Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Blut-Loge

Die Blut-Loge

Titel: Die Blut-Loge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Kickers
Vom Netzwerk:
Geschirrspülmittel.“
    „Aber noch müssen wir sie betäuben“, warf ein anderer der Logenmitglieder ein.
    „Nur die Ruhe, meine Damen und Herren, bald werden wir sie melken können, wie Ameisen die Blattläuse. Und nebenbei sorgen wir noch für den Weltfrieden!“, lachte Stark.
    „Aber wie lange werden wir unsere eigenen Leute noch kontrollieren können? Mehr und mehr von uns sind auf das Zeug angewiesen“, sagte die zierliche Lady Rilana, die von adeligem Blut war. Sie und die jüngere Valerie, Ruben Starks Sekretärin und Vertraute, standen in direkter Konkurrenz, was ihre dunkle Schönheit und Verführungskünste anging.
    „Nun, da sehe ich weniger ein Problem. Unsere Testreihen sind fast abgeschlossen. Die Gewandelten reagieren nicht auf Red Honey, also ist das Produkt exklusiv für unsere Elite. Wir, also die Loge“ – dabei schaute er nacheinander jeden Einzelnen der Mitglieder an – „müssen diese Elite nach wie vor im Griff behalten. Es sind unsere Produkte, und diese Droge wird sie gefügig halten. Außerdem ist es wichtig, dass wir im Untergrund bleiben, bis die Menschen sich an die Chemikalie gewöhnt haben und ohne sie nicht mehr leben können. Es ist ein winziger Teil unserer uralten Macht darin enthalten, die ewige Jugend und Schönheit schenkt Sie werden süchtig danach und wir nach ihnen. Es ist ein wirtschaftliches Geben und Nehmen. Die Loge wird nicht nur unsere eigene Rasse kontrollieren, sondern auch die gesamte Menschheit.“
    „Nur, dass die Menschen das nicht überleben“, bemerkte Valerie leise. Sie saß Gabriel Stark gegenüber und würde später seinem Sohn Ruben das Protokoll dieser Sitzung übergeben. Dieser war in Berlin geblieben, um dort die Geschäfte weiterzuführen.
    Stark hatte es dennoch gehört. „Da gebe ich Ihnen Recht. Sobald wir aber die Industriestaaten kontrollieren, sind die unterentwickelten Länder ein Kinderspiel. Die Pheromone in unseren Mitteln sorgen dafür, dass die Menschen bald nichts anderes als ihr Vergnügen und ihre Vermehrung im Sinn haben. Um den Rest kümmern wir uns dann. Viele von uns sitzen bereits an Regierungsstellen und in führenden Wirtschaftsunternehmen. Sobald die Mischung ausgereift genug ist, bringen wir die konzentrierte neue Serie auf den Markt. Bis dahin müssen wir unser delikates Vorhaben noch geheim halten.“
     
    Ebenso delikat war das Dinner mit Ruben Stark. Evi war noch nie so verwöhnt worden. Zudem hatte Ruben ihr ein elegantes, dunkelblaues Paillettenkleid geschenkt, das ihrer Meinung nach viel zu kurz war. Er hatte darauf bestanden, dass sie es direkt anzog. Es brachte ihre schlanken Beine hervorragend zur Geltung.
    Auf der Dachterrasse des exklusiven Penthouses über den Dächern von Berlin servierte er ihr Hummer und Champagner sowie weitere Leckereien, die aus einer Fünf-Sterne-Küche stammten. Es herrschte eine romantische Stimmung, wie man sie sonst nur aus einem der alten Hollywoodstreifen kannte. Mehrarmige Kerzenleuchter standen an den Seiten des Tisches. Indirektes Licht und leise Musik drang aus dem Wohnzimmer durch die gläserne Schiebetür, die halb offen stand und die warme Sommerluft hineinließ. Allein dieses Zimmer war dreimal so groß wie Evis Zweizimmerwohnung.
    Evi fand den Abend beeindruckend, empfand Ruben aber auch irgendwie als Angeber. Oder war das nur ihr eigenes schlechtes Gewissen, seiner Einladung so leicht nachgekommen zu sein?
    Evi fiel bei soviel überwältigendem Luxus gar nicht auf, dass Ruben nichts zu sich nahm, sondern sie nur aus seinen dunklen Augen betrachtete. Ab und zu nippte er an seinem Glas Rotwein.
    Seine intensiven Blicke machten sie verlegen. Daher vermied sie beim Essen den Augenkontakt so weit wie möglich.
    Nach dem üblichen Smalltalk fragte Ruben unvermittelt im vertrauten DU: „Willst du mir nicht endlich den tatsächlichen Grund für dein Kommen verraten?“
    Evi verschluckte sich fast an einem Stück Hummerfleisch und musste husten. „Natürlich. Es geht um mehrere Mordfälle, bei denen einige Opfer Besucher deiner Diskothek waren und – dein Parfüm trugen“, antwortete sie nüchtern, nachdem sie die Fassung wieder gefunden hatte.
    „Mein Parfüm?“, hakte Ruben spöttisch nach.
    „Äh, ja, ich meine natürlich, das Zeug, das ihr herstellt.“
     „Das tragen mittlerweile Tausende hier im Lande und sogar weltweit“, bemerkte er trocken. Dabei beobachtete er sie immer noch wie ein Habicht die Maus kurz vor dem Sturzflug.
    Die junge Frau wusste nichts

Weitere Kostenlose Bücher