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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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aus dem Wasser fischten, um sie zwangszurekrutieren oder als Sklaven zu verkaufen.
    Nun, nach Einbruch der Dunkelheit, saßen Gavin und Kip um eine Kohlenpfanne gekauert auf dem Vorderdeck des großen Schiffes. Kips Kleider waren noch immer klamm. Er wusste nun, wie er sie mit Infrarot trocknen konnte, aber nachdem er heute so viel gewandelt hatte, wollte er kein Luxin mehr sehen, geschweige denn wandeln. Zweifellos würde er morgen lichtkrank sein. Gavin hatte man natürlich sofort mit neuen Kleidern ausgestattet und all seine Wunden verbunden. Aber das ist eben der Lohn dafür, das Prisma zu sein.
    Für eine lange Zeit saßen sie in angenehmer Stille einfach nur da. Gavin entließ seine erschöpften Schwarzgardisten. Die Männer, die ihn bewachten, waren bei der Einnahme der Festung auf dem Kopf von Ru dabei gewesen und hatten nach stundenlangen Kämpfen den restlichen Tag bei den Rettungsbemühungen geholfen; sie hatten etwas Ruhe verdient. Immer wieder kamen Leute zum Prisma, um ihm zu gratulieren. Einige gratulierten sogar Kip. Kip Gottestöter nannte ihn einer. Kip mochte nicht so genannt werden. Er war nur ein Gottestöter, wenn man das Wort ganz genau nahm. Er war lediglich deshalb derjenige gewesen, der Atirat den letzten, tödlichen Stoß versetzt hatte, weil er die geringste Bedrohung und keiner besonderen Beachtung wert gewesen war.
    Gavin sagte: »Du tust, was du tun musst, Kip. Lass die Leute dich nennen, wie sie wollen. Das kannst du nicht ändern. Die Leute wollen Helden, und wenn dir so ein Titel einmal anhaftet, dann pass einfach auf, dass du nicht anfängst, selbst zu sehr daran zu glauben.« Er schüttelte den Kopf, als wäre er mit seinen Worten unzufrieden. »Du warst heute tapfer, Kip. Du bist den höchsten Idealen der Schwarzen Garde gerecht geworden, und ich bin stolz auf dich.« Er reichte Kip einen Becher Wein.
    Kip nahm den Wein mit verzogenem Gesicht entgegen. Das war nicht er gewesen. Es war das Messer gewesen. Er hatte seinem Vater noch immer nichts von dem Messer erzählt. Das musste er tun. Er hatte den ganzen Nachmittag versucht, dafür Mut zu fassen.
    Karris kam ebenfalls an ihre Kohlenpfanne. Sie setzte sich neben Gavin, legte ihm eine Hand auf den Oberschenkel und schenkte Kip ein Lächeln. »He, hallo Gottestöter«, sagte sie. Sie machte sich über ihn lustig, aber es war nicht böse gemeint. Wenn sie es sagte, klang es irgendwie ganz nett. Kip murmelte halblaut irgendwelche Ausflüchte.
    »Ich muss dir aber trotzdem dringend mal ein paar Stunden im Messerkampf geben«, fügte sie hinzu. »Schlampige Technik, wirklich schlampig.« Wieder foppte sie ihn. Aber Kip grinste. Es war die Art von Neckerei, die ihm verriet, dass sie in Zukunft mehr Zeit mit ihm verbringen wollte. Und das war so ziemlich das Netteste, was er sich wünschen konnte.
    »Ich bin erschöpft«, wandte sie sich an Gavin. »Ich werde gleich nach unten gehen. Du wirst wohl noch eine Stunde oder so brauchen?«
    »Andross will mit mir sprechen, und die Generäle haben immer wichtige Dinge zu regeln. Wir müssen überlegen, wie wir dafür sorgen können, dass dieser Gottesbann nicht wiederkehrt«, erklärte Gavin verdrießlich. »Es wird mindestens noch eine Stunde dauern.«
    »Ich bin stolz auf dich«, sagte sie. »Hierfür.«
    Gavin schien zu wissen, worüber sie redete, Kip allerdings nicht. Stolz, weil er mit Kip an einer Kohlenpfanne saß?
    »Irgendwer hat mir mal irgendwas über Liebe erzählt«, erwiderte Gavin. »Hört sich für mich immer noch dumm an, aber ich will es mal versuchen.« Er scherzte mit ihr.
    Karris’ Lächeln strahlte über das Deck. »Ich liebe dich«, sagte sie, und ihre Stimme war wärmer und weicher, als Kip es je erlebt hatte. Es hatte sie schwer erwischt.
    »Bedeutet diese Wahl zugleich auch eine Handlung?«, fragte Gavin.
    »Ich gehe jetzt nach unten und werde ein Weilchen schlafen«, sagte sie. »Aber, äh, du kannst mich ja dann wecken.« Sie machte sich keine sonderliche Mühe, ihr Augenzwinkern zu verbergen, und Kip wurde rot.
    »Mhmm«, brummte Gavin genüsslich, als sie aufstand und ging. Er folgte ihr mit den Augen. »Kip«, sagte er. »Wenn du jemals eine solche Frau findest … sei kein solcher Idiot wie dein Vater.«
    »Ja, Herr.« Kip grinste. »Also … was passiert jetzt?«
    »Du meinst mit den Satrapien?«
    Kip nickte.
    »Wir haben zwei Satrapien verloren. Tyrea war den anderen Satrapien ziemlich egal, aber Atash?« Er schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, wir waren

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