Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Blackcollar-Elite

Titel: Die Blackcollar-Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Minuspunkte eingetragen hatte. Aber er war beinahe sicher, dass Galway früher oder später von der Einladung erfuhr, und Caine wollte ihm die Information selbst geben, bevor er danach gefragt wurde. Das Letzte, was er im Augenblick brauchen konnte, war Misstrauen von Seiten des Präfekten.
»Ich weiß nicht, ob das sehr klug ist«, meinte Galway langsam. »Aber darüber können wir später sprechen. Wenn Sie hier fertig sind, bringe ich Sie gern in die Nabe zurück; wenn nicht, lasse ich Ihnen einen meiner Männer als Begleiter da.«
»Ich kann gleich mitkommen.« Caine stand auf und nickte den Blackcollars zu. »Ich habe mich gefreut, Sie kennenzulernen. Auf Wiedersehen in zwei Tagen.«
»Bis dann«, sagte Lathe und winkte ihm zu. Skyler starrte schweigend auf den Tisch.
»Ich halte es für besser, wenn Sie nicht mit den Männern hinausfahren«, erklärte Galway Caine, als der Wagen sich in Bewegung setzte.
»Warum nicht? Es klingt nach einem Treffen von Armeeangehörigen; alte Kameraden kommen zusammen, um wieder Soldaten zu spielen.«
»Das sind aber keine gewöhnlichen Soldaten, sondern Blackcollars.«
Caine zuckte die Achseln. »Das ist über ein Vierteljahrhundert her. Sie sind ganz bestimmt nicht mehr gefährlich, sonst hätten Sie sie ja längst hinter Gitter gebracht.«
Galway sah ihn verärgert an. Caine begriff, dass er eine Spur zu weit gegangen war und trat den Rückzug an. »Hören Sie, ich habe schon die Gelegenheit verpfuscht, Ihre Archive zu benutzen. Die Blackcollars sind vielleicht meine einzige Chance, aus dieser Reise doch noch Nutzen zu ziehen. Mir wird ganz bestimmt nichts geschehen, glauben Sie mir.«
Galway starrte lange wortlos vor sich hin, dann nickte er kurz. »Also gut. Vermutlich habe ich ohnehin nicht das Recht, Sie zurückzuhalten.«
Caine unterdrückte ein Lächeln und lehnte sich zurück. »Danke, Präfekt«, sagte er unterwürfig.

Auf Galways Schreibtisch lag ein Dutzend Berichte, ein stummer Beweis dafür, dass er mit seiner Arbeit im Rückstand war. Er lehnte sich zurück, spielte ungeduldig mit einem Schreibstift und musterte den Stoß. Wo, zum Teufel, steckte Ragusin mit dem Bericht? Es klopfte. »Herein«, rief er.
Die Tür ging auf, und der junge Sicherheitsoffizier trat mit einem Datenträger und einem Bündel Papiere in der Hand ein. »Ich hab das Zeug, das Sie wollten, Präfekt.«
»Her damit!«
Ragusin legte die CD und die Hälfte der Papiere auf den Schreibtisch und nahm Galway gegenüber Platz. »Soweit wir es beurteilen können, ist alles in Ordnung. Der Vorschlag zu einer Zusammenkunft der Blackcollars kam von Skyler, nicht von Lathe, obwohl der Einfall, Rienzi dazu einzuladen, von Lathe stammte. Die beiden hatten keine Möglichkeit, es miteinander abzusprechen.«
»Es sei denn, sie wussten bereits, dass Rienzi hier ist, und hatten sich das Ganze schon vorher zurecht gelegt.«
»Das halte ich für etwas weit hergeholt«, widersprach Ragusin.
»Stimmt«, gab Galway zu. Er überlegte kurz.
»Was ist mit Handzeichen? Hätte Lathe Skyler andeuten können, dass er die Hütte erwähnen soll?«
Jetzt dachte Ragusin nach. »Das weiß ich nicht.«
»Dann wollen wir es herausfinden.« Galway griff nach der CD und schob sie in sein InterKom-Gerät.
Ragusin hatte den entsprechenden Abschnitt markiert, und zwar von dem Augenblick an, in dem Rienzi die Bar betrat. Galway spielte das Band ab und beobachtete es genau. »Sehr hübsch«, knurrte er.
»Sehen Sie, dass sich Lathes linke Hand zufällig unter dem Tisch befindet, als Skyler auftritt? Die Kamera kann sie nicht sehen, aber ich wette, dass Skyler es kann.«
»Ohne Ihnen nahetreten zu wollen, Sir, glaube ich, dass Sie der Szene zu viel Bedeutung beimessen. Die Blackcollars sind seit Kriegsende zwei- bis dreimal jährlich in ihrer schäbigen Hütte zusammengekommen. Wir haben sie fünfzehn Jahre lang genau beobachtet und sie nie bei etwas ertappt. Was stört Sie diesmal so?«
Galway schüttelte den Kopf. Er konnte seinem Adjutanten nicht erklären, warum er den Blackcollars instinktiv misstraute, genauso wenig wie er ihm erklären konnte, warum er in Bezug auf Alain Rienzi ein so ungutes Gefühl hatte. Er wählte die Erklärung, die er am leichtesten in Worte fassen konnte. »Es geht darum, dass sie von ihren Gewohnheiten abgehen. Sie haben noch nie jemanden in die Hütte eingeladen; und schon gar nicht einen Angehörigen der Regierung.«
»Entschuldigen Sie, Präfekt, aber das ist nicht ganz richtig. Erinnern Sie sich daran,

Weitere Kostenlose Bücher