Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Blut-Prinzessin

Die Blut-Prinzessin

Titel: Die Blut-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sagte ich und hatte damit Suko angesprochen, der zunächst nur nickte. »Was denkst du, Alter?«
    Er hob die Schultern. »Glücklich bin ich nicht. Aber wir stehen ja erst am Anfang.«
    Ich schaute durch das Fenster nach draußen. Der Himmel präsentierte sich mal wieder in einem winterlichen Grau. Die Wolken hingen tief, und es war damit zu rechnen, dass es irgendwann anfangen würde zu schneien, da eine kältere Front von Nordwesten her kommend angesagt worden war.
    Das triste Grau passte auch zu unserer Stimmung, und vor allen Dingen zu dem, was vor uns lag.
    Ich stand auf und betrat das Vorzimmer. Suko folgte mir auf dem Fuß. Er hörte ebenfalls Glenda’s Kommentar, die sich auf ihrem Stuhl gedreht hatte.
    »Begeistert seht ihr nicht eben aus.«
    Ich hob die Schultern. »Was sollen wir machen?«
    »Aber ihr habt eine Spur.«
    Ich griff nach meiner Jacke. »Es ist zu hoffen.«
    »Und wie geht es weiter?«
    »Das weiß noch keiner von uns.« In Stichworten erklärte ich Glenda, was wir vorhatten.
    »Mir würde es auch keinen Spaß machen. Sehr wahrscheinlich, dass ihr auf eine Mauer des Schweigens stoßt.«
    »Durban wird uns helfen«, sagte Suko.
    »Soll ich Sir James informieren?«
    Ich nickte. »Das wäre gut. So weiß er wenigstens, wo wir uns herumtreiben.«
    Glenda senkte den Kopf. »Wenn ich euch doch nur helfen könnte...« Sie lächelte etwas verkniffen, räusperte sich dann und sagte betont burschikos: »Okay, dann seht mal zu, dass ihr die Blut-Prinzessin stoppt.«
    »Klar«, erklärte Suko. »Wir werden unser Bestes tun, verlass dich drauf.«
    Glenda musste wie immer das letzte Wort haben. »Hoffentlich reicht es auch...«
    Sie fügte noch etwas hinzu, was wir nicht mehr hörten, denn da hatten wir das Vorzimmer bereits verlassen...
    ***
    Schnee konnte man das Zeug nicht nennen, das aus den dunklen Wolken rieselte. Es war mehr ein Grieselzeug, recht hart, und es wehte auch in unsere Gesichter und biss in die Haut.
    Wir hatten die Grünfläche erreicht, die man nicht als Park bezeichnen konnte. Dafür war sie einfach zu klein. Sie gehörte zu diesen zahlreichen Flecken in der Stadt, wo sich ziemlich oft die Jugendlichen trafen und darüber nachdachten, wie sie die Zeit totschlagen sollten.
    Es gab auch Grenzen für sie. Diesmal war es das Wetter. Keiner wollte sich diesem widerlichen Schnee aussetzen, und so waren Suko und ich allein. Es gab einen schmalen Weg, der in diesen grünen Flecken hinein führte. Wir warteten im Wagen, den Rover hatten wir auf dem Weg abgestellt, was zwar nicht unbedingt erlaubt war, doch in diesem Fall kümmerten wir uns nicht darum. Da war der Fall wichtiger.
    Die kahlen Bäume wirkten wie müde Skelette. Der Rasen hatte bereits eine weißgraue Schicht, denn die kleinen Schneekörner tauten nicht weg und blieben liegen. Wir hörten den Geräuschen zu, die entstanden, wenn sie gegen die Scheiben sprangen.
    Vom Kollegen Durban hatten wir bisher nichts gesehen. Dafür bekamen wir einen anderen Besuch. Hinter uns hielt ein Streifenwagen, was für diese Gegend nicht ungewöhnlich war. Sie zählte zu den Brennpunkten und wurde mehr als gewöhnlich von den Kollegen durchfahren.
    Im Innenspiegel sah ich, dass zwei Uniformierte ausstiegen. Einer kam auf den Rover zu, der andere hielt Abstand.
    Als der Kollege sich bückte und ich seine Atemwolken vor den Lippen sah, ließ ich die Scheibe nach unten gleiten. Kleine Kristalle trafen auch mein Gesicht, denn der Wind wehte sie mir entgegen.
    »Sir, Sie...«
    Ich hielt meinen Ausweis so, dass der Kollege ihn gut sehen konnte. Er brauchte nicht lange zu schauen, zuckte hoch und nahm so etwas wie Haltung an.
    »Wir werden den Wagen hier stehen lassen, Mister...«
    »Ich heiße Austen.«
    »Gut, Constable. Der Wagen muss hier bleiben. Wir wollen ihn nicht dorthin bringen, wo wir zu tun haben.«
    Austen fuhr über seine leicht gekrümmte Nase. »Darf ich fragen, wo Sie denn hinwollen?«
    Ich deutete an Suko vorbei. Da standen zwar die kahlen Bäume, aber dahinter malte sich schon die Kulisse der höheren Häuser ab, deren Fassaden ebenso grau waren wie die Wolken.
    »Oh, da haben Sie sich etwas vorgenommen.«
    »Ist es schlimm dort?«
    »Es kann schlimm werden. Mein Kollege und ich müssen in dieser Gegend arbeiten, und ich sage Ihnen, dass es nicht einfach ist. Schon zu zweit ist es problematisch, durch die Gegend zu laufen. Wir fahren lieber mit dem Wagen oder verlassen uns auf die farbigen Kollegen. Als Weißer gilt man dort als

Weitere Kostenlose Bücher