Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Poeppelmann
Vom Netzwerk:
Tempel opferte. Auch Maria und Joseph folgten jährlich diesem Brauch, wie Lukas seinen nichtjüdischen Lesern erklärt. Maria und Joseph sind zunächst nicht beunruhigt, als sie den Jungen auf dem Heimweg aus den Augen verlieren, da sie ihn in der großen Gruppe der Pilger vermuten. Sie legen also eine Tagesreise zurück und suchen ihn bei Bekannten und Verwandten. Als sie ihn jedoch nirgends finden können, kehren sie nach Jerusalem zurück und forschen dort nach ihm. Nach drei Tagen finden sie ihn schließlich im Tempel.
Im Haus des Vaters
    Auf Bildern wird diese Geschichte oft so dargestellt, als habe Jesus im Tempel gelehrt. Doch das schreibt Lukas nicht, vielmehr berichtet er, Jesus habe mitten unter den Lehrern gesessen, ihnen zugehört und sie befragt. Sowohl seine Gesprächspartner wie alle Umstehenden seien erstaunt über sein großes Verständnis gewesen. Maria und Joseph dagegen reagieren sehr betroffen und stellen ihren Sohn zur Rede: „Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.“, hält ihm Maria vor. Jesus jedoch reagiert mit Unverständnis: „Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?“ Das wiederum verstehen Maria und Joseph nicht. Lukas berichtet, Jesus sei daraufhin mit seinen Eltern wieder nach Nazareth gezogen und ihnen fortan gehorsam gewesen.

Der Psalter der Königin Mary wurde vermutlich in East Anglia, nördlich von London gefertigt. Im 16. Jahrhundert war er im Besitz der protestantischen Grafen von Rutland. Als jedoch die katholische Königin Mary Tudor (1516–1558) an die Regierung kam, beschlagnahmte ein Zolloffizier das kostbare Buch und übergab es der Königin. Heute wird es in der British Library in London aufbewahrt.
    (c) twinbooks, München

Taufe am Jordan
(Gerard David, Die Taufe Jesu, um 1505)
    Um ihr Seelenheil in der Ewigkeit zu sichern, stifteten im Mittelalter und der frühen Neuzeit viele Adelige und reiche Bürger den Kirchen und Klöstern kostbare Altarbilder. An den Seiten waren sie meist selbst in betender Haltung dargestellt, in der Mitte ein Motiv, das ihnen besonders am Herzen lag. Den Johannesaltar von Brügge mit der Taufe Christi gab der Schatzkämmerer der Stadt, Jean de Trompes, beim damaligen Stadtmaler Gerard David in Auftrag. David wird zum Künstlerkreis der so genannten flämischen Primitiven gerechnet. Die sorgsam ausgearbeitete Anatomie des fast nackten Jesus einerseits und seine starre Haltung andererseits sind typisch für sein Werk.
Wilder Mann in der Wüste
    Dem Evangelium des Lukas zufolge war Johannes der Täufer ein entfernter Vetter Jesu. Lukas beginnt sein Evangelium sogar mit der Geburt des Täufers. Die anderen drei Evangelisten erzählen dagegen nichts von dieser Verwandtschaft, wenngleich auch bei ihnen der Täufer eine wichtige Rolle spielt.
    Sein Namensvetter, der Evangelist Johannes, schreibt im poetischen Prolog seines Evangeliums: „Ein Mann trat auf von Gott gesandt, sein Name war Johannes.“ Matthäus und Markus schildern sein Leben ausführlicher: Johannes habe in der Wüste von Judäa nördlich des Toten Meeres am Jordan gelebt, ein gegürtetes Gewand aus Kamelhaar getragen und sich von Heuschrecken und wildem Honig ernährt. Im Lukasevangelium wird berichtet, dass Johannes weder Brot noch Wein zu sich genommen habe und von einigen Menschen als Dämon verschrien worden sei.
    Johannes bei Flavius Josephus
    Johannes der Täufer wird in den Schriften des jüdischen Historikers Flavius Josephus recht ausführlich behandelt. Josephus schreibt, Johannes sei ein guter Mann gewesen, der das Volk aufforderte, tugendhaft, gerecht gegeneinander und fromm gegenüber Gott zu leben. Die Taufe habe er nicht als wundertätiges Ereignis gesehen, sondern als Zeichen dafür, dass der betreffende Mensch sich vorher durch Buße von seinen Sünden gereinigt habe. Da Johannes aber einen so großen Einfluss auf breite Kreise des Volks gewonnen habe, habe Herodes Antipas gefürchtet, dass der Mann Gottes eine Rebellion gegen ihn würde auslösen können. Deshalb habe er Johannes ins Gefängnis werfen und ihn dort dann kurze Zeit später hinrichten lassen.
    Nach Lukas trat der Täufer im 15. Regierungsjahr des Kaisers Tiberius auf, also im Jahr 28 oder 29 n. Chr. Für die Evangelisten ist Johannes der „Rufer in der Wüste“, der auffordert, dem Herrn den Weg zu bereiten – eine Gestalt aus den Prophezeiungen des Jesaja. Diesem Ruf folgen viele Menschen. Sie ziehen in die Wüste, bekennen ihre Sünden und

Weitere Kostenlose Bücher