Die Bibel für Eilige
zerstören
und verderben sollst und bauen und pflanzen.
Und es geschah des HERRN Wort zu mir: Jeremia, was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen erwachenden Zweig. Und der HERR sprach
zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich will wachen über meinem Wort, dass ich’s tue.
|104| Und es geschah des HERRN Wort zum zweitenmal zu mir: Was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen siedenden Kessel überkochen
von Norden her. Und der HERR sprach zu mir: Von Norden her wird das Unheil losbrechen über alle, die im Lande wohnen.
(Jeremia 1,4–14)
Eine Doppelbotschaft ist ihm aufgetragen: Zerstören
und
Bauen, Gerichtsandrohung
und
Heilsversprechen. Er zerbricht daran. Und er wird wieder aufgerichtet.
Weh mir, meine Mutter, dass du mich geboren hast,
gegen den jedermann hadert und streitet im ganzen
Lande!
Hab ich doch weder auf Wucherzinsen ausgeliehen,
noch hat man mir geliehen,
und doch flucht mir jedermann.
Ach HERR, du weißt es!
Gedenke an mich und nimm dich meiner an
und räche mich an meinen Verfolgern!
Lass mich nicht hinweggerafft werden,
während du deinen Zorn über sie noch zurückhältst;
denn du weißt,
dass ich um deinetwillen geschmäht werde.
Dein Wort ward meine Speise, sooft ich’s empfing,
und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost;
denn ich bin ja nach deinem Namen genannt,
HERR, Gott Zebaoth.
Ich habe mich nicht zu den Fröhlichen gesellt
noch mich mit ihnen gefreut,
sondern saß einsam, gebeugt vor deiner Hand;
denn du hattest mich erfüllt mit Grimm.
Warum währt doch mein Leiden so lange
und sind meine Wunden so schlimm,
|105| dass sie niemand heilen kann?
Du bist mir geworden wie ein trügerischer Born,
der nicht mehr quellen will.
Darum spricht der HERR:
Wenn du dich zu mir hältst, so will ich mich zu dir
halten,
und du sollst mein Prediger bleiben.
Und wenn du recht redest und nicht leichtfertig,
so sollst du mein Mund sein.
Sie sollen sich zu dir kehren,
doch du kehre dich nicht zu ihnen!
Denn ich mache dich für dies Volk
zur festen, ehernen Mauer.
Wenn sie auch wider dich streiten,
sollen sie dir doch nichts anhaben;
denn ich bin bei dir, dass ich dir helfe
und dich errette, spricht der HERR,
und ich will dich erretten aus der Hand der Bösen
und erlösen aus der Hand der Tyrannen.
(Jeremia 15,10.15–21)
Mitten in all seinem Elend preist er Gott und hört nicht auf, für sein störrisches Volk, für die Einsicht der Spötter, Verleumder,
Lügner und Gewalttäter zu hoffen.
Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den
HERRN verlässt
und dessen Zuversicht der HERR ist.
Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt,
der seine Wurzeln zum Bach hin streckt.
Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich
doch nicht,
sondern seine Blätter bleiben grün;
und er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt,
|106| sondern bringt ohne Aufhören Früchte.
Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding;
wer kann es ergründen?
Ich, der HERR, kann das Herz ergründen
und die Nieren prüfen
und geben einem jeden nach seinem Tun,
nach den Früchten seiner Werke.
Wie ein Vogel, der sich über Eier setzt, die er nicht
gelegt hat,
so ist, wer unrecht Gut sammelt;
denn er muss davon, wenn er’s am wenigsten denkt,
und muss zuletzt noch Spott dazu haben.
(Jeremia 17,7–11)
Und doch behält er eine Hoffnung: dass der Gott aller Zeit den alten Bund erneuern wird.
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit
dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund
schließen
, nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit
ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm, um sie
aus Ägyptenland zu führen, ein Bund, den sie nicht gehalten
haben, ob ich gleich ihr Herr war, spricht der HERR;
sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel
schließen
will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in
ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein
Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Und es wird keiner den
andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: »Er-
kenne den
HERRN«, sondern sie sollen mich alle erkennen, beide, klein und
groß, spricht der HERR; denn ich will ihnen ihre Missetat ver-
geben
und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.
(Jeremia 31,31–34)
|107| Es gibt ein gnädiges Vergessen und eine Wandlung, die ins Innerste reicht. Äußere Gebote taugen nicht, wenn sie nicht »ins
Herz geschrieben« sind. (Es ist wie
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