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Die Bibel nach Biff

Die Bibel nach Biff

Titel: Die Bibel nach Biff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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den Hund da drüben geschickt. Geht mit Gott. Ich danke Euch, danke vielmals.«
    Die Frau nahm ihren Mann beim Arm und riss ihn herum. Noch immer hatte sie Josuas Handabdruck im Gesicht, doch lachte sie. »Ich bin wieder da!«, sagte sie zu ihrem Mann. »Ich bin wieder da.« Sie schüttelte ihn, und sein Zorn schien zu verrauchen. Er sah Josua mit derart bestürzter Miene an, dass ich dachte, gleich würde er ohnmächtig werden. Er ließ sein Messer fallen und umarmte seine Frau. Josua lief hinüber und schlang seine Arme um die beiden.
    »Würdest du bitte aufhören«, flehte ich.
    »Aber ich liebe diese Leute«, sagte Josh.
    »Tust du wirklich, oder?«
    »Ja.«
    »Er wollte dich umbringen.«
    »Kann passieren. Er hat es einfach nicht verstanden. Aber jetzt.«
    »Gut, dass er draufgekommen ist. Suchen wir die alte Dame.«
    »Ja, und dann gehen wir wieder zurück und holen uns noch so ein heißes Gebräu«, sagte Josua.

    Als wir die Hexe fanden, war sie gerade dabei, einem dicken Händler, der gestreifte Seide und einen breiten, kegelförmig gewebten Strohhut trug, einen Bund Affenpfoten zu verkaufen.
    »Aber das sind alles Hinterpfoten«, protestierte der Händler.
    »Gleicher Zauber, besserer Preis«, sagte die Hexe und schob das Tuch, das ihr halbes Gesicht verbarg, beiseite und legte ein milchiges Auge frei. Es sollte einen offenbar einschüchtern.
    Der Händler ließ sich darauf nicht ein. »Es ist wohl bekannt, dass die Vorderpfote eines Affen der beste Talisman ist, wenn man in die Zukunft blicken will, die hintere jedoch ...«
    »Man sollte meinen, das Äffchen sähe etwas kommen«, sagte ich, und beide sahen mich an, als hätte ich auf ihr Falafel gerotzt. Die alte Frau wich zurück, als wollte sie mir einen Zauberspruch entgegenschleudern oder vielleicht auch einen Stein. »Wenn es wahr wäre«, fuhr ich fort, »ich meine - das mit der Zukunft und der Affenpfote - ich meine - nachdem er vier von den Dingern - Pfoten meine ich - hat, und, äh - egal.«
    »Was kosten die hier?«, sagte Josua und nahm eine Hand voll getrockneter Wassermolche aus den Körben der Hexe. Die alte Frau wandte sich Josua zu.
    »So viele kann man davon nicht brauchen«, sagte die Hexe.
    »Nicht?«, fragte Josua.
    »Sie sind nutzlos«, sagte der Händler und schwenkte die Hinterbeine und Pfoten von zweieinhalb ehemaligen Affen, die wie kleine Menschenfüße aussahen, nur dass sie behaart und ihre Zehen länger waren.
    »Wenn man ein Affe ist, sind sie bestimmt ganz praktisch, weil sie einem helfen, nicht mit dem Arsch am Boden zu schleifen«, sagte ich, wie eh und je der Friedensstifter.
    »Und wie viele brauche ich?«, fragte Josua, ohne recht zu wissen, wie aus seinem Ablenkungsversuch zu meiner Rettung ein Handel um Wassermolchchips geworden war.
    »Wie viele deiner Kamele leiden unter Verstopfung?«, fragte die Alte.
    Josua warf die getrockneten Wassermolche in den Korb. »Tja, äh ...«
    »Wirken die?«, fragte der Händler. »Bei verstopften Kamelen, meine ich.«
    »In jedem Fall.«
    Der Händler kratzte sich den spitzen Bart mit einer Affenpfote. »Ich zahle Euren Preis für diese wertlosen Affenpfoten, wenn Ihr eine Hand voll Wassermolche drauflegt.«
    »Abgemacht«, sagte die Alte.
    Der Händler öffnete einen Beutel, den er um seine Schulter trug, und warf erst seine Affenpfoten hinein, dann eine Hand voll Wassermolche. »Und wie richtet man sie an? Brüht man dem Kamel daraus einen Tee?«
    »Anderes Ende«, sagte die Alte. »Sie kommen als Ganzes rein. Zählt bis hundert und tretet einen Schritt zurück.«
    Die Augen des Händlers wurden groß, dann kniff er sie zusammen und wandte sich zu mir um. »Junge«, sagte er, »wenn du bis hundert zählen kannst, hab ich einen Job für dich.«
    »Liebend gern würde er für Euch arbeiten, Herr«, sagte Josua, »aber wir müssen Balthasar, den Magier, finden.«
    Die Alte zischte und wich in die hintere Ecke ihrer Bude zurück, verhüllte ihr Gesicht, nur das milchige Auge war zu sehen.
    »Woher wisst ihr von Balthasar?« Wie Klauen hielt sie ihre Hände vor sich, und ich sah, dass sie zitterte.
    »Balthasar!«, schrie ich sie an, und fast durchbrach die alte Frau die Wand in ihrem Rücken. Ich kicherte und wollte eben nochmal Balthasar! brüllen, als Josh dazwischenging.
    »Balthasar kam von hier aus nach Bethlehem, um Zeuge meiner Geburt zu werden«, sagte Josua. »Ich suche seinen Rat. Seine Weisheit.«
    »Du willst die Finsternis besuchen, mit Dämonen fliegen und mit einem

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