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Die Blueten der Freiheit

Die Blueten der Freiheit

Titel: Die Blueten der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Anthony
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euch macht es sicher nichts aus, eure Musketen und Flinten neben mir auf den Boden zu legen und dann in den Straßengraben zu treten.«
    Der Mann, der von meinem Herrn festgehalten wurde, bedeutete den anderen, von der Straße zu weichen.
    »Und es macht euch auch sicher nichts aus, etwas zu meinen Reisekosten beizusteuern.«
    Mehrere der Männer ließen ihre Hände in ihre Mäntel gleiten und holten einige Münzen hervor, die sie meinem Herrn zuwarfen.
    »Außerdem möchte ich, dass ihr euch eurer Uniformen entledigt.«
    Sie standen bloß da und sahen ihn blinzelnd an.
    »Sofort!« Mein Herr drückte das Messer gegen den Hals des Mannes.
    Er schrie auf.
    Die Männer zogen ihre Kleider aus und gaben sie meinem Herrn. Ohne ihre glänzenden Hüte und Kleider sahen sie nicht mehr so furchterregend aus. Sie kauerten sich vor meinem Herrn nieder.
    Ich machte einen Schritt auf die Straße zu. Und dann noch einen.
    Sie sahen nun aus wie gewöhnliche Männer. Ich machte einen weiteren Schritt nach vorne. Wenn sie meinem Herrn etwas antaten, dann würde ich sie töten, wie ich De Grote getötet hatte.
    Mein Herr warf ihre Kleider in meine Richtung. Ich zuckte zusammen. Dann kroch ich mit dem Bauch auf dem Boden auf sie zu. Vorsichtig reckte ich den Hals, um daran zu riechen.
    Sie stanken. Sie rochen genauso sauer, wie mein böser Herr gerochen hatte.
    Ich schnaubte, um den Gestank loszuwerden. Dann warf ich einen Blick auf die Männer und knurrte. Ich reckte den Hals weiter nach vorne, während ich einen weiteren Schritt auf die Kleider zutrat. Ich schnüffelte noch einmal daran, dann knurrte ich wieder. Schließlich beugte ich mich nach vorne und packte einen der Mäntel.
    Er wehrte sich nicht.
    Ich nahm ihn zwischen die Zähne und schüttelte ihn.
    Ohne ihre Kleider waren die Männer nicht so furchterregend, und die Kleider ohne die Männer stellten absolut keine Bedrohung dar. Ich machte mich über die Kleider her und zog und zerrte daran, bis sie keinem Menschen mehr Macht über mich verleihen konnten.
    Als ich fertig war, stieß mein Herr den Mann, den er in Schach gehalten hatte, in Richtung der anderen Männer. Als sich einer von ihnen auf meinen Herrn stürzen wollte, machte ich einen Satz auf ihn zu und knurrte und schnappte nach ihm.
    Er zog sich zurück und suchte Schutz bei den anderen.
    Mein Herr sammelte die Münzen auf und warf die Waffen der Männer in den Sumpf. Dann stieg er auf sein Pferd und ritt weiter die Straße entlang.
    Sie schrien uns nach. Einer versuchte sogar, hinter uns herzulaufen.
    » Bâtard! Es ist beinahe Mitte November! Was sollen wir jetzt tun, um uns aufzuwärmen?«
    »Ich schlage vor, ihr geht zu Fuß. Und zwar in schnellem Tempo!«, rief er über die Schulter zurück.
    Das Pferd und ich trotteten die Straße entlang, solange wir konnten, und wateten durch den Schlamm, wo der Sumpf zu tief war. Als die Sonne hoch am Himmel stand, erreichten wir die nächste Stadt.

    Mein Herr ging in ein Haus. Ich folgte ihm und blieb dicht bei ihm. Während er aß, fand ich einen Knochen, auf dem ich herumkauen konnte. Ich nahm das dickere Ende zwischen die Zähne und versuchte, es aufzubeißen. In dem Raum gab es auch ein Feuer. Ich konnte die Wärme zwar nicht spüren, aber ich sah das Licht zwischen den Beinen der Menschen hindurchscheinen. Hätte ich bloß etwas Sahne bekommen. Ich hätte gewinselt, um welche zu bekommen, doch ich hatte es gerade geschafft, den Knochen aufzubeißen und an das Innere zu gelangen.
    Ich würde mich später auf die Suche nach Sahne machen.
    Früher, als es mir lieb war, erhob sich mein Herr wieder und ging auf die Tür zu.
    Ich packte den Knochen und ließ ihn auf der Straße liegen, sobald mein Herr auf sein Pferd gestiegen war. Als wir uns gerade auf den Weg machen wollten, hörte ich hinter uns jemanden rufen.
    Ich drehte mich um und sah zwei Männer mit glänzenden Hüten, deren Köpfe aus der Menge ragten. Als die Menschen vor ihnen zurückwichen, konnte ich sehen, dass sie ebenfalls auf Pferden saßen. »Der da! Dort drüben!« Es war einer der Männer, die wir auf der Straße zurückgelassen hatten. Er zeigte in unsere Richtung.
    Mein Herr und das Pferd galoppierten die Straße hinunter. Ich musste sehr schnell laufen. Es war schwierig, mit ihnen Schritt zu halten, auch wenn die Menschen auf der Straße uns auswichen.
    Mein Herr ritt um eine Ecke und dann um noch eine und um noch eine. Schließlich hielt er das Pferd an, sprang von seinem Rücken und klopfte ihm

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