja 11,1–10a)
Schroff neben erwärmenden und ermutigenden Zeilen stehen Prophetensprüche, die erschaudern lassen:
|96| Siehe, der HERR macht die Erde leer und wüst
und wirft um, was auf ihr ist,
und zerstreut ihre Bewohner.
Und es geht dem Priester wie dem Volk,
dem Herrn wie dem Knecht,
der Frau wie der Magd,
dem Verkäufer wie dem Käufer,
dem Verleiher wie dem Borger,
dem Gläubiger wie dem Schuldner.
Die Erde wird leer und beraubt sein;
denn der Herr hat solches geredet.
Das Land verdorrt und verwelkt,
der Erdkreis verschmachtet und verwelkt,
die Höchsten des Volks auf Erden verschmachten.
Die Erde ist entweiht von ihren Bewohnern;
denn sie übertreten das Gesetz und ändern die Gebote
und brechen den ewigen Bund.
Darum frisst der Fluch die Erde,
und büßen müssen’s, die darauf wohnen.
(Jesaja 24,1–6a)
Priester und Propheten sind toll von starkem Getränk,
sind vom Wein verwirrt.
Sie taumeln von starkem Getränk,
sie sind toll beim Weissagen
und wanken beim Rechtsprechen.
Denn alle Tische sind voll Gespei
und Unflat an allen Orten!
»Wen«, sagen sie, »will der denn Erkenntnis lehren?
Wem will er Offenbarung zu verstehen geben?
Denen, die entwöhnt sind von der Milch,
denen, die von der Brust abgesetzt sind?
Zawlazaw zawlazaw, kawlakaw kawlakaw,
hier ein wenig, da ein wenig!«
|97| Jawohl, Gott wird einmal mit unverständlicher Sprache
und mit einer fremden Zunge reden zu diesem Volk,
er, der zu ihnen gesagt hat:
»Das ist die Ruhe; schaffet Ruhe den Müden,
und das ist die Erquickung!«
Aber sie wollten nicht hören.
Darum soll so auch des HERRN Wort an sie ergehen:
»Zawlazaw zawlazaw, kawlakaw kawlakaw,
hier ein wenig, da ein wenig«,
dass sie hingehen und rücklings fallen,
zerbrochen, verstrickt und gefangen werden.
(Jesaja 28,7–13)
So redet Jesaja in einer Versammlung betrunkener Priester und Propheten!
Aber er belässt es dabei nicht:
Saget den verzagten Herzen:
Seid getrost, fürchtet euch nicht!
[…]
Dann werden die Augen der Blinden aufgetan
und die Ohren der Tauben geöffnet werden.
Dann werden die Lahmen springen
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