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Die Blut-Prinzessin

Die Blut-Prinzessin

Titel: Die Blut-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht gut.«
    »Du sagst es.«
    Wir kamen jetzt besser durch. Viele Autofahrer ließen ihre Wagen mittlerweile zu Hause. Mit dem Bus, der U-Bahn und bei besserem Wetter auch mit dem Rad bewegte man sich schneller und besser durch die Riesenstadt London. Allerdings brauchten wir heute den Wagen, denn wir würden bestimmt nicht im Büro bleiben.
    Dort erwartete uns Glenda. Schon als ich die Tür öffnete, empfing mich der Duft des frisch zubereiteten Kaffees. Unsere Sekretärin war darin wirklich perfekt. Über all die Jahre hinweg war die Qualität des Kaffees gleich geblieben.
    Sie zog die Augenbrauen hoch, als wir das Sekretariat betraten. »Na, wieder Stau gehabt?«
    Ich breitete die Arme aus. »Das kennst du ja.«
    »Es ist nur komisch, dass Sir James immer pünktlich ist. Und ich ebenfalls.«
    »Jemand muss ja mit einem guten Beispiel vorangehen«, sagte ich und zog meine Jacke aus.
    »Willst du es dir bequem machen?«
    »Und ich auch«, erklärte Suko.
    Glenda grinste nur, bevor sie mit besserwisserischer Stimme erklärte: »Da werdet ihr wohl Pech haben.«
    »Warum«, fragte ich und schaute zu, wie Glenda zwei helle Fäden von ihrem schwarzen Pullover zupfte.
    »Das kann ich euch sagen. Ein gewisser Amos Durban rief an. Er bat um Rückruf.«
    »Wann?«
    »So schnell wie möglich.«
    »Dann mach mal«, sagte Suko.
    Zum Telefonieren ging ich ins Büro. Amos Durban hatte sicherheitshalber seine Nummer hinterlassen, die von Glenda Perkins notiert worden war.
    Ich rief ihn an, meldete mich, hörte ihn laut ausatmen und dann seine Stimme. »Gut, dass Sie anrufen, John.«
    »Glenda Perkins sagte uns, dass es wichtig sei.«
    »Genau.«
    »Dann mal los!« Ich schaute Suko an, der mir gegenübersaß und über Lautsprecher ebenfalls gespannt zuhörte.
    Amos Durban musste sich sammeln, bevor er wieder sprechen konnte. »Ich bin noch einmal zurück in die Bar gegangen, nachdem Sie und die Kollegen abgezogen waren. Der Schock der Gäste klang allmählich ab. Sie konnten wieder reden und sprachen auch miteinander. Nach außen hin und vor allen Dingen, wenn Fremde in der Nähe sind, geben sie ja nichts zu und sprechen offen nicht aus, was sie denken oder wissen. Doch als die Polizisten verschwunden waren, da redeten sie schon. Nicht alle, aber manche. Zu mir sagten sie nichts, doch ich habe mich so postiert, dass ich so manches Gespräch belauschen konnte.«
    »Haben Sie denn etwas erfahren?«
    »Klar. Die Rede war von der Blut-Prinzessin, und man war sich sicher, dass sie hinter dem steckt, was mit der Tänzerin geschah.«
    »Wurde auch über irgendwelche Gründe spekuliert?«
    »Ja, John, aber sie sind kaum nachvollziehbar.«
    »Versuchen Sie es trotzdem.«
    »Man war der Meinung, dass sie geschickt worden ist. Sie kam nicht aus eigenem Antrieb.«
    »Und wer hat sie geschickt?«
    Amos senkte die Stimme. »Die Götter«, flüsterte er. »Die Götter haben sie geschickt. Der Meinung waren die meisten Gäste. Auch wenn diese Menschen in einer modernen Welt leben und ihren Jobs nachgehen, John, die alten Sagen und Legenden sind nicht vergessen. Die haben sich in den Köpfen festgesetzt. Da kann es das Internet geben, Superhandys und was weiß ich nicht alles – diese Menschen glauben weiterhin an die alten Legenden, das sage ich Ihnen. Glauben heißt natürlich nicht wissen, aber etwas bleibt immer hängen.«
    »Die Götter sollen Nuba also geschickt haben?«
    »Genau.«
    »Und was tun die Leute?«
    Amos musste lachen. »Nichts, John. Sie tun einfach nichts. Sie warten, sie haben Angst, und sie hoffen, dass es für sie bald vorbei ist. So liegen die Dinge.«
    »Nuba heißt sie, nicht?«
    »Genau.
    »Was wissen Sie über diese Person?«
    Durban dachte nach. »Wenn ich ehrlich sein soll, weiß ich nicht viel über sie. Sie soll sehr mächtig sein, und wichtig war für sie das Blut. Das stand an erster Stelle.«
    »Das der Menschen?«
    »Muss wohl so sein.«
    »Wissen Sie denn, wie Nuba aussieht?«
    »Nein, keine Ahnung. Ich hatte ja nie in der Praxis mit ihr zu tun. Ich kenne die Geschichten nur, weil ich eben aus dieser Region stamme. Was dahinter steckt, dafür habe ich mich nie interessiert. Warum auch? Gründe gab es keine.«
    »Okay, was wissen Sie noch, Amos?«
    »Nichts.«
    »Hört sich nicht gut an. Aber irgendwo müssen wir ansetzen.«
    »Klar weiß ich das. Haben Sie eine Idee?«
    »Im Moment nicht. Wie wäre es denn mit den Gästen der Bar? Sie kennen einige von ihnen. Meinen Sie, dass wir den einen oder anderen

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