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Die Blueten der Freiheit

Die Blueten der Freiheit

Titel: Die Blueten der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Anthony
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einen ehrlichen Lohn. Und das Leben wäre nicht mehr so verwirrend.

Kapitel 32
    Der Hund
    Auf der Straße zum Château Eronville
    W ir ließen den Mann mit dem glänzenden Hut zurück. Zusammen mit dem Ochsen und dem Karren und der Kiste, aus der De Grotes furchtbarer, toter Gestank drang. Doch dann besorgte sich mein Herr ein Pferd.
    Ich mochte es nicht.
    Es lief viel zu schnell und kümmerte sich nicht darum, wo ich gerade stand, wenn es zum Pinkeln ansetzte. Aber das Pferd brachte die Menschen auf der Straße dazu, zur Seite zu treten. Und wenn wir dadurch schneller an ihnen vorbeikamen, dann durfte ich mich wohl wirklich nicht beklagen.
    Obwohl auch ich sie einige Male anbellte.
    Zumindest brannte die Sonne nicht mehr länger auf uns herunter. Sie hatte uns verlassen und wärmte nun nur noch unsere Rücken und unsere Hinterteile. Mein Herr sorgte aber ohnehin dafür, dass mir nicht kalt wurde. Immerhin musste ich versuchen, mit dem Pferd Schritt zu halten.
    Eines Morgens, bevor die Sonne noch hoch am Himmel stand, überholten wir eine Gruppe Männer mit glänzenden Hüten. Obwohl der Wald sehr dicht war und die Straße an ein Moor grenzte, winselte ich und zog mich zurück in Richtung Sumpf.
    Ich konnte nicht anders. Ich war nicht so mutig.
    Ich sah von meinem sicheren Versteck im Gras aus zu, wie die Männer quer über die Straße eine Barriere bildeten.
    Einer von ihnen richtete eine Waffe auf meinen Herrn.
    Ich legte die Ohren an.
    »Ein Reisender, Leute!«, sagte der Mann mit der Waffe. »Und er sieht aus wie ein Fremder.«
    Einer der anderen Männer machte einen Schritt nach vorne und griff nach den Zügeln des Pferdes.
    Der Mann mit der Waffe stieß meinen Herrn ins Bein. »Habt Ihr etwas zu trinken?«
    »Ein wenig.«
    »Würdet Ihr es mit uns teilen?«
    Mein Herr zog eine Flasche aus seiner Tasche und reichte sie hinunter. Der Mann zog den Korken, roch daran und nahm schließlich einen Schluck.
    Die Waffe hielt er noch immer auf meinen Herrn gerichtet. »Ihr habt einen Bart wie ein Niederländer …«
    »Ich bin kein Niederländer. Ich bin Franzose, wie Ihr.«
    »Oh, und hochnäsig ist er auch noch. Hört euch an, wie er spricht.« Der Mann fuchtelte mit der Waffe herum. »Wegen uns braucht Ihr Euch nicht so zu bemühen.«
    Ich knurrte.
    »Ich frage mich, ob es entlang der Straße vielleicht einen Ehrenmann gibt, der heute Morgen aufwacht und entdeckt, dass sein Pferd verschwunden ist?«
    Ich kroch auf dem Bauch aus dem Sumpf.
    »Warum steigt Ihr nicht einfach einmal ab? Und trinkt etwas mit uns? Und vielleicht rauchen wir auch etwas zusammen?«
    Mein Herr stieg von seinem Pferd.
    Die Männer mit den glänzenden Hüten bildeten einen Kreis um ihn. »Das Zeug in Eurer Flasche ist das Beste, was wir diese Woche bekommen haben. Und wisst Ihr, warum? Weil diese verdammten Bauern alles aufgegessen haben. Jeden Laib Brot und jeden Laib Käse. Und alle Schweine und sämtliche Hühner. Es wäre schön, wenn wir einige von ihnen dabei erwischt hätten. Ihr wisst auch nicht zufällig, wo sie zu finden sind?«
    »Ich bin bloß auf der Durchreise.«
    Der Mann mit der Waffe bleckte die Zähne. Er gab einem der anderen Männer, die hinter meinem Herrn standen, ein Zeichen, indem er das Kinn anhob.
    »Und nun müsst Ihr auch noch ohne Euer Pferd auskommen, fürchte ich.«
    Ein Mann zog an den Zügeln des Pferdes. Ein anderer warf meinem Herrn die Flasche zu.
    Mein Herr fing sie nicht auf. Sie fiel zwischen ihnen zu Boden. Der Mann mit der Waffe hob sie hoch und wog das Gewicht in seiner Hand. »Silber, nicht wahr?«
    Mein Herr sagte nichts.
    »Habt Ihr die hier auch gestohlen?«
    »Ich habe sie vom Vicomte von Souboscq bekommen.«
    »Sicher erst, nachdem Ihr ihn mit dem Messer bedroht habt!«
    Die Männer bleckten die Zähne und lachten.
    Ich knurrte.
    »Ich denke, ich kann einem Mann wohl nicht seine Flasche wegnehmen, woraus soll er denn dann trinken?«
    »Dafür wäre ich Euch zutiefst dankbar.«
    Als der Mann ihm die Flasche zurückgab, zog mein Herr ein Messer aus seinem Gürtel, packte den Mann am Handgelenk und zog ihn an sich. Er drückte das Messer gegen seine Kehle. »Ich wäre Euch zutiefst dankbar, wenn Ihr mir die Flasche und das Pferd wiedergebt.«
    »Wir wollten das Pferd nicht wirklich mitnehmen. Wir wollten Euch bloß einen Schrecken einjagen, das ist alles.«
    »Dann macht es Euch sicher nichts aus, Eure Waffe fallen zu lassen.«
    Der Mann gehorchte und ließ seine Waffe fallen.
    »Und dem Rest von

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