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Die Blume von Surinam

Die Blume von Surinam

Titel: Die Blume von Surinam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Belago
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dass Misi Gesine so große Stücke auf sie hielt.
    Masra Jean mischte sich ein. »Gib ihr Karini doch mit, Julie. Hier gibt es für sie doch nicht viel zu tun, und wenn du eine zusätzliche Hilfe brauchst, ist Inika doch auch noch da.«
    Karini war sich nicht sicher, ob sie überhaupt nach Watervreede wollte. Natürlich hatte sie mit Masra Martin auch schon einmal darüber geredet. Er hatte auch gesagt, dass sie dort hinkommen sollte, sobald er dort lebte. Aber das hatte sie als Träumereien abgetan. Es war ja noch nicht einmal sicher, ob er selbst überhaupt dort einziehen würde im August. Und ihr Vater hatte ihr geraten, unbedingt auf Rozenburg zu bleiben. Andererseits hatte Masra Jean recht. Hier auf der Plantage gab es nicht viel zu tun.
    Am Abend trat Wim missmutig auf die Veranda. Es gefiel ihm überhaupt nicht, wie die Dinge sich entwickelten. Er hätte Gesine am liebsten in die Stadt zurückgeschickt, das aber traute er sich nicht, schon wegen des Eindrucks, den das auf Juliette und Jean machen musste. Und wenn sie schon nicht zurück in die Stadt konnte, wäre es ihm lieber gewesen, sie hier auf Rozenburg zu wissen, auch wenn er wiederum Juliette gegenüber ein schlechtes Gewissen hatte. Gesine war kein einfacher Mensch und sie schien sich hier in den letzten Wochen nicht unbedingt beliebt gemacht zu haben. So gesehen war es wohl recht, dasser Juliette von Gesine erlöste und sie mitnahm. Mitsamt ihres Gepäcks. Wim seufzte. Allein der Gedanke daran kostete ihn Nerven. Thijs hatte mit Jean abgesprochen, dass er sich für die Rückfahrt zwei Boote von Rozenburg leihen konnte. Das größere Transportschiff, auf dem die Arbeiter und Gesines Gepäck übersetzen sollten, würde anschließend nach Rozenburg zurückkehren, ein kleines Zeltboot hatte Jean Thijs leihweise angeboten, denn gänzlich ohne Transportmittel ging es auf einer Plantage nicht. Gesine würde also mitkommen nach Watervreede. Für ihn selbst war es die denkbar schlechteste Lösung.
    »Sie machen keinen besonders glücklichen Eindruck«, hörte er plötzlich jemanden von der Seite sagen.
    Wim drehte sich erschrocken um. Auf einer Liege, auf weiche Kissen gebettet, lag Erika Bergmann.
    »Oh, entschuldigen Sie, ich hatte Sie nicht bemerkt! Geht es Ihnen besser, Erika?«
    Erika lachte schwach auf. »Wie man es nimmt, ich komme zumindest schon wieder auf eigenen Füßen bis hierher«, sie klopfte auf die Decke, unter der sie lag, »dann muss ich aber auch erst einmal wieder Pause machen.« Sie lächelte ihn an. »Kommen Sie, setzen Sie sich doch bitte einen Moment zu mir. Wie geht es mit Ihren Arbeiten auf Watervreede voran?«
    Wim freute sich, sie zu sehen. Auch wenn er sie nur kurz kennengelernt hatte in der Stadt, sie war ihm sehr sympathisch gewesen.
    »Nun setzen Sie sich schon, ich freue mich über etwas Unterhaltung.«
    Wim zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben ihr Krankenlager. Sie sah zwischen den wuchtigen Kissen zart und zerbrechlich aus.
    »Nun sagen Sie schon: Stand die Plantage noch, als Sie dort ankamen?«
    Wim schmunzelte. Und begann zu erzählen, von den erstenTagen auf Watervreede, von den Arbeiten dort und schließlich von ihrem abenteuerlichen Fußmarsch nach Rozenburg.
    Erika lauschte seinen Erzählungen aufmerksam und stellte hier und da kleine Zwischenfragen.
    »Oh Wim, Sie sind ja mutiger, als ich gedacht habe«, warf sie ein, als er das Wasserschwein erwähnte.
    Wim lachte laut auf. Ja, er sah das ähnlich, er hatte sich das alles auch nicht zugetraut. Diese Frau schien wirklich an Menschen interessiert zu sein. Er mochte sie.
    »Und jetzt erzählen Sie mir bitte die Geschichte von Ihrem Fußmarsch noch zu Ende«, bat sie neugierig.
    Wim berichtete von dem Marsch durch die Zuckerrohrfelder und von ihrem Aufeinandertreffen mit dem Aufseher. »Ein bisschen wie Diebe und Landstreicher haben wir uns gefühlt«, sagte er und lächelte bei dem Gedanken.
    Erika lachte laut auf. Und Wim spürte, wie gut ihm ihre Aufmerksamkeit tat. Diese Frau gab ihm das Gefühl, dass er wirklich stolz auf das sein konnte, was er in den letzten Wochen geschafft und erlebt hatte. Ganz im Gegensatz zu Gesine … wenn sie zumindest einen Bruchteil dieses Interesses gezeigt hätte, hätte ihn das vielleicht schon versöhnlich gestimmt. Stattdessen bekam er aus ihrem Mund immer nur Vorwürfe zu hören. Nichts als Vorwürfe.
    »Wenn ich wieder gesund bin, muss ich Sie unbedingt auf Watervreede besuchen kommen.« Sie seufzte.
    »Gerne! Das

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