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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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schneller, als uns lieb ist, also habt ihr auch ein Recht zu wissen, was euch dort draußen bevorsteht.«
    Wenn er nicht schon zuvor ihre volle Aufmerksamkeit gehabt hätte – jetzt hatte er sie auf jeden Fall. Alle im Kurs drängten sich um ihn, lauschten jedem seiner Worte.
    »Brecher hat recht. Wenn ihr einen Hund in Brand steckt, wird er einfach verrückt. Aber Wandeln hat etwas mit Willenskraft zu tun. Ihr wisst, dass wir unseren Willen für alles einsetzen, was wir wandeln, dass der Wille Fehler überdecken kann, wenn wir beim Wandeln den geforderten Farbton nicht genau genug treffen. Es gibt eine Menge Theorien darüber, wie es genau funktioniert, aber im Wesentlichen könnt ihr euer Werk mit eurem Willen erfüllen.«
    »Golems?«, rief jemand dazwischen.
    Ausbilder Fisk verzog das Gesicht. »Die sind fast unmöglich.« Er wirkte, als täte es ihm leid, damit angefangen zu haben. Er sah das Mädchen an, das die Golems ins Gespräch gebracht hatte. »Du bist eine blaue Monochromatin, Tamerah. Wenn du einen Golem schaffen würdest, würde er einfach in seiner harmonischen Blauheit sitzen bleiben. Ein grüner Golem wäre völlig unkontrollierbar, wie es schon viele Male unter Beweis gestellt worden ist. Sie verweigern sich jeder Kontrolle und allen Regeln bis zu dem Punkt, dass sie den idiotischen Wandler töten, der sie geschaffen hat. Man muss also zumindest ein Bichromat sein, um überhaupt versuchen zu können, einen Golem zu schaffen, und ziemlich oft scheitert die Sache katastrophal. Das für die vorliegende Frage Entscheidende ist jedoch, dass man seinen Willen einem lebenden Wesen aufzwingen kann – in diesem Fall einem Hund. Diejenigen, die ihren Halo zerbrochen haben – oder es vorhaben –, experimentieren zuerst mit Tieren, um sich einen Eindruck zu verschaffen, wie sie vielleicht erfolgreich ihren eigenen Körper verändern könnten. Höllenhunde sind nur eine Modifikation davon.«
    »Modifikation?«, fragte jemand verständnislos.
    »Version!«, erklärte Ferkudi. »Und halt die Klappe.«
    Ausbilder Fisk fuhr zögernd fort: »Man durchtränkt einen Hund mit Unmengen von rotem Luxin, zwingt ihm genug Willen auf, um ihn seinen Feinden entgegenrennen zu lassen, und steckt ihn in Brand. Es ist eine gemeine und schreckliche Art und Weise zu sterben. Sie heulen vor Schmerz und Wut, gezwungen anzugreifen, selbst wenn sie schon so sehr von den Flammen verzehrt worden sind, dass kaum zu glauben ist, dass sie sich noch immer bewegen. Wenn ihr jemals einem gegenübersteht, dann holt ihr ihn am besten erst einmal von den Beinen und zielt danach auf seinen Kopf. Dann ist er in der Regel erledigt.«
    »In der Regel?«, fragte Ferkudi erstaunt.
    »Genug davon«, wiegelte Ausbilder Fisk ab. »Heute werden wir Schwierigkeiten und Ärger herausfordern. Erneut sollte euch im Voraus klar sein, dass einige von euch von der heutigen Übung vielleicht nicht zurückkommen werden. Und auch wenn ihr zurückkommt, könntet ihr verstümmelt zurückkehren. Ihr könntet aus der Schwarzen Garde herausgeflogen sein, bevor ihr überhaupt drin wart, Frischlinge, und das nicht einmal aus eigenem Verschulden.«
    Es war, als würden sie in kaltes Wasser getaucht. Das Staunen und die Ungezwungenheit des vorangegangenen Augenblicks waren wie weggeblasen.
    »Wir können davon ausgehen, dass die Banden von der Übung neulich gehört haben, und es ist zu erwarten, dass sie richtig heiß darauf sind, es noch einmal mit euch aufzunehmen. Ihr werdet in Sechsergruppen eingeteilt. Fünf von euch sind Schwarzgardisten, einer eine Farbe. Den fünf Schwarzen ist das Wandeln verboten. Die Farbe darf wandeln, aber nicht kämpfen. Und sie trägt einen Geldbeutel mit vierzig Danaren mit sich. Geld genug, um euch in ein paar ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen, aber nicht genug, um Unruhen auszulösen. Hoffen wir zumindest. Die höheren Klassen und einige voll ausgebildete Schwarzgardisten werden auf eurer Strecke Position beziehen. Wenn ihr Hilfe braucht, könnt ihr danach rufen, und sie wird kommen. Wenn ihr nach Hilfe ruft, seid ihr durch die Prüfung gefallen, und jeder in eurer Gruppe wird drei Plätze zurückgestuft – aber ein Schwarzgardist zu sein bedeutet auch zu wissen, wann es Zeit ist, das Feld zu räumen. Ihr startet hier, und die Prüfung ist vorbei, wenn ihr den Lilienstiel überquert. Alles klar so weit?«
    Die Frischlinge nickten.
    »Erste Gruppe: Teia und Kip, Kruxer und Lucia, Aram und Erato. Kip, du bist die

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