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Die Blut-Loge

Die Blut-Loge

Titel: Die Blut-Loge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Kickers
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sind allemal schlimmer als diese Möchtegern-Beißer! Ich wette, dass irgendwo ein armer Irrer mit einem Transfusionsbesteck im Aktenkoffer herumläuft“, setzte Evi dagegen. „Uns so ein Märchen aufzutischen!“, schnaubte sie noch empört.
    „Na ja, wir haben dafür keinerlei Anhaltspunkte, nicht mal die Beschreibung eines Verdächtigen. Und was will jemand mit soviel Blut?“ merkte Thilo an.
    Darauf wusste auch Evi keine Antwort.
    „Immerhin führen die Spuren immer wieder in diese Diskothek“, gab er noch zu bedenken.
    Für den Bruchteil einer Sekunde leuchteten Evis blaue Augen auf, dann wurde ihr Blick wieder sachlich. „Ist ja auch ein sehr bekannter Schuppen. Da wirst du eine Menge Leute aus Berlin wieder finden. Ich werde mich mal selbst darum kümmern“, versprach sie eilig. Sie freute sich schon auf das Wiedersehen mit Ruben.
     
    Bei Tageslicht sah die Edeldisko gar nicht mehr so edel aus. Ihr ging es wie einigen Ladies, die dort ein und aus gingen – sie war nur bei Nacht schön. Ernüchtert klingelte die Beamtin am Lieferanteneingang. Einer der Kellner öffnete ihr. Offenbar hatte sie dieses Mal Pech. Ruben Stark war gar nicht in der Stadt. Irgendwie versetzte ihr das einen Stich. Sie hinterließ ihre Visitenkarte und fuhr enttäuscht zurück ins Revier.
    Kurz nach ihrer Rückkehr rief Dr. Krug auf ihrem Apparat an. „Ich habe da noch eine interessante, oder besser gesagt, merkwürdige Entdeckung gemacht. Diese unbekannte Substanz, von denen ich Ihnen erzählt hatte, setzt offenbar eine andere Chemikalie außer Kraft.“
     „Und das heißt?“, fragte Evi nach. Sie hasste diese Heimlichtuerei der Wissenschaftler.
    „Ganz einfach, ich würde Ihnen nicht raten, diesen Duft langfristig tragen, wenn sie die Pille nehmen. Die verliert nämlich ihre Wirkung nach einiger Zeit! Ich gehe mal davon aus, dass man dies bei der Entwicklung übersehen hat. So etwas kann nicht im Sinne des Erfinders sein.“
    Die Beamtin konnte damit nichts anfangen. Offenbar handelt es sich um einen Forschungsfehler, der nichts mit ihren Fällen zu tun haben konnte. Trotzdem machte sie eine Aktennotiz dazu. Für sie selbst war diese Tatsache uninteressant, sie lebte schon seit einigen Jahren allein und hatte seit ihrer letzten chaotischen Beziehung die Nase voll von Männern.
     
    Thilo und viele andere Kollegen waren schon nach Hause gegangen als das Telefon auf Evis Schreibtisch erneut klingelte. Sie zuckte hoch. Offenbar hatte sie ganz die Zeit vergessen.
     „Fischer, Mordkommissariat“, meldete sie sich mit müder Stimme. Ein erfrischendes Lachen war die Antwort am anderen Ende der Leitung.
     „Wie ich hörte, haben Sie nach mir gefragt. Ich wollte mich nur zurückmelden und Sie zum Essen einladen“, klang Ruben Starks selbstbewusste Stimme aus dem Hörer. Evi wollte gerade antworten, dass sie zu müde war, um auszugehen – in Wirklichkeit wollte sie nur nicht auf Abruf für diesen Kerl zur Verfügung stehen – da wurde ihr die Entscheidung abgenommen.
     „Ich schicke Ihnen in fünfzehn Minuten einen Wagen.“
    „Aber .. aber ich muss mich doch noch umziehen“, versuchte Evi eine Entschuldigung zu finden, aber Stark hatte längst das Ruder übernommen. „Das können Sie hier tun. Ich habe eine kleine Überraschung für Sie.“ Damit legte er auf.
    Verdammt noch mal, was bildete dieser Typ sich eigentlich ein? Evi war empört. Niemand hatte je so über sie bestimmt. Dabei war Stark eigentlich einer der Verdächtigen. Vielleicht gelang es ihr aber auch, privat etwas mehr herauszufinden. Mit dieser Ausrede vor sich selber eilte die hübsche Blondine zu den Toiletten, um sich wenigstens noch etwas frisch zu machen.
    Genau fünfzehn Minuten später fragte der uniformierte Chauffeur am Empfang nach Evi Fischer.
     
    * * *
     
    Derweil tagte die „Sangue Ombra“ am anderen Ende der Welt, in Los Angeles. Die Fenster in dem großzügigen Konferenzraum waren verdunkelt. Dennoch trugen einige der Anwesenden ihre Sonnenbrillen zum Schutz. „Wir sollten vorsichtiger sein“, mahnte schwarzhaarige Lady Rilana, eine der ältesten Logen-Vampire gerade. „Wenn die Menschen uns auf die Spur kommen, bevor wir unser Ziel erreicht haben…“
    Gabriel Stark winkte überlegen ab. „Unsere erste Serie läuft hervorragend in den USA, Asien und Europa an. Unsere Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an der Weiterentwicklung, so dass wir bald jeden Haushalt infiltrieren können und sei es mit einfachem

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