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Die Bibel nach Biff

Die Bibel nach Biff

Titel: Die Bibel nach Biff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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bekommen, die ich ihm nicht erteilen konnte. Maggie dagegen schon.
    »Gute Nacht, Simon«, sagte ich.
    Am Morgen fand ich ihn vor der kalten Asche unseres Feuers sitzen. Er hielt sich den Kopf. »Simon?«, fragte ich.
    Er blickte zu mir auf, und ich sah ein dickes, dunkelrotes Horn an seiner Stirn, gleich unter den Fransen seines Römerhaarschnitts. Aus der Mitte sickerte Blut. Sein rechtes Auge war fast zugeschwollen.
    »Autsch«, sagte ich. »Wie hast du das gemacht?«
    In diesem Moment kam Maggie hinter einem Busch hervor.
    »Er ist gestern Abend versehentlich unter Susannas Decke gekrochen«, sagte Maggie. »Ich dachte, es sei ein Überfall, also habe ich ihm verständlicherweise einen Stein über den Schädel gezogen.«
    »Verständlicherweise«, sagte ich.
    »Es tut mir so Leid, Simon«, sagte Maggie. Ich hörte, wie Susanna und Johanna hinter dem Busch kicherten.
    »Es war wirklich ein Versehen«, sagte Simon. Ich konnte nicht sagen, ob er seines oder Maggies meinte, aber gelogen war es in jedem Fall.
    »Gut, dass du ein Apostel bist«, sagte ich. »Bis Mittag müsste es verheilt sein.«
    Wir beendeten unsere Rundreise durch den Norden Galiläas ohne weiteren Zwischenfall, und tatsächlich war Simons Verletzung fast verheilt, als wir wieder am Berg oberhalb von Betsaida waren, wo uns Josua mit fünftausend Anhängern erwartete.
    »Ich kann mich nie lange genug absetzen, um Körbe aufzutreiben«, klagte Petrus.
    »Wohin ich auch gehe, überallhin folgen mir fünfzig Leute«, sagte Judas. »Was glauben die, wie wir ihnen Essen bringen sollen, wenn sie uns nicht arbeiten lassen?«
    Ähnliche Klagen hörte ich von Matthäus, Jakobus und Andreas, und selbst Thomas jammerte, die Leute würden dauernd auf Thomas Zwo treten. Josua hatte aus sieben Laiben so viele gemacht, dass wir die Menge davon speisen konnten, aber niemand schaffte es, die Speisen zu verteilen. Schließlich bahnte ich mir mit Maggie einen Weg zum Gipfel des Berges, wo wir Josua bei seiner Predigt vorfanden. Er gab der Menge ein Zeichen, dass er eine Pause brauchte, dann kam er zu uns herüber.
    »Es ist großartig«, sagte er. »So viele Gläubige.«
    »Ah, Josh ...«
    »Ich weiß«, sagte er. »Ihr zwei geht nach Magdala. Holt das große Schiff und bringt es nach Betsaida. Wenn die Leute erst versorgt sind, schicke ich die Jünger zu euch hinunter. Fahrt auf den See hinaus und wartet auf mich.«
    Wir schafften es, Johannes aus der Menge zu befreien und nahmen ihn mit nach Magdala, damit er uns half, das Schiff die Küste hinaufzusegeln. Maggie und ich fühlten uns beide nicht dazu in der Lage, das große Boot ohne Hilfe der Fischer zu manövrieren. Einen halben Tag später legte wir in Betsaida an, wo uns die restlichen Apostel erwarteten.
    »Er hat sie auf die andere Seite des Berges geführt«, sagte Petrus. »Er will einen Segen sprechen und sie fortschicken. Wenn wir Glück haben, gehen sie nach Hause und er kann sich mit uns treffen.«
    »Habt ihr Soldaten in der Menge gesehen?«, fragte ich, »Noch nicht, aber wir sollten längst Herodes' Gebiet verlassen haben. Die Pharisäer treiben sich am Rand der Menge herum, als wüssten sie, dass etwas geschehen wird.«
    Wir vermuteten, dass er schwimmen oder mit einem der kleinen Boote rudern würde, aber als er endlich ans Ufer kam, war ihm die Menge noch auf den Fersen, und er lief einfach immer weiter, direkt übers Wasser bis zum Boot. Die Menge blieb am Ufer stehen und jubelte. Selbst wir staunten über das neue Wunder, und mit offenen Mündern hockten wir im Boot, als Josua näher kam.
    »Was?«, sagte er. »Was? Was? Was?«
    »Herr, Ihr wandelt auf dem Wasser«, sagte Petrus.
    »Ich habe gerade gegessen«, sagte Josua. »Man soll eine Stunde lang nicht schwimmen gehen, wenn man gegessen hat. Man könnte Krämpfe bekommen. Hat denn keiner von euch eine Mutter?«
    »Es ist ein Wunder«, rief Petrus.
    »Es ist nichts dabei«, sagte Josua und tat das Wunder mit einer Geste ab. »Es ist leicht. Wirklich, Petrus, du solltest es versuchen.«
    Zögerlich stand Petrus im Boot auf.
    »Ehrlich, versuch es.«
    Petrus begann, seine Tunika abzulegen.
    »Behalt das an«, sagte Josua. »Und deine Sandalen auch.« »Aber, Herr, es ist eine neue Tunika.«
    »Dann halt sie trocken, Petrus. Komm zu mir. Steig aufs Wasser.«
    Petrus hängte einen Fuß über die Reling.
    »Vertraue auf deinen Glauben, Petrus«, rief ich. »Wenn du zweifelst, wirst du es niemals schaffen.«
    Dann setzte Petrus beide Füße auf die

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