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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Reihe waren. Ferkudi und Daelos, die es eben noch kaum hatten erwarten können, so früh dranzukommen, blickten plötzlich bestürzt, denn auf einmal waren sie sich nur allzu bewusst, wie vergleichsweise schlecht sie sich in der Gegend auskannten.
    Langsam und umsichtig begaben sich Teia und Kip auf einen Rundgang durch die umliegenden Straßen. Sie sprachen kein Wort.
    Nach einer Weile hörten sie aus dem nächsten Straßenblock Kampfgeräusche. Teia rannte sofort in die Richtung des Kampfes los. Kip folgte ihr, auch wenn er nicht so schnell war wie sie.
    »Wir haben noch nicht einmal das Geld, ihr Trottel!«, schrie ein stämmiges Mädchen, dessen Namen Teia nicht kannte, einem Schlägertypen entgegen, der mit blutender Nase vor ihr auf dem Boden lag. »Oder siehst du etwa ein rotes Taschentuch?«
    Der Partner des Mädchens, Rud, ein untersetzter Parianer von der Küste, der die Ghotra trug, blickte weder zornig noch triumphierend. Aus seinen Zügen sprach Angst. Er blutete aus einer tiefen Schnittwunde an der Schulter.
    »Ich sollte dich umbringen!«, schrie das Mädchen.
    Der Schläger kroch auf allen vieren zurück, dann drehte er sich um und rannte davon.
    Teia sagte: »Wir müssen dich zurück zu Ausbilder Fisk bringen, Rud. Auf der Stelle.«
    Rud nickte, und die vier hasteten die vier Häuserblocks zu dem Platz zurück. Rud stützte sich auf seine Partnerin und dann auch auf Kip, da ihn der Blutverlust beinahe das Bewusstsein verlieren ließ. Teia ging voraus und hielt nach weiteren Bedrohungen Ausschau.
    Als Ausbilder Fisk sie bemerkte, rannte er ihnen sogleich entgegen, die Schwarzgardisten-Frischlinge folgten wenige Schritte hinter ihm. Sie nahmen Rud in Empfang, legten ihn auf den Boden und begannen sofort, seine Wunde zu versorgen.
    Teia hörte jemanden sagen: »Hier, beiß fest drauf, Rud. Es wird wehtun.«
    Dann blitzte Feuer auf, und der Gestank von verbranntem Fleisch, Teeblättern und Tabak stieg empor, als sie die Schnittwunde mit rotem Luxin ausbrannten. Rud hämmerte seine Fersen in den Straßendreck und stieß ein hohes Wimmern aus, das schnell in ein hastiges, tiefes Atmen überging.
    Einer der besten Jungen in ihrem Kurs, Jun, kam auf den Platz zurück und drängte sich durch die Menge. Das nächste Paar war gerade dabei loszugehen, zwei hagere Brüder mit Plätzen im letzten Drittel der Frischlinge.
    Jun sprach mit leiser Stimme, aber Teia hörte, wie er den Brüdern mitteilte: »Nehmt nicht die Untere Straße. Da gibt es eine Straßensperre. Zwanzig Schläger warten dort, einige von ihnen bewaffnet. Sie haben sich schon Pip und Valor geschnappt.«
    Na toll, das war genau der Weg, den Teia einzuschlagen gehofft hatte. Nun, dann blieb nur noch …
    »Die Corbine-Straße ist auch blockiert«, sagte Juns Partner Ular.
    Jun ergänzte: »Die durch Wieselfels führenden Gassen schienen passierbar, aber sie sind so eng, dass zwei Mann ausreichen, um sie zu versperren.«
    Nachdem er Ruds Wunde untersucht und sichergestellt hatte, dass er außer Gefahr war, wiederholte Ausbilder Fisk seine Anweisungen und händigte den Oros-Brüdern das Geld aus.
    »Ich habe eine Idee«, sagte Teia.
    »Ah ja?«, erwiderte Kip. »Und die wäre?«
    Sie gab ein unverbindliches Knurren von sich. »Du wirst schon sehen.«
    »Teia? Teia, du bist meine Partnerin. Das bedeutet auch, dass ich dein Partner bin. Du solltest mich in deinen Plan einweihen.«
    Sie grinste. »Und gleich alles vermasseln?«
    Er warf ihr einen wütenden Blick zu. »Also gut. Hast du für mich irgendetwas zu essen, solange ich warte? Ich bin hungrig.«
    »Nein!«
    »Doch wirklich, ich bin tatsächlich hungrig. Ich würde dich in diesem Punkt nicht belügen.«
    »Tu nicht so dumm«, entgegnete sie.
    Kip hielt die Hände an den Kopf, wie um seine eigene Dummheit abschätzend befühlen zu wollen. Dann seufzte er. »Ich kann nichts dafür.«
    Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Gib mir deine Münzen, wenn es losgeht.«
    »Damit ich mir keine Rosinenbrötchen kaufen kann?«
    »Nein!«
    »In Ordnung, Herrin «, erwiderte er und verdrehte die Augen.
    »Mein Plan ist gut«, beteuerte sie, als sei ihr plötzlich bewusst geworden, wen sie hier neckte. Du bist eine Sklavin, Teia.
    »Hm.«
    »Er wird funktionieren«, versicherte Teia. »Versprochen.«
    »Ich wette dagegen.«
    »Was bekomme ich von dir, wenn es klappt?«, forderte ihn Teia heraus.
    »Einen Kuss«, erwiderte Kip. Dann weiteten sich seine Augen, als könne er nicht glauben, was er gerade

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