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Die blonde Geisha

Die blonde Geisha

Titel: Die blonde Geisha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jina Bacarr
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Schlossgraben, unten an den Deichen, das ist ein Spektakel, das einen Mann begeistert und sein Herz erfreut.” Sie zögerte kurz. “Sein Begehren erwacht, seine sexuelle Gier, sein Jadestab wird
sehr
hart.”
    Die letzten Worte stieß sie durch die Zähne aus, dann leckte sie sich über die Lippen.
    “Wollen Sie damit sagen, dass der Baron mehr als nur eine Blüte braucht, um seinen Hunger zu stillen?”
    Sie nickte lächelnd. “Wenn Baron Tonda-sama neben dir nach einer weiteren Frau verlangt, dann fühlte ich mich aufs Höchste geehrt, wenn du mich auswählen würdest.”
    Mir wurde gleichzeitig heiß und kalt. Wer war diese Frau mit diesen unheiligen Gedanken?
    “Ich bin nicht hier, um Frauen für diesen Baron Tonda-sama zu finden.”
    “Du unschuldiges Kind, der Duft nach Liebe folgt dir überall hin, er ist so stark, so verlockend. Du kannst deinem Schicksal nicht entkommen.”
    “Schicksal? Ich bin hier, um die Götter anzuflehen. Sie sollen mir helfen, den Mann meines Herzens zu finden.”
    Die Priesterin hob den Fächer vor das Gesicht und begann zu kichern. “Du kannst die Götter gerne anrufen, wenn du willst, aber ein solches Gebet ist so nutzlos wie das Schwert oder der Jadestab eines alten Mannes. Er hat weder den Willen noch die Stärke, irgendetwas damit anzufangen.”
    “Ich glaube Ihnen nicht. Es heißt, die Götter können in das Herz einer Frau blicken.”
    Die Priesterin fächelte sich Luft zu. “Eine Frau ist nichts anderes als der Schatten eines Mannes, dem sie folgt, mit dem sie unzertrennbar verbunden ist durch dieses dumme Gefühl, das du Liebe nennst.”
    “Sie irren sich, Priesterin. Der Mann, den ich suche, will nicht nur meinen Körper, sondern auch mein Herz.” Ich lächelte anzüglich. “Auch wenn ich den hochgeschätzten Jadestab eines Mannes durchaus ansprechend finde.”
    Wir starrten uns schweigend an, jede in ihre eigenen Gedanken versunken. Nur ich schien mich unwohl zu fühlen. Diese Frau machte mir Angst. Ich musste den Tempel verlassen und zum Teehaus zurückkehren. Leise seufzend drehte ich den Kopf hin und her, auf der Suche nach einem Fluchtweg. Die Priesterin fuhr fort, um mich herumzutanzen und mit dem großen Fächer, den nur Priesterinnen tragen durften und der mit schweren roten und goldenen Seidenbändern verziert war, zu fächeln.
    “Die Götter sagen, eine Frau sei äußerlich ein Engel und innerlich ein Teufel.”
    “Ich kenne die Götter nicht so gut wie Sie, ehrenwerte Priesterin”, sagte ich und neigte den Kopf tief, weil ich weder sie noch ihre Götter verärgern wollte. “Aber bald werde ich den weißen Kragen einer Geisha tragen.” Dann fügte ich stolz hinzu: “Ich werde einem Mann mit meinem Können Genuss bereiten … und dafür sorgen, dass er sich in mich verliebt.”
    “Dummes Kind, ich habe Hunderte von Männern verführt, und ich kann dir folgendes sagen: Du bist nichts anderes als der Behälter für die Milch des Mannes.” Sie beugte sich vor und flüsterte: “Und ich verrate dir noch etwas: Wenn du den Samen eines Mannes vermischt mit Honig trinkst, wird deine Haut wunderschön rosig leuchten.” Sie lachte, als sie meinen entsetzten und zugleich neugierigen Gesichtsausdruck sah. “Und ich werde dir beweisen, dass in den Augen der Männer alle Frauen gleich sind.”
    “Entschuldigen Sie, ehrenwerte Priesterin”, protestiere ich. “Aber ich muss gehen …”
    “Noch nicht, meine Schöne.”
    Als sie mich zu einer kleinen Räucherschale zog und schwarzes, grünes, braunes und graues Pulver darüberstreute, zog ich meine Kapuze noch tiefer ins Gesicht. Sie zeigte mir, wie ich die aufsteigende Rauchsäule mit der Hand auffangen, die Finger schließen und unter meine Nase halten sollte.
    “Du wirst nicht sagen können, welchen Duft du bevorzugst, noch weniger erinnerst du dich daran, welches Pulver dafür verantwortlich ist.”
    Vorsichtig schnupperte ich. “Ja, das stimmt.” Zögernd blickte ich sie an und nickte. “Was wollen Sie damit sagen?”
    “Genauso ist es, wenn ein Mann sich mit einer Frau vergnügt. In seinem Herzen gibt es keine Liebe und auch keine Erinnerung an eine besondere Frau.” Sie fuhr mit der Zunge über einen Finger. “Nur das Wohlgefallen bleibt zurück.”
    “Ich glaube Ihnen nicht.” Der Rauch brannte in den Augen, Tränen rollten über meine Wangen.
    Oder lag es am bittersüßen Parfum der Priesterin?
    “Du wirst verstehen, sobald du zum ersten Mal mit einem Mann Unzucht getrieben hast. Wenn

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