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Die blaue Sonne der Paksi

Die blaue Sonne der Paksi

Titel: Die blaue Sonne der Paksi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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ein eng gebündeltes Feld, das Doppelte seines Normalgewichts; aber nur auf ihm, die anderen sollten nichts davon merken.
    Als die begleitenden Roboter sahen, daß ihr Iskatoksi sich nicht rührte und auch keine Befehle gab, unterließen sie alle Versuche, sich einzumischen. Die Weißkittel im Außenkreis marschierten weiter, wie sie es den ganzen Tag über taten.
    Die Abordnung des Raumschiffs näherte sich dem Iskatoksi und legte zu seinen Füßen zwei Dinge nieder: ein Schreiben und einen großen Saphir. Dann kehrte sie in das Raumschiff zurück.
    Die Überlegungen und historischen Vergleiche erwiesen sich als richtig. Nachdem der Druck von dem Iskatoksi genommen war, griff er als erstes nicht zu dem Schreiben, sondern zu dem Edelstein, der ja das Symbol der Paksi, die blaue Sonne, verkörperte.
    Mit diesem Saphir verband sich ein ganzes Bündel von Schlußfolgerungen, Absichten und Hoffnungen. Das Mineral, das in jenem Wüstenbergwerk abgebaut wurde und von dem Utta ein Stück mitgebracht hatte, war von Ming als Bauxit analysiert worden. Wozu die Paksi dieses Mineral brauchten, war noch unbekannt, aber das Raumschiff benötigte eine größere Menge davon zur Gewinnung von Aluminium und dieses wieder zur Herstellung von Normalraumtreibstoff. Bauxit jedoch war hauptsächlich Tonerde; aus Tonerde einen großen Saphir zu züchten war für Ming keine Schwierigkeit. Der Saphir konnte als Symbol der blauen Sonne dienen, der Iskatoksi würde noch mehr Saphire haben wollen, also mußte er Bauxit liefern.
    Aber soweit war es noch nicht. Jetzt mußte man erst einmal die Wirkung dieses Auftritts und des Schreibens abwarten, das folgenden Wortlaut hatte:
    „Wir grüßen den Iskatoksi. Wir kommen vom Rand des Himmels und werden dorthin zurückkehren, wenn die Sonne fünfhundertmal aufgegangen ist. Wir sind Freunde des Iskatoksi. Nur er kennt unsere Kraft. Frieden sei zwischen dem Iskatoksi und uns, den Gästen.“
    Die Beratungen, die der Iskatoksi mit seinen Begleitern führte, konnten fast ausnahmslos aufgenommen werden. Das Übersetzen war in diesem Fall immer noch schwierig, weniger wegen der Vokabeln als vor allem deshalb, weil Sachverhalte nicht direkt ausgesprochen, sondern mit unglaublicher Heuchelei umschrieben wurden, wenn sie negativ waren. So wurde zum Beispiel nicht gesagt, daß dieser Feldzug sinnlos gewesen sei und daß es gut wäre, wenn man ein positives Ergebnis mit nach Hause brächte, sondern: Es würde den Ruhm des Iskatoksi vergrößern, wenn er seinen Siegen über die Räuber noch die Unterwerfung der fremden Gäste hinzufügen könne – und in diesem Tone weiter.
    Die Beratung dauerte den ganzen Tag über und enthielt trotz aller bisherigen Übersetzungserfolge noch manches den Menschen Unverständliche. Immerhin gewannen sie dabei einen Überblick über die Verteilung von Rang und Würden innerhalb der Begleitung des Iskatoksi. Es fanden sich da Würdenträger, die für die Vernichtung der Fremden eintraten, es waren vornehmlich Militärs, die man an bestimmten Äußerlichkeiten herauszukennen gelernt hatte. Dagegen gab es einen, Kisa mit Namen, der ein hohes Amt zu bekleiden schien und der sich für die Annahme des angebotenen Friedens einsetzte. Ein anderer, mit dunklem Stoff bezogener Pak sprach sehr selten, aber er hatte merkwürdigerweise das letzte Wort, bevor der Iskatoksi sich positiv entschied. Das war am späten Nachmittag und mündete in die Aufsetzung eines Schreibens an das Raumschiff.
    Inzwischen kehrten immer mehr Truppenteile in das Lager zurück. Nur selten brachten sie etwas mit, was sie bei den Räubern erbeutet haben konnten, aber in den meisten Fällen fehlten ihnen einige Weißkittel.
    Gegen Abend stand der Pak, der den Namen Kisa trug, an der Stelle, wo früh der rote Teppich geendet hatte, und winkte mit einem Schreiben. Die Schleuse wurde geöffnet, die Gravifläche errichtet, der Teppich ausgerollt, und Kisa betrat die Schleuse, wo ihn ein Omikron in Begleitung von Juri und Raja erwartete.
    Dann wurde verhandelt. Dem Iskatoksi war es offenbar am wichtigsten, noch mehr solcher „Sonnensteine“, also Saphire, zu bekommen, wofür dem Raumschiff eine Karawanenladung Bauxit zugesichert wurde. Die Anerkennung des Iskatoksi als Oberherrn schien den Menschen ein rein formaler Akt, weshalb sie zustimmten – natürlich würde der Iskatoksi sich vor den Seinen damit spreizen, aber das würde er wohl so oder so tun, mit mehr oder weniger Heuchelei.
    Auf einem Punkt aber, der den

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