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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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tatsächlich nach wie vor Sieben Satrapien sind, habt Ihr auch meiner neuen Schöpfung Euren Segen erteilt.«
    »Das ist unerhört«, meldete sich Carver Schwarz zu Wort.
    »Ich denke, wir können uns alle darauf einigen, dass das, was Ihr gerade versucht habt, nicht akzeptabel ist«, sagte Klytos Blau.
    »Mit Sicherheit hat er nicht die Macht, um ganz allein neue Satrapien zu errichten«, betonte Tisis. »Hohe Dame Pullawr?«
    Die Weiße zuckte mit den Schultern. »Ihr braucht nur einen Blick in ein beliebiges Geschichtsbuch zu werfen. Es wird Euch sagen, dass das Prisma die Sieben Satrapien begründet hat. Natürlich haben sich seit jenen Tagen die Dinge sehr verändert, aber damals, in den alten Zeiten, lag das eindeutig im Zuständigkeitsbereich des Prismas.«
    »Und es ist niemals aus diesem, wie Ihr sagt, Zuständigkeitsbereich des Prismas ausgegliedert worden, Hohe Dame«, ergänzte Gavin. Natürlich nicht. Es gab keinen Ort, wo man neue Satrapien hätte errichten können, und niemand hätte sich je bereit erklärt, die eigene aufzuteilen.
    »Lasst uns einfach abstimmen, um das rückgängig zu machen«, schlug Tisis vor.
    Einige weitere Farben taten ihre Zustimmung kund.
    »Einverstanden«, sagte Gavin, »aber, Entschuldigung, ich habe hier und heute immer noch den Vorsitz, und wir werden auch weiterhin dem ordnungsgemäßen Verfahren folgen. Ihr wünscht, die Seherinsel als Satrapie aufzulösen?«
    »Ja!«, rief Tisis.
    »Dann braucht Ihr eine Zweidrittelmehrheit, um Eure Resolution zu verabschieden. Wie wir gerade gesagt haben, bedarf es einer Zweidrittelmehrheit, um eine Satrapie aufzulösen.«
    »Gut.« Er konnte sehen, wie sich die anderen am Tisch umschauten und im Geiste die Perlen ihres Abakus hin und her schoben. Würde irgendjemand das weitere Vorgehen verzögern?
    Sie brachten die Resolution ein. Einige der Farben starrten Gavin an, als hätte er den Verstand verloren. Warum zog er eine solche Nummer ab und nahm es hin, dass das Ganze gleich wieder für null und nichtig erklärt wurde?
    Die Weiße wusste es. Er konnte es an ihrem angespannten Gesicht ablesen. Und auch Andross wusste es. Er rieb sich den Nasenrücken, wo seine schweren schwarzen Brillengläser Furchen in die Haut gegraben hatten.
    Erbost diktierte Tisis die Resolution. Gavin machte keinerlei Einwände geltend. Als die Hauptschreiberin sie ihm zur Begutachtung brachte, nickte er nur und legte das Dokument als Erstes Tisis vor.
    »Und in wessen Namen unterzeichnet Ihr, Tisis?«, erkundigte sich Gavin.
    »In meinem eigenen«, entgegnete sie, als handele es sich um eine Fangfrage.
    »Wir dienen dem Spektrum nie um unserer selbst willen, mein Kind«, sagte die Weiße. Sie klang müde.
    Tisis grinste höhnisch. Dumm. Sie war wütend auf Gavin, nicht auf die Weiße, und es zahlte sich nie aus, über die Weiße zu spotten. »Einverstanden. Ich unterzeichne im Namen von …« Alles Blut wich aus ihrem Gesicht. Ihre Stimme sank zu einem Flüstern herab. Sie war eine Ruthgari und verfügte über ihren Sitz im Interesse Ruthgars, aber es war ein Sitz, den die Ruthgari lediglich als Schutzherren verwalteten. »Ich unterzeichne für Tyrea«, flüsterte sie.
    »Es gibt keine Satrapie mit Namen Tyrea«, stellte Gavin fest. »Euer Posten existiert nicht mehr. Da dies hier eine geschlossene Versammlung des Spektrums ist, dürft Ihr jetzt gehen.«
    Totenstille breitete sich im Raum aus.
    »Das … könnt Ihr nicht machen«, stammelte Tisis.
    »Nicht ich allein. Wir haben das alle zusammen gemacht. Mit Eurer Mithilfe.«
    Gavins Schwarzgardisten platzierten sich an seiner Seite, spürten die drohende Gefahr.
    Tisis warf einen ungläubigen Blick in die Runde.
    »Keine Angst, Ihr werdet gleich wieder zurück sein«, sagte Klytos. »Wir werden bald das Abstimmungsergebnis haben. Das dauert keine fünf Minuten.«
    Tisis schnaubte verächtlich. »Idiot, glaubt Ihr etwa, er hätte es so weit kommen lassen, ohne einen fertigen Plan zu haben?« Sie sprang auf, schritt aus dem Raum und schlug die Tür hinter sich zu.
    »Da der Satrap der Seherinsel bislang noch keine Farbe ernannt hat, hält das Prisma seine Stimme unter treuhänderischer Verwaltung«, erklärte Gavin. »Und Ihr könnt mir glauben, dass er seine Stimme nicht dazu verwenden würde, seine eigene Satrapie aufzulösen.«
    Also zwei Stimmen für ihn. Er gab ihnen einen Moment Zeit, bis sie mit dem Rechnen fertig waren. Tisis war weg. Sie brauchten eine Zweidrittelmehrheit von fünf Stimmen, also

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