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Die Blueten der Freiheit

Die Blueten der Freiheit

Titel: Die Blueten der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Anthony
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Dunkelheit der Kiste zurückzog, wurde sie wieder an ihrem Platz angebracht. Wenn er das nächste Mal kam, würde ich vorbereitet sein. Das nächste Mal würde ich mich nicht in der Kiste zusammenkauern. Ich würde mich nicht herausschleichen, um zu trinken. Wenn er das nächste Mal kam, würde ich über die Schale hinwegspringen, in den Wald fliehen und zu meinem anderen Herrn zurücklaufen. Genau das würde ich tun.
    Das nächste Mal würde ich alles richtig machen.
    Und dann würde ich nie wieder fortgeschickt werden.

    Ich wachte auf, weil ich gehört hatte, wie eine Tür geöffnet wurde. Ich hob ein Ohr an.
    Es war die Haustür gewesen.
    Ich kauerte mich zusammen. Spannte die Muskeln an.
    Die Wand wurde von der Kiste abgenommen, und eine Schale wurde vor mich hingestellt.
    Ich ignorierte sie und bereitete mich auf meine Flucht vor.
    Doch dann …
    Meine Nase fing den Geruch der Flüssigkeit auf … so süß. Der Hunger tobte in mir, und ich konnte nichts dagegen tun.
    Nein. Ich musste bloß loslaufen. Ich würde laufen und laufen und laufen und nicht anhalten, bis ich bei dem Haus des guten Herrn angekommen war. Und dann würde er mir zu fressen geben, so viel ich wollte, und noch ein bisschen mehr.
    Ich warf über die Schale hinweg einen Blick in den Wald. Er wartete auf mich.
    Der Wind wehte in meine Kiste und brachte den Geruch der Flüssigkeit mit sich. Sie roch so gut.
    Vielleicht konnte ich … bloß einen kleinen Schluck. Bloß einen einzigen.
    Ich kroch vorwärts und betrachtete die Schale.
    Bloß einen Schluck. Was würde es schon ausmachen?
    Ich streckte den Kopf zur Kiste hinaus. Ich sah mich um, doch mein Herr war nirgendwo zu sehen. Ich konnte ihn riechen, ich konnte ihn atmen hören, doch ich konnte ihn nicht sehen.
    Bloß einen Schluck.
    Einen schnellen Schluck, und dann würde ich loslaufen. Ich würde so schnell laufen, dass er mich nicht erwischte.
    Ich senkte meine Schnauze in Richtung der Schale und streckte meine Zunge hinaus, um einen schnellen Schluck zu mir zu nehmen. Es schmeckte so gut. Und als die Flüssigkeit meinen Rachen hinunterrann, wärmte sie mein Inneres. Bloß noch einen weiteren Schluck. Was konnte es schon schaden?
    Ich steckte meine Schnauze tiefer in die Schale … ließ meine Zunge in der Flüssigkeit verweilen.
    Was tat ich bloß!
    Schnell nahm ich einen weiteren Schluck. Und noch einen. Und schließlich noch einen.
    Die Wand traf meine Pfote, als sie auf mich niedersauste.
    Ich zog sie mit einem Jaulen unter dem Holz hervor. Und als ich schließlich damit fertig war, sie abzulecken und sie zu pflegen, war ich ein weiteres Mal in der Kiste gefangen.
    Schon wieder.

    Ich schlief. Aber ich träumte nicht von der Sahne. Ich träumte von etwas, das ich erlebt hatte. Von einer Peitsche und einem Maulkorb.
    In meinem Traum nahm mich der böse Herr mit in sein Haus.
    Ich hasste es, in diesem Haus zu sein. Es roch abgestanden und sauer. Doch die Tatsache, dass ich mich in diesem Haus befand, bedeutete, dass es bald an der Zeit sein würde. Es bedeutete, dass meine Wunden bald gepflegt werden würden und mein Bauch bald etwas zu essen bekommen würde.
    Doch bevor ich die Freiheit wiedererlangte, musste ich noch diese eine Sache über mich ergehen lassen.
    In meinem Traum winselte ich, als ich an diese eine letzte Sache dachte.
    Der böse Herr legte mich auf einem Strohbündel ab, doch er hielt meine Beine weiter fest, wickelte ein Stück Seil um sie und zog es fest. Dann holte er eine Schere hervor und bearbeitete damit mein Fell. Dort, wo die Schere ihre Arbeit bereits getan hatte, fiel es in Büscheln von meinem Körper.
    Nachdem er mir das Fell geschnitten hatte, nahm er einen Topf mit Wasser vom Feuer und tauchte einen Lappen hinein. Dann rieb er damit den Rest meines Felles ein.
    Selbst in meinem Traum war ich durstig. Ich lehnte meinen Kopf zur Seite und versuchte, das Wasser aufzulecken.
    Er schlug mir auf die Nase.
    »Das Wasser ist zum Saubermachen da und nicht, um es zu trinken. Du wirst noch genug zu trinken bekommen – mehr als genug –, wenn du erst einmal bei meinem Vetter angekommen bist.« Nachdem mein Herr mich sauber gemacht hatte, holte er ein Rasiermesser hervor. Wie immer verfing es sich in meiner Haut.
    Ich jaulte und versuchte, die Stelle abzulecken.
    » Connard! Hör auf, dich zu bewegen!« Er versuchte es ein weiteres Mal.
    Wieder schnitt er mich mit dem Messer.
    » Chiard! Du blutest am ganzen Körper!«
    Er ließ das Rasiermesser fallen und ging

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