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Die Bibel nach Biff

Die Bibel nach Biff

Titel: Die Bibel nach Biff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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empfangen, macht Euch hinfort.« Und Josua ging in Petrus' Haus und schloss die Tür.
    Der Pharisäer rief von draußen: »Du Gotteslästerer, Josua bar Josef, du ...«
    Und ich stand dort vor ihm und wusste, ich hätte es nicht tun sollen, aber ich habe ihm eine reingehauen. Nicht auf den Mund oder so, sondern mitten auf seine Gebetsriemen. Der kleine Lederkasten explodierte, und langsam schlingerten die Pergamentstreifen zu Boden. Ich hatte so schnell zugeschlagen, dass er es offenbar für ein übernatürliches Ereignis hielt. Ein Aufschrei ging durch die Gruppe hinter ihm, Protest, das könne ich nicht tun, ich verdiente, gesteinigt zu werden, gegeißelt, et cetera, und meine buddhistische Toleranz ging baden.
    Also habe ich ihm noch eine verpasst. Auf die Nase.
    Diesmal ging er zu Boden. Zwei seiner Leute fingen ihn auf, und ein weiterer vorn in der Menge griff in seine Schärpe. Ich wusste, dass sie mich leicht überrennen konnten, wenn sie wollten, aber ich glaubte nicht, dass sie es wollten. Die Feiglinge. Ich packte den Mann, der sein Messer zückte, verdrehte ihm die
    Hand, stieß das Messer zwischen die Mauersteine von Petrus' Haus und brach die Klinge ab. Dann gab ich ihm den Griff zurück. »Geh weg«, sagte ich zu ihm, ganz leise.
    Er ging und alle seine Genossen mit ihm. Ich verschwand im Haus, um nachzusehen, was bei Josua und den anderen so passierte.
    »Weißt du, Josh«, sagte ich. »Ich denke, es wird Zeit, dein Priesteramt auszuweiten. Du hast hier viele Jünger. Vielleicht sollten wir ans andere Ufer des Sees gehen. Eine Weile raus aus Galiläa.«
    »Vor Nichtjuden predigen?«, fragte Natanael.
    »Er hat Recht«, sagte Josua. »Biff hat Recht.«
    »So soll es geschrieben stehen«, sagte ich.

    Jakobus und Johannes besaßen ein Schiff, das gerade groß genug war, uns und Bartholomäus' Hunde aufzunehmen. Es lag in Magdala vor Anker, zwei Stunden Fußweg südlich von Kapernaum, so dass wir uns eines Morgens sehr früh auf den Weg machten, um nicht in den Dörfern entlang des Weges aufgehalten zu werden. Josua hatte beschlossen, den Nichtjuden die frohe Botschaft zu bringen, und so reisten wir über den See hinweg in die Stadt Gadara im Staate Dekapolis. Dort hielten sie Nichtjuden. Während wir am Ufer von Magdala warteten, versammelten sich einige Frauen um Josua, die zum Waschen an den See gekommen waren und ihn baten, vom Reich Gottes zu erzählen. Ein junger Steuereintreiber fiel mir auf, der in der Nähe im Schatten eines Schilfrohrschirms am Tisch saß. Er lauschte Josua und verfolgte nebenher aufmerksam die Hinterteile der Frauen. Ich schlich mich an.
    »Ist er nicht erstaunlich?«, sagte ich.
    »Ja, erstaunlich«, sagte der Steuereintreiber. Er war vielleicht zwanzig, dünn, mit weichem, braunem Haar, einem leichten Bart und hellen, braunen Augen.
    »Wie ist Euer Name, Zöllner?«
    »Matthäus«, sagte er. »Sohn des Alphäus.«
    »Echt jetzt? So heißt mein Vater auch. Hör zu, Matthäus, ich gehe davon aus, dass du lesen, schreiben und so was alles kannst?«
    »O ja.«
    »Du bist nicht verheiratet, oder?«
    »Nein, ich war verlobt, aber bevor die Hochzeit stattfand, ließen ihre Eltern sie einen reichen Witwer heiraten.«
    »Traurig. Das hat dir wohl das Herz gebrochen. Das ist traurig. Siehst du diese Frauen? Solche Frauen sind ständig um Josua. Und jetzt kommt das Beste: Er lebt im Zölibat. Er will sie nicht. Er interessiert sich nur dafür, die Menschheit zu retten und Gottes Reich auf die Erde zu bringen, also zu uns allen. Aber die Frauen ... na, du siehst es ja selbst.«
    »Das muss wunderbar sein.«
    »Ja, es ist toll. Wir fahren nach Dekapolis. Wieso kommst du nicht mit?«
    »Ich kann nicht. Man hat mir das Eintreiben der Steuern an der gesamten Küste hier anvertraut.«
    »Er ist der Messias, Matthäus. Der Messias. Denk drüber nach. Du und der Messias.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Frauen, das Reich Gottes. Du hast davon gehört, dass er Wasser in Wein verwandelt.«
    »Ich muss wirklich ...«
    »Hast du schon mal Speck gekostet, Matthäus?«
    »Speck? Ist das nicht von Schweinen? Unrein?«
    »Josua ist der Messias, und der Messias sagt, es ist in Ordnung. Es ist das Beste, was du je gegessen hast. Frauen lieben es. Wir essen jeden Morgen Speck, mit den Frauen. Echt jetzt.«
    »Ich muss hier erst fertig werden«, sagte Matthäus.
    »Tu das. Hier, sei so nett, und trag was für mich ein.« Ich sah über seine Schulter in sein Buch und deutete auf ein paar Namen. »Wir treffen uns

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