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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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werde ich das nicht tun? Weißt du, ich bin noch nicht zu alt, um noch andere Kinder zu bekommen. Es war deine Mutter, die nach Sevastian keine Kinder mehr bekommen konnte. Wenn nicht du Tisis Malargos heiratest, werde eben ich sie heiraten. So einfach ist die Sache. Keine Ahnung, ob sie es mehr verabscheuen wird, mit dir verheiratet zu sein oder mit mir. Spielt auch keine Rolle. Sie ist ein treues Mädchen. Steht treu zu ihrer Familie. Mit einem Sinn fürs Praktische. Sie wird tun, was sie tun muss. Ein Beispiel, dem du tunlichst folgen solltest.«
    »Du brauchst mich also nicht?«, fragte Gavin. »Ich bin das Prisma. Du denkst, es wird für mich schwierig sein, Geld zu bekommen? Du denkst, mir wird irgendetwas fehlen? Du willst wirklich einen Kampf mit mir anfangen?«
    »Ihn anfangen? Wenn du nicht so sehr damit beschäftigt gewesen wärst, dieses kleine Mädchen zu ficken, hättest du wohl bemerkt, dass unser Kampf bereits begonnen hat.«
    »Was hast du getan?«, fragte Gavin.
    »Ich habe dich gemacht, Junge. In jeder Hinsicht.« Andross Guile sank in die Kissen seines Stuhls zurück. »Du willst, dass ich böse werde? Dann gib acht auf das, was du liebst.«

88
    »Ich habe gehört, dass die Farbwichte Höllenhunde einsetzen«, sagte Ferkudi. »In Atash.«
    »Und ich habe gehört, dass die Ewige Flamme in Aslal zwei Monate lang in strahlendem Blau gebrannt hat!«, meinte Yugerten. Er war ein schlaksiger Kerl, der weit hinten rangierte. Niemand schenkte ihm sonderlich viel Aufmerksamkeit.
    »Jeder kann ein Feuer blau brennen lassen«, setzte Ferkudi dagegen. »Ich spreche von Höllenhunden!«
    Die Frischlinge waren auf dem Weg zu einer weiteren Trainingseinheit, die unter Realbedingungen draußen in der wirklichen Welt stattfand. Die Einzelheiten kannten sie noch nicht. Kip, der verschlafen hatte, hatte die anderen gerade noch rechtzeitig eingeholt, bevor sie eine wirklich übel beleumdete Gegend erreichten.
    »Brennende Hunde, aus Luxin gefertigt?«, fragte Teia zweifelnd.
    Kip versuchte festzustellen, wer sie alles beobachtete, während sie durch immer engere Gassen hinauf nach Überberg gingen.
    »Höllenhunde sind ein Mythos, Ferk«, meldete sich Tanner zu Wort.
    »Der Mann, der es mir erzählt hat, würde nicht lügen«, widersprach Ferkudi.
    »Schalt dein Gehirn ein, du Schwachkopf; du bist ein Wandler«, entgegnete Tanner. »Wie sollte so etwas denn überhaupt gehen? Man kann aus rotem Luxin die Statue eines Hundes anfertigen, aber die würde ja noch nichts tun , oder?«
    »Na ja, keine Ahnung. Wahrscheinlich nicht«, räumte Ferkudi ein.
    »Sie werden nicht aus Luxin gemacht«, warf eine ruhige Stimme dazwischen. »Aber es gibt sie wirklich.«
    Es war Ausbilder Fisk.
    Die Jungen verstummten und blickten einander an.
    »Die Wichte tränken das Fell eines Hundes mit rotem Luxin. Das machen sie zur Übung, bevor sie es an sich selbst ausprobieren. Es ist eine sehr, sehr grausame Sache, und sie dann in Brand zu setzen ist noch schlimmer. Aber ich habe es erlebt. Ich habe gesehen, wie Hauptmann Eisenfaust einen getötet hat, als wir mit den Wichten aus dem Krieg des Falschen Prismas aufräumten.«
    Ihr Respekt für Hauptmann Eisenfaust kletterte auf der Leiter hin zur puren Verehrung gleich eine ganze Reihe von Stufen hinauf.
    »Aber würde ein in Brand gesteckter Hund nicht mit der gleichen Wahrscheinlichkeit die Männer töten, die ihn losgeschickt haben, wie deren Feinde?«, erkundigte sich Kip. »Ich glaube, er würde einfach nur verrückt werden.«
    Ausbilder Fisk spuckte aus. »Verdammt, Brecher. Das musste natürlich von dir kommen, nicht wahr?«
    »Wie bitte?«, fragte Kip. Er hatte sich noch immer nicht daran gewöhnt, Brecher genannt zu werden.
    Aber ihr Ausbilder schwieg, während sie, vorbei an schmutzigen Händlern, die sie mit offener Feindschaft musterten, einen kleinen Platz betraten. Es war ein von Tyreanern bewohntes Viertel, aber wenn die Leute hier Kip ansahen, dann sahen sie keinen Tyreaner, sondern nur einen jungen Schwarzgardisten.
    Als sie den Platz überquert hatten und in die nächste Straße eingebogen waren, sagte Ausbilder Fisk: »Es gibt Arten des Wandelns, über die wir mit jüngeren Wandlern nicht oft reden, da wir auch so schon genügend von euch verlieren – und dann denkt bloß jeder, dass er etwas ganz Besonderes ist, und probiert deshalb all die Dinge aus, von denen wir ihm sagen, dass er sie nicht ausprobieren soll. Aber ihr werdet alle Krieger werden, und das vielleicht

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