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Die Bienenhüterin - The Secret Life of Bees

Titel: Die Bienenhüterin - The Secret Life of Bees Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Monk Kidd
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jeden Tag Wurst-Sandwichs. Oft brachte sie uns auch Kerzensalat: eine halbe Banane in einer Ananasschale. »So, jetzt machen wir eine Kerze für dich an«, sagte sie dann und tat so, als würde sie ein Streichholz anzünden. Und ganz oben auf der Banane steckte immer eine Cocktailkirsche mit einem Zahnstocher. Als ob Zach und ich noch in den Kindergarten gingen. Aber wir machten das Spiel natürlich mit und taten so, als fänden wir das unheimlich aufregend, wenn sie die Banane anzündete. Und zum Nachtisch aßen wir klein gestoßenes Eis aus Zitronenwasser, das sie für uns gemacht hatte.
    Eines Tages saßen wir nach dem Essen im Gras und hörten zu, wie der Wind die Laken klatschen ließ, die Rosaleen auf die Wäscheleine gehängt hatte.
    »Was ist eigentlich dein Lieblingsfach in der Schule?«, fragte Zach.
    »Englisch.«
    »Ich wette, du schreibst auch noch gern Aufsätze«, sagte er und verdrehte die Augen.
    »Wo du ja sowieso alles weißt: Ich schreib gern Aufsätze. Ich wollte eigentlich Schriftstellerin werden und in meiner Freizeit Englisch unterrichten.«
    » Wollte ?«
    »Ich glaub nicht, dass ich noch groß was werden kann, wo ich doch jetzt keine Eltern mehr hab.« Was ich meinte, war, wo ich doch jetzt von der Polizei gesucht werde. In Anbetracht meiner Lage war es fraglich, ob ich überhaupt jemals wieder auf die High School zurückgehen könnte.
    Er sah auf seine Finger. Ich nahm den scharfen Geruch von seinem Schweiß wahr. Sein Hemd war voller Honigflecken, die Scharen von Fliegen anzogen, die er ständig verscheuchen musste.
    Nach einer Weile sagte er: »Ich auch nicht.«
    » Was auch nicht?«
    »Ich weiß auch nicht, ob aus mir was werden kann.«
    »Warum das denn nicht? Du hast doch noch Eltern.«
    »Das schon«, sagte er. »Aber als Farbiger ist es schwierig.«
    Ich fühlte mich unbehaglich. »Aber du könntest doch in ein College Footballteam und dann Profi werden.«
    »Warum meint ihr Weißen eigentlich alle, dass Sport das Einzige ist, womit wir Erfolg haben können? Ich will nicht Football spielen«, sagte er. »Ich will Rechtsanwalt werden.«
    »Von mir aus«, sagte ich ein wenig verärgert. »Ich hab halt nur noch nie von einem Neger gehört, der Rechtsanwalt ist, deshalb. Man muss so was ja zuerst mal gehört haben, ehe man sich das vorstellen kann.«
    »Schwachsinn. Du musst dir im Gegenteil genau das vorstellen, was es noch nicht gibt.«
    Ich schloss die Augen. »Na gut, dann stelle ich mir eben einen Neger-Anwalt vor. Du bist der schwarze Perry Mason. Zu dir kommen sie aus dem ganzen Bundesstaat, alles Leute, die fälschlicherweise angeklagt sind, und du bekommst in letzter Sekunde die Wahrheit heraus, weil du den wahren Schuldigen in den Zeugenstand lockst.«
    »Genau«, sagte er. »Ich werd ihnen die Wahrheit vor die Birne knallen.« Er lachte, und seine Zunge war giftgrün vom Eis.
    Ich fing an, ihn Zach, den knallharten Anwalt zu nennen. »Oh, sieh mal, wer da kommt. Der knallharte Zach«, sagte ich von da an.
     
    So um diese Zeit herum fing Rosaleen an, mich zu fragen, ob ich mich darum bewarb, von den Schwestern des Sommers adoptiert zu werden. Sie sagte, ich würde in einer Traumwelt leben. Traumwelt wurde ihr Lieblingswort.
    Ja, ich lebte in einer Traumwelt, denn ich wollte einfach so tun, als hätten wir ein ganz normales Leben, obwohl uns die Polizei suchte, ich wollte glauben, wir könnten für immer hier bleiben, und vor allem wollte ich glauben, ich würde irgendetwas Wissenswertes über meine Mutter herausfinden.
    Jedes Mal gab ich scharf zurück: Was ist denn so schlimm daran, in einer Traumwelt zu leben? Worauf sie immer sagte: Du musst endlich aufwachen.
    Eines Nachmittags, als ich allein im Honighaus war, kam June herein, auf der Suche nach Augusta. Behauptete sie zumindest. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Nun«, sagte sie, »ihr seid jetzt wie lange schon hier? Zwei Wochen?«
    Noch deutlicher ging es kaum.
    »Also, wenn Sie wollen, dass wir gehen, machen Rosaleen und ich uns natürlich sofort auf den Weg«, sagte ich. »Ich schreibe meiner Tante, damit sie uns das Geld für den Bus schickt.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Ich dachte, du könntest dich an den Nachnamen deiner Tante gar nicht mehr erinnern, und jetzt auf einmal weißt du ihren Nachnamen und ihre Adresse.«
    »Das hab ich die ganze Zeit gewusst«, sagte ich. »Ich hatte nur gehofft, wir dürften ein bisschen hier bleiben, ehe wir weg müssen.«
    Mir schien, als wäre ihr Gesichtsausdruck

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