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Die Bleiche Hand Des Schicksals

Die Bleiche Hand Des Schicksals

Titel: Die Bleiche Hand Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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Trauer waren zwei der Kinder verstorben. Symptome laut Beschreibung Mrs. K. Diphtherie, bei dem Jungen die bösartigere Kehlkopfvariante. Mary K., 2 Jahre, schwerkrank, Untertemp., Herzrasen, rasselnde & erschwerte Atmung, äußere Gliedmaßen bläulich. Rachen fast vollständig von Pseudomembran verstopft. Mrs. K. berichtete, die Kleine hätte nach Atem gerungen und schiene nun schläfrig und ruhig. Es war meine traurige Pflicht, ihr mitzuteilen, dass das Ende bevorstand. Peter K., 7 Jahre, hatte das akute Stadium hinter sich, roter, aber offener Rachen, erschöpft, schwacher & unregelmäßiger Puls. Ich impfte beide Kinder, obwohl ich nicht erwarte, dass das Baby den Tag überleben wird. Erklärte die Wirkung des Toxins auf das Herz und warnte Mrs. K. vor der Gefahr, die Anstrengung für Peter bedeutete. Bot an, Mr. K.s Finger zu richten, die er sich am Tag zuvor gebrochen und selbst geschient hatte. Er lehnte ab. Da meine Anwesenheit bei der Totenwache nicht erwünscht war, kehrte ich nach Hause zurück & rief Mr. K.s Eltern in Cossayuharie an, die sofort zu den K.s aufbrechen werden. S. niedergeschlagen & stark entmutigt von dieser unnötigen Tragödie, da die Kinder hätten gerettet werden können, wenn man mich früher gerufen hätte. Keinen Appetit aufs Frühstück. Bete, dass die übrigen Haushalte in meiner Obhut verschont bleiben.

    An dieser Stelle schlug Clare das Tagebuch zu. Sie war so müde, wie George Stillman gewesen sein musste, als er über seinen Schreibtisch gebeugt mit seinem Palmerfüller alles sorgfältig niedergeschrieben hatte. Sie stapelte die Lederbände auf dem Couchtisch. Sie schloss die Glastür des Kamins und schaltete nacheinander alle Lampen aus. Auf dem Treppenabsatz blieb sie einen Augenblick stehen und betrachtete die Bände, deren Konturen vom Flackern des erlöschenden Feuers beleuchtet wurden. Sie ging nach oben ins Bett. Es dauerte lange, bis sie einschlief.

31 Freitag, 31. März
    C lare sagte Debba nicht genau, warum sie sie sehen wollte, als sie nach der Sieben-Uhr-Messe bei ihr anrief.
    »Können wir uns treffen und miteinander reden? Heute? Mir ist etwas zu dem Sorgerechtsstreit eingefallen.«
    »Klar«, sagte Debba. Im Hintergrund konnte Clare das Kreischen von Kindern und das Geräusch eines laufenden Geschirrspülers hören.
    »Soll ich Karen Burns anrufen und fragen, ob sie auch kommen kann?«
    »Nein. Noch nicht.« Wenn sie Dr. Stillmans Tagebücher benutzen konnte, um einen Keil zwischen Debba und ihren Glauben an das Übel von Impfungen zu treiben, würde Karens kühle Logik den Bruch vielleicht vollenden, wenn diese darauf hinwies, dass die Impfung von Whitley eines der Hauptargumente in der Klage des Exmanns gegenstandslos werden ließ. Aber Clare ließ sich im Moment von ihrem Instinkt leiten, und ihr Instinkt sagte ihr, dass Karen nur stören würde. Sie schlug ihren Terminkalender auf. »Ich habe gleich ein Beratungsgespräch und danach eine Verabredung mit dem Kirchenmusiker. Wie wäre es mit zehn Uhr?«
    »In Ordnung. Bis dann.«
    Clare dachte darüber nach, dass Debba für eine Frau, die sich ernsthaften Fragen der Polizei stellen musste, sehr aufgeräumt war. Aber so war Debba nun mal. Optimistisch und friedfertig. Außer, wenn sie es nicht war.

    Die violetten Busse standen draußen. Sie waren das Erste, was Clare sah, als sie in den Leerlauf schaltete und den Hügel zum Haus der Clows hinunterrollte. Zwei Gestalten – Debba und ihre Mutter Lilly – spritzten die Ungetüme ab, während die Kinder um die Wasserstrahlen tanzten und durch Schlammpfützen hüpften. Clare parkte in der Einfahrt vor dem Haus, was Whitley veranlasste, über die Straße zu sausen, und ihre Mutter, kreischend hinter ihr her zu rennen. »Du darfst nie, nie über die Straße rennen!« Debba schnappte sich die Dreijährige mit hartem Griff. »Du hast nicht mal geguckt! Man wird dich platt fahren wie einen Pfannkuchen!«
    Whitley wand sich aus der Umklammerung ihrer Mutter und landete prompt zu Clares Füßen auf dem Kiesweg. »Ich bin ein Pfannkuchen«, verkündete sie.
    Debba gab ein ersticktes Geräusch, halb erheitert, halb verärgert, von sich.
    »Was machen Sie da?« Clare blickte über die Straße, wo Lilly Clow den Schlauch weggelegt hatte und die Seite eines Busses mit einem seifigen Schwamm in Angriff nahm. Skylar wanderte ununterbrochen um den Scheunenhof, sammelte Steine auf und häufte sie zu kleinen Hügeln. Angesichts der Größe der Hügel beschäftigte er sich schon

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