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Die blonde Geisha

Die blonde Geisha

Titel: Die blonde Geisha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jina Bacarr
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sie wieder und wieder einen Befehl ausstießen.
    Der Gaijin starrte sie an und fragte mich: “Was wollen die?”
    “Sie wollen Ihren Ausweis sehen.”
    “Meinen Ausweis? Wieso?”
    “Man braucht ein besonderes Visum, um nach Kioto reisen zu dürfen.”
    “Visum? Ich habe keine Ahnung, was sie meinen. Sagen sie den beiden, sie sollen verschwinden.”
    Ich senkte den Kopf, ballte die Hände zu Fäusten, meine Nägel gruben sich in die Handflächen. Ich hatte Angst vor den Männern des Barons
und
vor dem Gaijin. Ich musste diesen Tempel verlassen.
    Mit letzter Kraft hob ich meinen Mantel und den Kimono an und rannte los.
    Der Gaijin hechtete hinter mir her.
    Die Männer folgten uns beiden.
    Ich war fast am Eingang des Tempels, als hinter mir ein Ruf erschallte wie der Befehl der Götter.
    “Kathlene, warten Sie!” rief der Gaijin. “Ich habe Nachricht von Ihrem Vater.”
    Ich erstarrte. Nachricht von meinem Vater? Mein Herz machte einen freudigen Sprung und begann so schnell zu schlagen, dass ich den Puls an meinem Hals spürte. Aber wenn das nur ein Trick war? Wenn der Gaijin von den Feinden meines Vaters geschickt worden war?
    Darüber nachzudenken, hatte ich keine Zeit, denn als ich mich umwandte sah ich, wie die Männer den Gaijin packten. Er trat mit dem rechten Fuß nach ihnen, einmal, zweimal, dreimal. Dann schnappte er sich eines ihrer Schwerter.
    “Laufen Sie, Kathlene!” hörte ich den Gaijin brüllen. “Laufen Sie! Ich werde Sie finden … ich verspreche es!”
    Hastig rannte ich jetzt los und schaute nicht mehr zurück.
    In der Ferne hörte ich den silbernen Klang des Gongs. Bong. Bong. Bong.
    Drei Mal. Die Götter riefen mich.
    Ich antwortete ihnen nicht.

8. KAPITEL
    “E s tut mir leid, Baron Tonda-sama, das Mädchen, das Sie wünschen, ist
nicht
im Angebot”, sagte Simouyé leise.
    Er knurrte. Die Teehausbesitzerin würde es natürlich niemals wagen, seinem Namen wie in Kioto üblich ein –han oder -yan anzuhängen, stattdessen benutzte sie das formelle -sama. “Das ist absurd”, erwiderte er scharf. “All Ihre Maikos sind im Angebot.”
    “Aber nicht diese. Sie ist sehr … besonders.”
    “Nennen Sie Ihren Preis, ich werde bezahlen.”
    Die ältere Frau lächelte, dann versteckte sie ihr Lächeln in den Falten ihres Kimonoärmels. “Selbst Sie, Baron Tonda-sama, können sich diesen Preis nicht leisten.”
    “Ach?”
    “Ja, wenn es an der Zeit ist, dass sie ihren Kragen wendet, wird sie ihren Lebensunterhalt in diesem Teehaus verdienen müssen. Allein ihre Kimonos kosten mehr als dreihunderttausend Yen. Pro Stück”, sagte sie.
    Der Baron wusste, dass ein Kimono höchstens die Hälfte kostete. Er zog eine Augenbraue in die Höhe. Ein primitives Bedürfnis schoss durch seine Eingeweide, er versuchte gar nicht erst, seine Erektion vor der Teehausbesitzerin zu verbergen, sein Speer reckte seinen Kopf durch seine geschlitzten Hosen. Er streichelte ihn. “Und wenn ich Ihnen sage, dass Prinz Kira-sama sie als seine Geisha will?”
    “Prinz Kira-sama?” Die Teehausbesitzerin senkte den Blick, aber nicht bevor der Baron das Entsetzen in ihren Augen gesehen hatte. Auf so eine Reaktion hatte er gehofft. Das bestätigte nur, dass diese Maiko tatsächlich die Tochter des Gaijins war.
    “Ja, ich stehe im Dienste des Prinzen. Sicherlich werden Sie meinem Herrn den Wunsch nicht abschlagen wollen.”
    Der Baron stützte sich auf das weiche schwarze Samtkissen und musterte die Teehausbesitzerin. Zweifellos war ihr klar, dass der Prinz einer der wohlhabendsten und mächtigsten Männer in Tokio war und von einer Frau wie Simouyé-san gefürchtet werden musste. Er kannte ihren Ruf als einstmals bekannteste Geisha der Stadt, doch nahm sie nur wenige Auszubildende an. Sie brauchte Geld, das hatte er gehört. Das Missfallen des Prinzen zu erregen wäre ein Desaster für das kleine Teehaus. Der Baron knurrte, wie es seine Art war, wenn er eine Frau auf ihren Platz verweisen wollte. Dann starrte er sie finster an, verdrehte die Augen und schnaubte. Er wusste, dass so ein Verhalten von ihm erwartet wurde, um seine Überlegenheit zu demonstrieren. Wichtig war einzig und allein, dass er seine Pflicht gegenüber dem Prinzen erfüllte und das Mädchen tötete, so wie es ihm befohlen worden war.
    Obwohl er nach wie vor zuerst mit ihr schlafen wollte. Wenn alles nach Plan lief, würde er ihr geheimstes Elixier probieren, kurz vor dem Höhepunkt würde er sie aussaugen und seine eigene sexuelle Kraft und

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