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Die Blut-Prinzessin

Die Blut-Prinzessin

Titel: Die Blut-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geblieben waren.
    »Ihr traut euch her?«
    Amos übernahm das Wort. »Mach keinen Ärger, Bruder.«
    »He, he, du nennst mich Bruder? Ausgerechnet du? Du verfluchter Verräter!«
    »Wir wollen nicht zu dir. Geh bitte zur Seite.«
    »Muffe, wie?«
    Amos schüttelte den Kopf. Blitzschnell ließ er die letzten zwei Stufen hinter sich und stand dem Mann Auge in Auge gegenüber.
    »Wir möchten vorbei!«
    »Klar, du kannst kriechen.«
    Amos war nicht in der Stimmung, sich auf lange Diskussionen einzulassen, und er schob den Kerl zur Seite.
    Genau das passte dem Typ nicht. Er geriet etwas aus dem Gleichgewicht, aber er holte aus. Nur traf dieser Schwinger nicht, denn Amos hatte sich blitzschnell geduckt. Die Faust fuhr über seinen Kopf hinweg, und einen Moment später rammte er seine rechte Schulter gegen die Brust des Schlägers.
    Der Mann röchelte, verlor das Gleichgewicht und kippte zur Seite. Erst an der Wand konnte er sich wieder fangen, und seine Verwünschung klang nicht eben nett.
    Der zweite Typ wollte vorspringen, aber da schaute er in die Mündung der Waffe, die Amos plötzlich in der Hand hielt.
    »In deinem Alter willst du dich doch nicht schon ins Grab legen – oder?«
    Der Type kicherte und hob die Hände. »Keine Sorge, ich will noch leben.«
    »Dann sag deinem Freund, dass er die gleiche Denke annehmen soll wie du.«
    »Ich kann ihm nichts befehlen.«
    »Und wo steckt euer Boss?«
    »Er macht Besuche.«
    »Super. Wo denn?«
    »Überall im Haus.«
    »Sag ihm, dass wir hier sind und er sich zusammenreißen soll. Das ist kein normaler Besuch, Bruder. Das kann hier großen Ärger geben, hast du kapiert?«
    »Alles klar.«
    »Und jetzt mach Platz.«
    Das tat der Kerl tatsächlich. Leider verstand er nur die eine Sprache. Ich schaute mir seinen Kumpan an, der noch immer an der Wand stand und seine rechte Hand nicht ruhig halten konnte. Er schob sie langsam unter die Jacke, wobei er den Rücken unseres Kollegen im Auge behielt.
    »Lass es lieber sein!«, warnte ich.
    Er pfiff darauf. Das Messer war nicht ohne. Es besaß zwei Klingen, die parallel aus dem Griff hervorstachen. Als er es zog, spuckte er noch zu Boden.
    Dann sprang er!
    Weit kam er nicht, denn Suko, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, griff ein. Er kam wie ein Schatten von der Seite und huschte dabei an mir vorbei.
    Plötzlich schrie der Typ auf. Suko hatte ihn gepackt und seinen Arm in die Höhe gerissen. Er drehte ihn herum, zerrte den Mann an uns vorbei und ließ ihn dann los.
    Der Typ konnte mich mehr stoppen. Vor der ersten Treppenstufe rutschte er aus, und dann gab es kein Halten mehr. Das Messer hatte er verloren. Es lag vor der Stufe, während sein Besitzer bäuchlings die Stufen nach unten rutschte, dabei schrie und schließlich auf dem Absatz wimmernd liegen blieb.
    »Danke«, sagte Amos.
    »Halb so wild.«
    Der zweite Leibwächter stand an der Wand. Er hatte seine Arme vom Körper abgespreizt und bewies uns so, dass er nicht daran dachte, uns anzugreifen.
    Amos Durban blieb vor dem Mann stehen. »Wir wollen nichts von deinem Boss«, erklärte er. »Aber sollte er uns trotzdem Ärger machen, so wie ihr beide, dann reißen wir ihm die Eier ab. Das kannst du ihm bestellen, mein Freund.«
    »Schon klar.«
    »Denk dran, wir sind in keiner guten Stimmung. Es hat zu viele Tote gegeben.«
    Erklärungen schenkte sich der Kollege. Er winkte uns zu, und wir tauchten in den düsteren und auch leeren Flur ein. Sicherlich hatten die Menschen hier erfahren, wer da zu Besuch gekommen war. Da war es für sie sicherer, in den Wohnungen zu bleiben, denn diese Bosse verströmten stets die Aura der Angst.
    Wir gingen zwar geradeaus, aber Suko lief rückwärts. So deckte er uns den Rücken.
    Die Türen sahen hier alle gleich aus. Von einer undefinierbaren Farbe und beschädigt, denn es war öfter gegen sie getreten worden, und so zeigte das Material entsprechende Spuren.
    Amos Durban brauchte nicht lange zu suchen. Er fand die Tür sofort und blieb davor stehen. Geräusche oder Stimmen drangen nicht an unsere Ohren, und so wirkte das Nicken unseres Kollegen auch recht zufrieden.
    »Wir können.«
    Ich hielt ihn am Arm fest. »Moment noch. Können Sie sagen, was uns dort unter Umständen erwartet?«
    »Ja, eine Familie, die jemanden verloren hat. Die Tochter, glaube ich. Es liegen ja noch vier Vermisstenanzeigen vor.«
    »Und Sie glauben, dass die Verwandten mehr wissen?«
    »Das kann ich nicht sagen. Ich hoffe es.«
    »Gut.«
    Suko und ich bauten

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