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Die Blutgruft

Die Blutgruft

Titel: Die Blutgruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und Pfeife rauchte. Um ihn herum sah es aus wie in einem Büro, wobei an den Wänden Bilder von verschiedenen Schiffen hingen. Unter der Decke befand sich ein großer Ventilator, dessen Blätter an Fische erinnerten.
    Eine altmodische Klingel meldete unseren Eintritt. Das Echo schwebte noch nach, als wir bereits die Stimme des Bootsverleihers hörten.
    »Es ist schon Schluss. Komm morgen wieder.« Er hatte den Kopf erst gar nicht erhoben und sortierte weiterhin seine Papiere.
    »Dann müssen Sie heute eben Überstunden machen«, sagte Abe Douglas, der als Erster eingetreten war.
    Der Mann schaute hoch.
    Sein Gesicht war braun gebrannt. Über der Oberlippe wuchs ein heller Bart. Ob auch Haare auf dem Kopf wuchsen, sahen wir nicht, denn der wurde von einer Schiffermütze bedeckt.
    »Was soll das? Habt ihr nicht gehört? Ich habe Feierabend.« Der Mann ließ die Papiere sinken.
    Abe war bereits an seinen Schreibtisch herangetreten. »Ich sagte schon, heute nicht.«
    »Und wer hat so ein großes Maul?«
    »Special Agent Abe Douglas«, erklärte unser Freund und zeigte dem Mann seine Dienstmarke.
    Der Typ bekam große Augen. Er beugte sich über den Schreibtisch, um besser sehen zu können. »FBI...?«
    »Genau.«
    »Ich habe mit euch nichts am Hut.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Andy Morgan.«
    »Gut, Mr. Morgan, dann hören Sie mal genau zu. Unser Vorhaben dient der Einhaltung der nationalen Sicherheit. Sollten Sie sich dagegen stemmen und weiterhin störrisch zeigen, werden Sie schweren Ärger bekommen. Ich weiß nicht, ob das in Ihrem Sinne ist.«
    Morgan schaute Abe an. Er warf auch Suko und mir einen Blick zu. »Scheiß Zeiten, wie? Jetzt wo der Krieg läuft, könnt ihr euch wohl alles herausnehmen, wie? Nicht nur Kritiker mundtot machen, sondern auch...«
    »Das hat mit diesem Krieg nichts zu tun. Uns geht es um andere Dinge, Mr. Morgan.«
    »Okay, was wollen Sie?«
    »Nur ein Boot leihen.«
    Andy Morgan sagte nichts. Er strich nur an seinem linken Ohrläppchen entlang, grinste dann und schüttelte den Kopf. »Egal, wo Sie herkommen, aber ich sage Ihnen, dass es verrückt ist, sich jetzt ein Boot zu leihen und rauszufahren. Es zieht sich zu. Es wird im Laufe der Zeit immer dichter werden und auch dunkler. Haben Sie wirklich vor, einen Trip durch den Nebel zu machen?«
    »Wir müssen es.«
    Morgan grinste weiter. »Sind Sie ausgebildet?«
    »Ich kann ein Motorboot fahren. Sie werden uns eines geben und auch die entsprechenden Seekarten. Tun Sie das nicht, müsste ich eines kraft meines Amtes beschlagnahmen.«
    »Tolle Methoden. Wie in einer Diktatur.«
    Der G-man ging nicht auf die Provokation ein. »Wir wären nicht zu Ihnen gekommen, wenn es keinen Grund dafür gegeben hätte. Es macht uns keinen Spaß, im Nebel herumzuschippern, aber es gibt keine andere Möglichkeit für uns.«
    Morgan lehnte sich zurück. »Doch, es gibt eine.«
    »Und welche?«
    »Ich fahre mit Ihnen und werde das Boot lenken.«
    Das war für uns alle überraschend. Abe Douglas richtete sich auf die Zehenspitzen auf und drehte sich zu uns um. Sein fragender Blick sagte genug, aber auch wir fühlten uns nicht in der Lage, eine Entscheidung zu treffen.
    Andy Morgan nutzte die Pause aus, um unsere Bedenken zu zerstreuen. »Ich weiß ja nicht, wohin Sie wollen, aber es dauert etwas, bis Sie das offene Meer erreichen. Der Weg dorthin ist gefährlich. Ich spreche nicht von Haien, sondern von Klippen, die bei Ebbe nicht eben tief unter der Wasserfläche liegen. Schon mancher Hobby-Seemann hat sich an diesem Gestein schon seinen Bootsrumpf aufgerissen. Sie sind fremd und hätten im Prinzip keine Chance.«
    »Danke«, sagte Abe und wandte sich wieder an uns. »Wir müssen es gemeinsam entscheiden.« Er kam auf uns zu und hörte, dass Suko zuerst seine Meinung abgab.
    »Es ist besser, wenn wir ihn mitnehmen. Er kann uns auf der Insel absetzen und in sicherer Entfernung warten. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.«
    »Was ist mir dir, John?«
    »Gut, dann stimme ich Suko zu. Auch wenn ich nicht eben begeistert davon bin.«
    Auch Abe Douglas war einverstanden und drehte sich wieder um. Der Verleiher hatte sich hinter seinem Schreibtisch erhoben und streifte eine wetterfeste Jacke über.
    »Mal eine Frage, Gentlemen, wohin wollen Sie überhaupt?«
    »Lost Island«, antwortete ich.
    Dem guten Morgan blieb der Mund offen stehen. Er schüttelte den Kopf. Erst nach einer Weile konnte er reden. »Das... das... stimmt doch nicht, oder? Das ist ein Witz, wie?«
    »Es

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