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Die Blut-Prinzessin

Die Blut-Prinzessin

Titel: Die Blut-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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finden, der uns etwas über sie sagen könnte?«
    »Ja, schon.« Plötzlich lachte er. »Aber glauben Sie nur nicht, dass Sie auch Antworten bekommen. Das können Sie sich schlichtweg von der Backe putzen. Man wird Ihnen mit Misstrauen begegnen, und das hat nichts mit Ihnen selbst zu tun. Es ist einfach so. Da können Sie reden, was Sie wollen.«
    »Und wenn Sie noch mal nachhaken?«
    Entschieden wehrte er ab. »Nein, nein, nein! Damit brauchen Sie mir gar nicht zu kommen. Die Leute halten Fremden gegenüber den Mund. Ich weiß auch nicht, was ich darüber denken soll, aber die Mentalität ist eben eine andere und zudem noch immer vom Misstrauen Fremden gegenüber geprägt. Das muss man akzeptieren. Ich denke, dass wir mehr auf einen Zufall hoffen können.«
    » Sorry , Amos, damit kann ich mich nun nicht abfinden. Ich bin kein Mensch, der gern wartet. Erst recht nicht, wenn Menschenleben in Gefahr sind.«
    »Aber was sollen wir machen?«
    Bevor ich etwas sagte, schaute ich zu Suko hin, der nur die Schultern anhob, dann leicht lächelte und flüsternd einen Vorschlag machte.
    »Von unten aufrollen das Ganze.«
    Mir war klar, was er damit meinte, und ich sprach Amos Durban wieder an, von dem ich nur die Atemzüge hörte.
    »Ich denke, dass wir von vorn beginnen, Amos. Folgendes ist zu klären...«
    »Da bin ich gespannt.«
    Das war ich auch und hoffte, dass ich mit meinem Vorschlag richtig lag.
    »Also, Amos. Wie viele Menschen sind verschwunden? Was haben Ihre Recherchen ergeben?«
    »Sie meinen aus den Slums?«
    »Ja.«
    »Moment, da muss ich nachdenken. Ich kenne die offizielle Zahl, aber ich kann für die Richtigkeit nicht garantieren.«
    »Das spielt keine Rolle.«
    »Sechs, glaube ich.«
    »Gut.«
    »He, nicht gut. Das sind sechs zu viel, verdammt.«
    »Das weiß ich. Aber lassen wir unsere Gefühle mal weg. Wenn es sechs gewesen sind, dann können wir zwei davon schon mal streichen. Zum einen die auf dem Friedhof und zum anderen die Tänzerin. Bleiben noch vier, und die müssen wir finden. Wenn wir sie haben, dann werden sie uns auch zu dieser Blut-Prinzessin führen.«
    Er schwieg.
    Als mir die Zeit zu lang wurde, fragte ich: »Keine gute Idee?«
    Ich hörte wieder sein glucksendes Lachen. »Ich bitte Sie, John. Natürlich ist sie gut. Wohl die einzige, die es gibt. Aber wie können wir da konkret werden?«
    »Diese Menschen sind ja nicht aus der Luft gefallen. Sie müssen irgendwo hergekommen sein.«
    »Klar, sie haben alle hier in London gewohnt.«
    »Und sie hatten Menschen, die sie kannten. Verwandte, Bekannte oder Freunde.«
    »Das nehme ich an.«
    »Dann werden wir dorthin müssen. Wir müssen mit den Menschen reden. Es kann sein, dass auch sie eine Idee haben. Ich bin sicher, dass sie Nuba kennen.«
    »Das auf jeden Fall. Nur werden sie Ihnen kein großes Vertrauen entgegenbringen, John.«
    »Versuchen wir’s trotzdem. Ich will sie allerdings nicht allein besuchen. Sie müssten Suko und mich schon begleiten.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    Begeistert hatte die Stimme des Kollegen nicht eben geklungen. »He, haben Sie ein Problem damit?«
    »Einige der Leute wissen, dass ich Polizist bin, und vertrauen mir trotzdem, die anderen wissen es nicht. Wenn ich mit zwei Scotland-Yard-Beamten bei ihnen auftauche, mache ich alles kaputt, was ich mir über die Jahre hinweg aufgebaut habe. Aber Sie haben Recht, John, wir müssen es durchziehen.«
    »Meine ich auch. Jetzt kommt es nur darauf an, wie wir die Sache angehen.«
    »Ich kenne mich da besser aus. Ich weiß auch, wo die Verschwundenen gelebt haben. Man kann sagen, dass sie praktisch alle aus einer Gegend verschwunden sind. Da brauchen wir nicht mal lange zu suchen.«
    »Das ist doch was.«
    »Gut. Wann können wir uns treffen?«
    »So schnell wie möglich.«
    »Und wo?«
    »Machen Sie einen Vorschlag.«
    Amos Durban überlegte nicht lange. Er schlug eine kleine Grünanlage vor, die im Nordosten der Stadt lag. Nicht eben in der besten Gegend. In diesem Viertel wohnten zahlreiche Farbige aus den verschiedensten Ländern der Erde. Wir würden dort nicht sehr willkommen sein und mussten mit Problemen rechnen. Um sie kleiner zu halten, sollte Amos Durban an unserer Seite bleiben.
    »Ich werde mein Bestes tun. Aber denken Sie daran, John: Einige dieser Leute wissen, dass ich ein Bulle bin.«
    »Klar. Bis später dann. Sollte etwas sein, wir bleiben über unsere Handys in Verbindung.« Ich gab ihm noch meine Nummer durch, dann legte ich auf.
    »Das war’s«,

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