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Die Blutgruft

Die Blutgruft

Titel: Die Blutgruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geachtet werden musste.
    Über eine fast natürliche Steintreppe hinweg stieg der Vampir dem Hafen entgegen. Er trug die Kleidung, die ihm gefiel. Seine Freundinnen hatten sie ihm besorgt. Ein dunkles Cape, darunter ein weißes Hemd mit ausladenden Ärmeln und eine blassgrüne Weste. Als Farbtupfer klemmte unter dem Hals eine rote Fliege.
    Das Haar war nicht mehr schwarz wie ursprünglich. An der vorderen Kopfseite war es hellgrau geworden, fast weiß, und er hatte die Flut straff nach hinten gekämmt. Sie lag nie flach auf dem Kopf, dafür war sie einfach zu füllig. Oberhalb der Schädeldecke stand sie ab, und sie bedeckte einen Teil der Ohren.
    Sein Gesicht war knochig. Es wirkte ausgezehrt. Die Wangenknochen standen sichtbar hervor. Die auslaufende Stirn lief in die Nase über, unter der sich ein breiter Mund befand, in dem die beiden Vampirzähne auf Beute lauerten.
    Rusko lief die letzten Schritte, bis er den kleinen natürlichen Hafen erreicht hatte. Das Wasser gurgelte dort hinein. Der Druck produzierte Schaum, der wie ein Bart auf der Oberfläche tanzte.
    Das behäbig wirkende Ruderboot mit dem Außenborder war an einem passenden Stein so festgetäut worden, dass es von den sich zurückziehenden Wellen nicht mit ins offene Wasser gezogen werden konnte. Geregnet hatte es in der letzten Zeit auch nicht, und so befand sich auch keine Wasserlache im Boot.
    Er war recht zufrieden, richtete sich nach der kurzen Prüfung wieder auf und schaute über das Wasser hinweg, auf dem die Dunstschwaden wie angetackert wirkten.
    Es war still, abgesehen vom Rauschen der Wellen. Das allerdings klang auch anders als sonst, denn der Nebel dämpfte einen Teil der Geräusche. Rusko dachte nach. Er beschäftigte sich mit seinen Feinden. Von wo würden sie kommen?
    Sicherlich nicht aus der Luft. Es gab nur den Weg über das Wasser hinweg, und da gab ihnen der Dunst eine recht gute Deckung. Das konnte man von zwei Seiten aus sehen, denn der gleiche Nebel würde auch ihm und seinen Freundinnen Schutz geben. Und genau das mussten sie ausnutzen. Deshalb wollte er zwei von ihnen mit dem Boot auf das Wasser schicken. Wenn sie etwas sahen, sollten sie es augenblicklich melden.
    Einen besseren Plan gab es nicht, und der Vampir lächelte vor sich hin, als er sich auf den Rückweg machte. Er ging schnell, denn sein Gefühl sagte ihm, dass auch seine Feinde nicht lange warten würden, um die Insel zu erreichen. Dass sie kamen, war ihm klar. Da wollte er auch nicht noch groß überlegen. Wer eine Jessica vernichtete, der schaffte es auch, sie zuvor zum Reden zu bringen.
    Seine vier Helferinnen erwarteten Rusko. Sie saßen nicht mehr auf dem Boden. Auch bei ihnen war die bald kommende Veränderung zu spüren. Sie hatten sich hingestellt und standen wie Wachtposten nebeneinander. Sie bewegten sich auf der Stelle, flüsterten miteinander. Die Gier in ihren Augen war nicht zu übersehen.
    Rusko winkte ab. »Es ist noch alles ruhig. Wir haben Zeit. Aber es kann sich auch schnell etwas ändern. Wir werden warten, aber wir werden trotzdem nicht untätig sein.«
    »Was sollen wir tun?« Gayle stand schon wieder auf dem Sprung. Sie war unruhig und fuhr durch ihre schwarzen Haare.
    »Du bleibst hier!«, entschied ihr Herr und Meister. »Und Helen ebenfalls. Ich will euch weiterhin an meiner Seite haben. Aber mit euch, Judy und Astrid, habe ich etwas Besonderes vor.« Seine Augen funkelten, als er die Gestalten zu sich heranwinkte.
    Sie kamen gern. Sie liebten es, in der Nähe ihres Meisters zu sein. Für sie strahlte er eine gewisse Vollkommenheit aus. Er war perfekt. Noch perfekter als sie. Er hatte sich in der Gewalt und konnte trotzdem zu einem blutgierigen Tier werden und über sie herfallen. Ihr Blut hatte ihm geschmeckt, aber er war auch ihren Körpern sehr zugetan gewesen, das hatte er bewiesen. Und nicht nur bei ihnen, auch bei den beiden anderen, die ihm gern zu Willen waren.
    Sie kannten die wilden Nächte, in denen er sich mit allen beschäftigte, doch diese Zeiten waren vorbei. Ihnen blieb seine Anspannung nicht verborgen. Das Schicksal der Jessica hatte ihn stärker getroffen, als er zugeben wollte.
    Nicht nur, weil sie vernichtet worden war. Bei ihm gab es auch einen anderen Grund, über den er nicht gern sprach. Jessica hatte ihn enttäuscht. Sie war zu eigenmächtig gewesen und einfach von der Insel geflohen, um an das Blut der Menschen zu gelangen.
    So etwas konnte er auf keinen Fall gutheißen. Hier war sein Wille Gesetz, und er blickte

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