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Die Blackcollar-Elite

Titel: Die Blackcollar-Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kilometer.
Hinter ihm platschte etwas, und als er sich umdrehte, sah er, dass ein Wagen durch den Schlamm auf ihn zukam. Er konnte einen einzigen Insassen ausmachen.
Hätte er den Wagen früher gehört, so hätte er sich hinter einem Baum versteckt, aber dafür war es jetzt zu spät. Also blieb er stehen und wartete, bis das Auto neben ihm hielt.
Das Seitenfenster wurde hinuntergekurbelt, und ein freundlicher Mann sah heraus. »He. Scheußliches Wetter für einen Spaziergang. Kann ich Sie mitnehmen?«
Jensen überlegte schnell, aber es blieb ihm eigentlich nichts anderes übrig. Er war allein, zu Fuß und scheinbar unbewaffnet, konnte also kaum behaupten, dass er ein Sicherheitsmann mit einem Sonderauftrag war. Ihm fiel auch kein anderer Vorwand dafür ein, dass er in diesem senkrechten See unterwegs war. Und wenn er sich ohne guten Grund weigerte, sich mitnehmen zu lassen, würde er nur Aufmerksamkeit erregen.
»Klar. Danke«, antwortete er. Er ging hinter dem Wagen herum, öffnete die Tür, stieg ein und spritzte dabei alles nass. Während er sich unbeholfen in den Sitz fallen ließ, zog er den nunchaku und legte ihn sich auf den Schoß. Der Wagen fuhr mit einem Ruck an.
»Wohin sind Sie unterwegs?«, fragte der Fahrer freundlich; offenbar machte es ihm nichts aus, dass Sitze und Boden tropfnass wurden.
»Zu einer Stelle, die etwa zwanzig Kilometer weiter unten an der Straße liegt. Ich bin vorhin falsch abgebogen, und mein Wagen ist in einer Sackgasse stecken geblieben.«
»Aha.«
Jensen musterte den anderen aus dem Augenwinkel. Klein, ein bisschen rundlich. Ende dreißig, wenn er kein Idunin nahm - er passte eigentlich nicht zum Bild eines Sicherheitsmannes. Aber er konnte ohne Weiteres ein Informant sein. »Wohin fahren Sie?«, erkundigte er sich.
»Nach Torrentin. Wenn die Brücke infolge des Regens unter Wasser steht, könnte ich für einige Zeit auf dieser Seite des Flusses festsitzen. Was befindet sich zwanzig Kilometer von hier?«
Jensen verstand die Frage zuerst nicht, dann begriff er. »Ich treffe mit einer Einheit des Sicherheitsdienstes zu einem Sondereinsatz zusammen.«
»Was, einfach am Straßenrand?«
»Angeblich ist dort kurzfristig ein Lager aufgeschlagen worden.« Jensen geriet leicht ins Schwitzen, weil die Fragen gefährlich wurden. Er kannte die Gegend überhaupt nicht und konnte praktisch mit jeder Antwort verraten, dass er nicht von hier war. Er bedauerte allmählich, dass er nicht statt zwanzig Kilometer fünf gesagt hatte.
»Ich könnte wetten, dass Sie den Blackcollar suchen, was?« Der Fahrer sah Jensen an. Jensen fasste den nunchaku unter seinem Poncho fester. Hatte die Bevölkerung von seiner Landung erfahren, oder beschränkte sich diese Information auf Regierungskreise?
»Meine Aufgabe geht Sie nichts an«, antwortete er steif. Er merkte selbst, wie lahm es klang.
»Natürlich.« Der Fahrer schwieg für einen Augenblick, weil er sich über einen besonders holprigen Teil der Straße kämpfte. »Soviel ich weiß, spielt sich der größte Teil der Suche noch immer nördlich von hier ab«, erklärte er, als sie das Stück hinter sich hatten. »Sie werden kaum in Schwierigkeiten geraten.«
Jensen erstarrte. »Was soll das wieder heißen?«
Der Fahrer lächelte, ohne den Blick von der Straße zu wenden. »Cutter Waldemar zu Ihren Diensten, Commando Jensen. Unsere Leute suchen Sie seit einer Woche. Ich bin froh, dass wir Sie vor dem Sicherheitsdienst gefunden haben.«
Jensen war mehr oder weniger darauf gefasst gewesen, dass der andere ihn während der Fahrt identifizieren würde, aber nicht darauf, dass es so bald dazu kommen würde. Doch er reagierte schnell.
»Wovon, zum Teufel, sprechen Sie?«
Waldemar warf ihm einen raschen Blick zu. »Ein guter Versuch, Commando, aber Sie vergeuden Ihre Zeit. Wir haben Sie bereits in Split identifiziert, und eine Stelle zwanzig Kilometer weiter unten an der Straße würde man eher mit in der Nähe von Noma bezeichnen. Und außer dem Sicherheitsdienst und unserer Radix-Organisation weiß niemand, dass sich im Rumelian-Gebirge ein versprengter Blackcollar herumtreibt. Ein echter Sicherheitsmann wäre mir bei dieser Frage ins Gesicht gesprungen.«
»Also gut, ich gebe es zu.« Jensen ließ den anderen nicht aus den Augen. »Jetzt beweisen Sie mir, wer Sie sind!«
»Ich kann Ihnen keinen absoluten Beweis anbieten, aber ich kann Ihnen verschiedene Punkte nennen, die für mich sprechen. Erstens: Wenn ich ein Quisling wäre, würde dieses Gespräch nicht

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