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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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anderen wieder rings um ihn. Sie liefen an einem verwirrt blickenden Ausbilder Fisk und den restlichen Frischlingen vorbei.
    »Es ist wegen der Banden«, sagte Kip, als die anderen ihn eingeholt hatten. »Zuerst haben wir uns vor den tyreanischen Banden in Acht zu nehmen. Wir gehen drei Straßen nach Norden und dringen in die ilytanischen Viertel ein. Dann bewegen wir uns zum Markt hinüber, wo es den Wächtern egal ist, von woher man kommt; sie wollen nur nicht, dass irgendwelche großen bewaffneten Banden auftauchen. Wir wechseln zwischen den verschiedenen Bandengebieten hin und her, und sie werden sich voreinander so sehr in Acht nehmen müssen, dass sie sich kaum um uns kümmern können.« Er schnaufte. Es war anstrengend, im Rennen zu reden. »Kruxer, gib mir deine Brille!«
    Der ältere Junge reichte ihm seine blaue Brille. Kip hielt sich zunächst seine eigene grüne Brille vor die Augen und starrte auf die weißgetünchten Gebäude, bis er sich halb mit Luxin aufgefüllt hatte. Er presste das Luxin in seine rechte Seite, dann zog er blaues Luxin in sich hinein und drückte es in seinen linken Arm.
    Er war nicht auf das vorbereitet, was es mit ihm machte. Die beruhigende, kühl-gefasste Rationalität des Blaus traf auf die wilde Rastlosigkeit des Grüns wie zusammenprallende Kavallerieregimenter.
    »Kruxer, du übernimmst die Führung, du kannst das«, sagte Kip. Er blinzelte sehr schnell und schüttelte den Kopf hin und her. Seine Schläfen verspannten sich, und ein plötzlicher Schmerz fuhr ihm durch den Kopf und strahlte seinen Rücken hinunter. Mit großer Willensanstrengung bemühte er sich, die verschiedenen Luxin-Formen in sich getrennt zu halten.
    Die Gasse vor ihnen verdunkelte sich, als unvermittelt fünf Männer auftauchten und ihnen den Weg versperrten. Sie waren mit Knüppeln und Ketten bewaffnet. Die Frischlinge drängten sich vor Kip zusammen und blockierten dadurch seine Schusslinie.
    »Zur Seite, oder ihr werdet es bereuen!«, brüllte Kruxer, ohne sein Tempo zu verlangsamen. Die Schlägertypen in der Gasse bewegten sich keinen Zentimeter.
    »Eins und zwei!«, rief Kruxer, um den anderen seine Zielpersonen bekanntzugeben.
    »Vier!«, sagte Lucia.
    »Drei!«, sagte Aram.
    »Fünf!«, rief Teia.
    Was natürlich bedeutete, dass Kip untätig blieb.
    Nummer eins war der Größte von ihnen, ein dicker, üppig behaarter Rohling, der sich in der Mitte der Gasse platziert hatte. Er stand ungeschützt einfach so vor ihnen, war sich sicher, dass diese Kinder abbremsen würden. Er musste mindestens doppelt so viel wiegen wie Kip. Dann hob er seinen Knüppel.
    In der letzten Sekunde beschleunigte Kruxer und drehte sich, um einen raffinierten Tritt zur Seite zu machen, bei dem er den linken Fuß zunächst hinter den rechten bewegte, bevor dann der rechte mit unglaublicher Gewalt zustieß. Es war schon schwer, diesen Tritt im Stehen schnell auszuführen, aber er war von unvergleichlicher Durchschlagskraft. Kip hatte noch nie gesehen, dass jemand auch nur versucht hatte, diesen Tritt im Rennen zu bewerkstelligen.
    Aber der Tritt war wunderbar ausgeführt. Er traf den dicken Mann auf der Brust und hob seine gesamte schwabbelige Körpermasse vom Boden, riss ihn mit Wucht nach hinten, als hätte ihn ein Kartätschenschuss getroffen. Sein herabsausender Knüppel wirbelte davon, ohne Schaden anzurichten, während Kruxers Bein schon wieder emporschoss. Ein rotierender Tritt nach hinten, der sich mühelos in die Höhe schraubte, und seine Ferse krachte in den Nacken von Nummer zwei – der zu Boden sackte, wobei er sich selbst eins mit seiner Kette verpasste.
    Teia bremste ihren Lauf ab, bevor sie ihren dürren Gegner erreichte, aber sie agierte fast genauso schnell. Sie täuschte einen Schlag ins Gesicht des Mannes vor, dann versetzte sie ihm einen Tritt in die Weichteile. Als er sich vor Schmerz reflexhaft nach vorne krümmte, traf sein Gesicht ihr emporfahrendes Knie – mit beträchtlicher Sprengwirkung.
    Lucia versuchte, sich ihrem eigenen Ziel zu widmen, aber diesem Mann machte Kruxer bereits stärker zu schaffen. Kruxer fing den herabfahrenden Knüppel des Rüpels mit überkreuzten Armen ab und drückte seine Arme herunter, um den Mann zu fassen zu bekommen. Doch der Raufbold zog seine Hände zu schnell wieder zurück, wobei er mit Mühe den Knüppel im Griff behielt.
    Aber das machte nichts. Einer von Kruxers Schienbeinschlägen traf den Mann am Bein, woraufhin er heulend zu Boden ging. Kruxer war sofort

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