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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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bevor du öffentlich in Erscheinung treten musst.«
    Teia schluckte. Lähmende Angst ließ ihr die Knie zittern. »Ja, Herrin.«
    »Kip Guile ist dein Partner im Schwarzgardistentraining.«
    »Ja, Herrin. Ich bitte um Verzeihung, aber er wurde vor Wochen verstoßen. Er ist jetzt kein Guile mehr.«
    »Ich bin mir dessen bewusst. Aber ich habe Grund zu der Annahme, dass Kip vielleicht wieder im Schoß seiner Familie willkommen geheißen wird, wenn Gavin Guile zurückkehrt.«
    Teia senkte den Kopf und setzte eine zerknirschte Miene auf. Sie war eine Sklavin, keine Idiotin.
    »Adrasteia, mein Bruder war der Gouverneur von Garriston. Er hat versucht, diese wertlose Stadt zu retten, als Gavin Guile ihn entehrte und ermordete und wie einen Verräter dastehen ließ. Und jetzt ist meine Sklavin die Partnerin seines Bastards. Eines Bastards, der ihm anscheinend am Herzen liegt. Das sind Tatsachen.«
    Teias Gesicht verfinsterte sich für einen kurzen Moment. Sie war sich nicht sicher, worauf ihre Herrin hinauswollte. Dann änderte sie ihren Gesichtsausdruck. Einige Besitzer schätzten es nicht, ihre Sklaven unfreundlich dreinblicken zu sehen. Sie lächelte auch nicht das leere, von so vielen anderen Sklaven mühelos beherrschte Lächeln, mit dem der Sklave sich selbst zum Idioten erklärte. Aglaia hatte behauptet, dass sie Intelligenz zu schätzen wisse. Es war vielleicht sogar wahr. Am besten, sie verstärkte die Überlegenheitsgefühle ihrer Herrin ganz ohne Übertreibung.
    Aglaia verdrehte die Augen, als sei Teia hoffnungslos dumm. »Ich will, dass du geheim hältst, dass ich deine Besitzerin bin, verstanden? Wenn herauskommt, dass du mir gehörst, wird man dich wegen alldem, was zwischen Gavins Familie und meiner passiert ist, wahrscheinlich aus der Schwarzen Garde werfen und dich damit für mich wertlos machen. In diesem Fall werde ich dich an ein Bordell in den Silberminen von Laurion verkaufen, sobald ich meine Frustration an dir ausgelassen habe. Verstanden?«
    Die Silberminen waren berüchtigt. Die erste Adresse für Sklaven, die ein schlimmes, aber nicht todeswürdiges Verbrechen begangen hatten, und die letzte Zuflucht für Sklavenbesitzer, die ihrer rebellierenden oder wiederholt geflohenen Sklaven überdrüssig geworden waren. Die Minen waren gefährlich, die anderen Sklaven noch gefährlicher, und die Bordelle waren am schlimmsten. Sie waren allein den verkommenen Gefängniswärtern und ihren Lieblingssklaven vorbehalten: den Besten der Schlimmsten. Teia hatte eine Freundin, Euterpe, deren Besitzer während einer Dürre alles verloren hatten. Als sich herausstellte, dass die einheimischen Bordelle bereits voll waren von Sklavinnen und sogar von freien Frauen, die sich in die Sklaverei verkauft hatten, damit sie etwas zu essen bekamen, hatten Euterpes Besitzer ihr hoch und heilig versprochen, dass sie nach nur drei Monaten zurückkehren würde. Als es ihren Besitzern nach fünf Monaten finanziell endlich wieder besser ging, hatte sie zurückkehren können. Doch sie hatte sich nie wieder erholt. Lächelte nie. Zuckte bei der Berührung jedes Mannes zusammen, selbst bei der Berührung ihres Vaters, der schließlich den Verstand verlor und sich erhängte.
    Laurion war ein Fluch unter Sklaven. Der Inbegriff alles Schrecklichen. Eine Drohung, deren bloße Existenz genügte, um die meisten Sklaven brav auf Linie zu halten.
    Aglaia Crassos sprach keine leere Drohung aus. Ihre Augen hatten so viel Mitleid wie die einer Klapperschlange. »Du denkst bestimmt, ich würde das nicht tun, da du doch ein Vermögen wert bist, wenn ich dich von der Schwarzen Garde kaufen lasse?«
    Teia fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, aber ihr fiel keine Antwort ein, die sie nicht noch tiefer in die Hölle stürzen würde.
    »Der Tod meines Bruders bedeutet, dass ich jetzt doppelt so viel Geld erben werde, wie ich noch vor wenigen Monaten erwartet habe. Aber Rache ist süßer als Gold. Weißt du, dass ein Mädchen in Laurion jeden Tag bis zu fünfzig Männern zu Diensten sein muss? Fünfzig! Ich habe es selbst nicht geglaubt, aber ich kenne mehrere Leute, die mir versichert haben, dass es stimmt. Sie geben den Mädchen jeden Tag Olivenöl. Weißt du, warum?«
    Teia blinzelte dümmlich, Eisblöcke in den Eingeweiden.
    »Weil es sie ansonsten von innen zerstören würde. Tod durch Schwanz klingt richtig romantisch, nicht wahr? Aber ich bin mir sicher, dass es das nicht ist. Fünfzig jeden Tag. Und ein hübsches Mädchen wie du … du

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