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Die Bibel nach Biff

Die Bibel nach Biff

Titel: Die Bibel nach Biff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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bedenkt, dass er uns im Lauf der Jahre einen Haufen Ärger hätte ersparen können, wenn er uns öfter geholfen hätte. Und vergesst auch nicht, dass Raziel - trotz des Umstands, dass er sicher das makelloseste Lebewesen sein dürfte, das ich je gesehen habe - dumm wie Brot ist. Wie dem auch sei: Der Angriff auf sein Ego hat gewirkt.)
    »Ich besorg dir eine Karte.«
    Und das tat er. Unglücklicherweise konnte der Portier nur eine Weltkarte der Fluglinie auftreiben, die mit dem Hotel zusammenarbeitet. Wer weiß also, wie genau sie ist. Auf der Karte ist die nächste Etappe unserer Reise fünfzehn Zentimeter lang und kostet etwa dreißigtausend Vielfliegermeilen. Ich hoffe, das klärt einiges.

    Der Name des Händlers war Ahmad Mahadd Ubaidullaganji, aber er sagte, wir könnten ihn Meister nennen. Wir nannten ihn Ahmad. Er führte uns durch die Stadt zu einem Hang, an dem seine Karawane lagerte. Ihm gehörten hundert Kamele, die er über die Seidenstraße trieb, dazu ein Dutzend Männer, zwei Ziegen, drei Pferde und eine erstaunlich unscheinbare Frau namens Kanuni. Er führte uns in sein Zelt, das größer war als die Häuser, in denen Josua und ich aufgewachsen waren. Wir saßen auf dicken Teppichen, und Kanuni servierte uns gefüllte Datteln und Wein aus einem Krug in Drachenform.
    »Was also will der Sohn Gottes von meinem Freund Balthasar?«, fragte Ahmad. Bevor wir antworten konnten, schnaubte und lachte er, bis seine Schultern bebten, und er fast seinen Wein verschüttete. Er hatte ein rundes Gesicht mit hohen Wangenknochen und eng zusammenstehenden, schwarzen Augen mit Fältchen um die Augenwinkel, vom Lachen und vom
    Wüstenwind. »Tut mir Leid, Freunde, aber ich war noch nie in Gesellschaft eines Gottessohnes. Welcher Gott ist denn eigentlich dein Vater?«
    »Na, der Gott«, sagte ich.
    »Stimmt«, sagte Josua. »Genau der.«
    »Und wie heißt euer Gott?«
    »Papa«, sagte Josh.
    »Wir dürfen seinen Namen nicht aussprechen.«
    »Papa!«, sagte Ahmad. »Ich bin begeistert.« Wieder fing er an zu kichern. »Ich wusste, das ihr Hebräer seid und den Namen eures Gottes nicht aussprechen dürft. Ich wollte nur sehen, ob ihr es tut. Papa. Das ist echt gut.«
    »Ich will ja nicht unhöflich erscheinen«, sagte ich, »und wir erfreuen uns auch bestimmt an den Erfrischungen, aber es wird spät, und Ihr sagtet, Ihr wolltet uns zu Balthasar bringen.«
    »Und das will ich auch. Wir reisen morgen früh.«
    »Reisen wohin?«, fragte Josh.
    »Kabul, die Stadt, in der Balthasar jetzt lebt.«
    Ich hatte noch nie von Kabul gehört, und ich ahnte, dass es nichts Gutes bedeutete. »Und wie weit ist Kabul?«
    »Mit Kamelen sollten wir in knapp zwei Monaten dort sein«, sagte Ahmad.
    Hätte ich damals gewusst, was ich jetzt weiß, dann wäre ich wohl aufgestanden und hätte gerufen: »Verflixt und zugenäht, Mann, das sind über fünfzehn Zentimeter und dreißigtausend Vielfliegermeilen!« Aber da ich davon damals noch nichts wusste, sagte ich nur: »Scheiße!«
    »Ich bringe euch nach Kabul«, sagte Ahmad, »aber wie könnt ihr dazu beitragen, die Kosten eurer Reise zu begleichen?«
    »Ich verstehe was von Teppichen«, sagte Josua. »Mein Stiefvater hat mir beigebracht, wie man einen Kamelsattel repariert.«
    »Und du?« Er sah mich an. »Was kannst du?«
    Ich dachte an meine Erfahrungen als Steinmetz und verwarf die Idee sofort. Und meine Ausbildung als Dorftrottel, von der ich geglaubt hatte, ich könne stets darauf zurückgreifen, würde mir auch nicht weiterhelfen. Allerdings besaß ich mein neues Talent als Sexualerzieher, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, als sei der Bedarf dafür auf einer zweimonatigen Reise mit vierzehn Männern und einer unscheinbaren Frau wohl doch begrenzt. Was also konnte ich dazu beitragen, den Weg nach Kabul angenehmer zu gestalten?
    »Sollte jemand aus der Karawane den Löffel abgeben, kann ich echt gut trauern«, sagte ich. »Wollt Ihr ein Klagelied hören?«
    Ahmad lachte, bis er sich schüttelte, dann rief er Kanuni, damit sie ihm seinen Beutel brachte. Als er ihn in Händen hielt, griff er hinein und nahm die getrockneten Wassermolche hervor, die er der alten Hexe abgekauft hatte. »Hier, die wirst du brauchen«, sagte er.

    Kamele beißen. Ein Kamel kann dich vollkommen grundlos anspucken, treten, niedertrampeln, dir ins Gesicht brüllen, rülpsen oder furzen. Günstigstenfalls sind sie stur, schlimmstenfalls aber einfach unfassbar übellaunig. Wenn man sie provoziert, dann beißen sie.

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