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Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Poeppelmann
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befindet, darüber sind sie sich jedoch nicht einig. Johannes schreibt, Jesus sei zunächst zu Hannas, dem Schwiegervater des Hohepriesters Kaiphas, gebracht worden. Markus und Matthäus schildern, er sei in das Haus des Kaiphas selbst gebracht worden, wo sich der Hohe Rat versammelt habe. Während das Tribunal versucht, Jesus in die Enge zu treiben, sitzt Petrus vor dem Gebäude. Da kommt eine Magd auf ihn zu, erkennt ihn und wirft ihm vor, dass auch er mit Jesus zusammengewesen sei. Petrus entgegnet ihr, er wisse nicht, wovon sie rede. Vorsichtshalber geht er hinaus, wo mehrere Leute versammelt sind. Dort wird er von einer weiteren Frau auf seine Beziehung zu Jesus angesprochen. Dieses Mal behauptet er sogar, Jesus gar nicht zu kennen.
    Florenz versus Siena
    Im Gegensatz zu seinem Zeitgenossen Giotto malte der Sieneser Duccio noch im byzantinischen Stil, mit kräftigen Farben und viel Gold. Seine Figuren sind jedoch lebendiger als in der traditionellen mittelalterlichen Malerei, und der „Erzählstil“ seiner Bilder muss sich nicht hinter dem Giottos verstecken. Duccio ist einer der bekanntesten Vertreter der „Sieneser Schule“, einer Malereibewegung, die ihren Ursprung im italienischen Siena der Zeit zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert hatte. Dieser Stil ist mehr von der Gotik geprägt als der der zeitgleichen „Florentiner Schule“. Kunsthistoriker weisen den Einfluss der leicht mystisch angehauchten, konservativen „Sieneser Schule“ Duccios noch bis ins 17. Jahrhundert nach, während die „Florentiner Schule“ Giottos als Wegbereiterin der Renaissancemalerei gilt.
Die Tränen des Apostels
    Wenig später dann kommen einige aus der vor dem Gebäude wartenden Menschenmenge direkt auf Petrus zu und werfen ihm vor, ihm nicht zu glauben, schließlich verrate allein seine Sprache seine Zugehörigkeit zu Jesus Gefolgschaft. Wieder schwört Petrus, dass er Jesus nicht kenne – unmittelbar darauf kräht der Hahn. Petrus erinnert sich an das, was ihm Jesus auf dem Ölberg prophezeit hat, flieht aus dem Gebäude und beginnt fürchterlich zu weinen. Bei Lukas spielt sich die Szene ein wenig anders ab: Die Soldaten, die Jesus gefangenen genommen haben, stehen noch mit ihm im Hof vor dem Gebäude und warten.
    Lukas schreibt, Petrus habe sich an ein Feuer gesetzt, das die Knechte des Hohepriesters dort im Hof entzündet hatten. Dabei wird er dreimal angesprochen und leugnet; danach kräht der Hahn. „Da wandte sich der Herr um“, berichtet Lukas, „blickte Petrus an und Petrus erinnerte sich an die Worte des Herrn“. Während Petrus aber weinend geflohen sei, hätten die Soldaten, die Jesus bewachten, sein Angesicht verhüllt, ihn geschlagen und ihn höhnisch aufgefordert, zu weissagen, wer zugeschlagen habe. Vor den Hohen Rat sei Jesus erst bei Anbruch des Tages geführt worden.

Das Verhör Jesu und die Verleugnung des Petrus sind nur zwei Bilder der „Maestà“, die Duccio di Buoninsegna für den Dom von Siena schuf. Als das Werk fertig war, wurde es in einer feierlichen Prozession, an der die ganze Stadt teilnahm, in den Dom gebracht. Im 18. Jahrhundert wurde es demontiert und nahm dabei Schaden. Die meisten Tafeln befinden sich heute im Dommuseum von Siena.
    (c) twinbooks, München

Die Unschuldsgeste des Mächtigen
(Albrecht Altdorfer, Handwaschung des Pilatus, um 1509–1518)
    Der heilige Sebastian, der Legende nach ein römischer Offizier, der im 3. Jahrhundert den Märtyrertod erlitt, ist eines der Lieblingsmotive in der christlichen Kunst. Auf einem Altarbild für die Klosterkirche St. Florian in Linz stellte der Regensburger Renaissancekünstler Albrecht Altdorfer (um 1480–1538) das Martyrium des Sebastian dem Jesu Christi gegenüber. Auf der Außenseite der Seitenflügel ist in acht Szenen das Martyrium des Heiligen zu sehen, auf den Innenseiten das Leiden Jesu.
Vor dem Hohen Rat
    Die Evangelien berichten, dass Jesus die ganze Nacht über von Kaiphas und den anderen Mitgliedern des Hohen Rats verhört wird. Trotz aller Versuche gelingt es ihnen jedoch nicht, ihn einer Tat zu überführen, auf die die Todesstrafe steht. Einzig der Gotteslästerung glauben sie ihn überführen zu können, bejaht er doch die Frage, ob er Gottes Sohn sei. Markus und Matthäus berichten sogar, einige – ob Priester oder Soldaten wird nicht deutlich – hätten ihm daraufhin ins Gesicht gespuckt und ihn geschlagen. Doch mit diesem Verhör endet die Kompetenz des Hohen Rats. Die Priester und Ältesten bringen Jesus

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