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Die blonde Geisha

Die blonde Geisha

Titel: Die blonde Geisha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jina Bacarr
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du nicht weißt, warum er dich liebt, wird sein Jadestab es dir verraten.”
    “Ich höre Ihnen nicht länger zu.”
    “Wenn du nicht weißt, warum du ihn liebst, wird sein Jadestab es dir ebenfalls verraten.” Sie lachte.
    Trotzig versuchte ich, ihre Worte abzuschütteln. “Die Liebe, nach der ich suche, ist wie ein Geist, den man jagt. Ich kann sie fühlen, auch wenn ich sie noch nie erfahren habe.”
    “Du wirst so eine Liebe nie erfahren, dummes Kind.” Die Priesterin drückte sich an mich. Sie legte hinter dem aufgefalteten Fächer die Hände auf meine Brüste. Ich schnappte nach Luft.
    Gelegentlich hatte ich durch Schlüssellöcher beobachtet, wie Geishas kichernd beieinander lagen. War es das, was sie miteinander taten?
    “Wenn du dich nach Liebe verzehrst und deiner eigenen Hand überdrüssig bist”, fuhr die Priesterin fort, “dann lass mich dir zeigen, welch wunderbares Vergnügen dir eine andere Frau bereiten kann. Meine Zunge in deiner Lotusblume, die jeden Winkel ausfüllt, mein Speichel, der sich mit deinen süßen Säften mischt …”
    “Sie sprechen auf seltsame Art, ehrwürdige Priesterin. Auf eine Art, die ich nicht verstehe.” Ich musste mich aus ihrem Bann befreien, zog meinen Mantel enger um mich und rannte los, quer durch die große Halle, meine Holzschuhe dröhnten auf dem Steinboden, störten die Pilger bei ihren Gebeten und scheuchten zwei Männer auf, die sich im Verborgenen gehalten hatten.
    Männer in braunen Kimonos.
    Mit schweren goldenen Uhrketten, die von ihren Hüften herabbaumelten.
    Und zwei Schwertern, von denen sie das längere zogen.
    Rennend blickte ich mich um und stolperte über meinen Mantel.
    Hatte die Priesterin Recht? Versuchten sie, mich zu entführen? Ich hatte oft Geschichten über junge Mädchen gehört, die auf der Shijo Straße entführt und in die Sklaverei verkauft wurden. Sie lagen nackt, gepudert und bemalt auf einem Diwan, dann gab man ihnen etwas zu trinken, um sie für die Männer gefügig zu machen, die dafür bezahlten. Deren Leidenschaft wurde zuvor mit Ginseng, getrockneten Garnelen, Phosphorpuder und Chantariden – getrockneten Käfern – angeheizt. Dann wurden die Mädchen gezwungen, perverse Spielchen zu treiben, ihren Körper auf eine Weise benutzen zu lassen, die mich erschreckte. Unter anderem, so hieß es, ließen sie sich von Hengsten besteigen.
    War dieser Baron Tonda-sama so ein Mann?
    Außer Atem und mit rasendem Herzen versuchte ich, wieder auf die Füße zu kommen, aber ich war schwach und zitterte. Plötzlich drang ein bekannter, moschusartiger Duft in meine Nase. Ich drehte mich um.
    Der Gaijin. Und ich hätte nicht schockierter sein können, als ich ihn fragen hörte: “Kathlene – Kathlene Mallory?”
    Er lächelte auf mich herab. Mit seinen blauen Augen. So blau wie der Himmel nach einem Regenschauer. Als er meinen Namen aussprach, fühlte ich mich wieder wie ein kleines Mädchen.
    Kathlene Mallory.
    Ich war fassungslos und unfähig, mich zu regen.
    Der Gaijin zog mich auf die Beine. Als seine starken Arme mich berührten, schoss ein eigenartiges Gefühl tief in meinen Bauch, ein Feuer loderte auf, erregend und beängstigend.
    “Danke”, murmelte ich auf Japanisch. Den Kopf hielt ich gesenkt. Kathlene Mallory hatte er mich genannt. Woher kannte er meinen Namen?
Woher?
    Es war zu gefährlich, noch länger hier zu bleiben. Dieser Gaijin hatte mich trotz meiner Tarnung erkannt, wenn er einer der Feinde meines Vaters war, würde er mich womöglich töten.
    “Ich weiß, dass Sie mich verstehen, Miss Mallory”, fuhr er fort, nicht im Geringsten beunruhigt, weil ich mich weigerte, ihn anzusehen. “Ich werde Sie hier rausholen, bevor diese beiden Verbrecher mit den Schwertern auf die Idee kommen, mir den Kopf abzuschlagen …”
    “Bitte, ich muss gehen.” Ich bereute meine Worte umgehend. Warum nur hatte ich Englisch gesprochen? Warum?
    “Ich hatte doch Recht, Sie sind wirklich Kathlene Mallory.”
    “Nein, Sie verstehen nicht …”
    “Ich will Ihnen nichts Böses …”
    “Ich bin nicht das Mädchen, das Sie suchen”, sagte ich mit einem, wie ich hoffte, leichten Akzent, um ihn zu täuschen. “Bitte, ich
muss
gehen!”
    “Aber nur mit mir zusammen.”
    Bevor ich ihn noch warnen konnte, kamen die beiden Männer in den braunen Kimonos auf ihn zugestürzt, knurrend, murmelnd, die Hände am Schwert und so bitterböse schauend, dass mir bis auf die Knochen kalt wurde. Ich konnte meinen Blick nicht losreißen, während

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