Die Bibel - Wissen auf einen Blick
Bethlehem zu gehen, um nach dem Kind zu suchen. Davon, dass die Hirten das Kind anbeteten, nachdem sie es im Stall fanden, spricht er jedoch nicht. Stattdessen ist es ihm wichtig zu erwähnen, dass die Hirten einen genauen Bericht von der Erscheinung der Engel und ihrer Verkündigung gaben. Danach kehren die Hirten zu ihren Herden zurück und loben Gott für alles, was sie gesehen haben.
Die „Anbetung der Hirten“ (Öl auf Leinwand, um 1580) von Francesco Bassano (1549–1592) befindet sich in der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen von Berlin. Ganz ähnliche Bilder seines Vaters Jacopo Bassano (um 1515–1592) befinden sich unter anderem in der Galeria Nazionale in Rom, der Galeria dell’ Accademia in Venedig, im Museo Civico von Bassano und in San Giorgio Maggiore in Venedig.
Die Huldigung der Magier
(Barthel Bruyn der Ältere, Die Anbetung der Könige, 1515–1520)
Der Kölner Renaissancemaler Bartholomäus Bruyn (auch Barthel Bruyn ) war nicht nur einer der bedeutendsten Porträtmaler seiner Zeit, er wurde auch durch seine zahlreichen Altargemälden bekannt. Das zwischen 1515 und 1520 entstandene querformatige Tafelbild mit dem Titel „Anbetung der Könige“ zeigt die kostbar gewandeten Könige, die dem Christuskind ihre Geschenke – Gold, Weihrauch und Myrrhe – überbringen.
Ein neugeborener Herrscher
Die Geschichte, die der Legende von den Heiligen Drei Königen zugrunde liegt, ist die Anbetung Jesu durch die drei Weisen so genannten „Magier aus dem Morgenland“, von der Matthäus im zweiten Kapitel seines Evangeliums berichtet. Die sternkundigen Männer aus dem Orient, so erzählt er, kommen eines Tages zu Herodes und erkundigen sich nach dem neugeborenen König der Juden. Sie hätten einen Stern gesehen, der dessen Geburt anzeigen solle, und seien gekommen, ihm zu huldigen. Der ob dieser Nachricht erschrockene König sammelt sogleich alle seine Priester und Gelehrten um sich und fragt, wo sie den Geburtsort dieses künftigen Königs vermuten. Eine Voraussage des Propheten Micha lässt die Gelehrten auf Bethlehem kommen. Herodes sendet daraufhin die Besucher aus dem Orient dorthin. Auf ihrem Weg, so berichtet Matthäus, zieht der Stern vor ihnen her und bleibt schließlich über dem Ort stehen, wo sich das Kind befindet. Die weisen Männer huldigen daraufhin Maria und dem Kind und bringen ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenke dar. Anschließend kehren sie in ihre Heimat zurück.
Der Stern von Bethlehem
Die positive Darstellung der Sterndeuter aus dem Osten ist für die biblische Überlieferung ungewöhnlich. Denn das jüdische Volk setzte sich ansonsten sehr bewusst von der Sternengläubigkeit seiner Nachbarn, vor allem der Babylonier, ab. Der Autor des Matthäusevangeliums jedoch zieht von allen Evangelisten am häufigsten mystische Zeichen und Voraussagen als Belege für die göttliche Sendung Jesu heran. Die Erwähnung des Sterns war möglicherweise als Referenz an seine nichtjüdischen Leser gedacht. Dies könnte durchaus auf nachweisbaren Ereignissen beruhen: Der Astronom Johannes Keppler stellte als Erster fest, dass es im Jahre 7 v. Chr. eine außergewöhnliche Konstellation von Jupiter und Saturn am Sternenhimmel gab, an die sich die Menschen zur Zeit des Matthäus noch recht gut erinnert haben werden.
Vom Sterndeuter zum König
Das Wort „Magier“ stammt aus dem Persischen und stand dort für die Priester der Zarathustra-Religion. Möglicherweise sind diese auch bei Matthäus gemeint. Es könnten jedoch auch Sterndeuter aus Chaldäa, dem Süden Mesopotamiens, gewesen sein. Dass es drei gewesen sein sollen, schloss man aus der Zahl der Geschenke. Aus den „Magiern“ wurden – wohl wegen ihres großzügigen und prunkvollen Auftretens – schließlich Könige. Ausgehend von den Anfangsbuchstaben des Segensspruchs „Christus mansionem benedicat“ (lateinisch: „Christus segne dieses Haus“) verlieh man ihnen die Namen Caspar, Melchior und Balthasar und sie wurden als Greis, Jüngling und Mann mittleren Alters dargestellt. Im 14. Jahrhundert begann man zudem, sie als Vertreter der drei damals bekannten Erdteile Europa, Asien und Afrika darzustellen.
Das Tafelbild der „Anbetung der Könige“ (Öl auf Holz) des Künstlers Barthel Bruyn (1493–1555) befindet sich heute im Wallraf-Richartz-Museum in Köln.
(c) Interfoto München
Flucht vor Herodes
(Philipp Otto Runge, Die Ruhe auf der Flucht, 1805/1806)
Philipp Otto Runges Werk entsprang den seinerzeit verbreiteten
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