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Die Blutige Sonne - 14

Die Blutige Sonne - 14

Titel: Die Blutige Sonne - 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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anderen Kindern, die wie Zwillinge aussahen; nur hatte der eine flammend-rotes, der andere dunkles Haar und dunkle Augen. Und dann waren da zwei stämmige, schwarzhaarige Männer in dunkler Kleidung, die mit fremdartigem Akzent sprachen. Verschwommener waren die Umrisse der rotblonden Frau mit der musikalischen Stimme; sie trieben traumhaft durch vage Erinnerungen…
    Jeff wußte nun ohne große Überraschung, daß sie auf den Gefahrenpunkt zutrieben. Der Atem stockte ihm in der Kehle, er spürte seinen Herzschlag bis in die Ohren, und plötzlich war er wieder ein Kind, war…
    Der große Mann in der terranischen Kleidung stand auf und ließ das Spielzeugschiff auf den Teppich fallen, wo die drei Kinder spielten. Der kleinere Junge griff danach, aber das Kind, das er selbst nun Jeff Kerwin nannte, sah des Mannes trauriges Gesicht, als er die Tür zuzog. Der Raum war groß, hatte hohe Gewölbe und riesige Fenster.
    „Du weißt es am besten, Cleindori“, sagte der Mann mit dem terranischen Akzent. „Aber ich glaube immer noch, daß es nicht richtig ist.“
    Die große rotblonde Frau stand hinter dem langen Tisch. „Ich habe nichts getan“, sagte sie bestimmt, „was mein Gewissen mir verbietet. Sie sind Narren und Fanatiker – sonst nichts. Und ich soll davonlaufen und mich verstecken, weil einige Verrückte in den Straßen herumschreien?“
    Eine kleinere dunkle Frau, rothaarig wie Cleindori, aber nicht so anziehend, sagte: „Das ist wahr. Aber Narren und Verrückte – und Fanatiker – können viel gefährlicher sein, als kluge Menschen.“
    Cleindori lehnte am Tisch. Ihr schönes Gesicht war trotzig. „Fürchtet ihr euch denn so sehr, daß ihr davonlaufen und euch verstecken wollt – daß ihr die Hasturs um Schutz bittet, die mir so häßliche Namen gegeben haben? Arnad? Jeff? Cassilde?“
    Der Darkovaner in dem grüngoldenen Mantel trat hinter Cleindori und legte lachend die Arme um sie. „Wenn einer von uns so etwas dächte, würden wir uns schämen, dir das zu zeigen, Goldene Glocke! Aber ich glaube, wir müssen realistisch denken, und das weißt du so gut wie ich – oder weshalb habt ihr, du und Cassilde, die Kinder hierhergebracht, obwohl sie schon längst schlafen sollten?“
    „Arnad hat recht“, bekräftigte der Mann in der terranischen Kleidung. „Glaube mir, Cleindori, ich weiß, wie dir zumute ist. Für dich ist es das Bekenntnis der Niederlage. Aber es dauert nicht lange, ein Jahr vielleicht oder zwei auf einer anderen Welt. Wir haben keine andere Wahl – außer wir bitten die Hasturs um Schutz. Oder – noch schlimmer – die Terraner.“
    „Wie du meinst“, antwortete Cleindori achselzuckend. „Ich kann ziemlich sichere Vorkehrungen treffen“, sagte der Terraner. „Ich gehe jetzt, aber…“ Er zögerte. „Seid ihr hier sicher?“ „Ich habe das hier, wenn einer es wagt…“, erklärte Arnad, der stolze Darkovaner, und legte die Hand auf den Knauf des Messers. Die Zeit schien sich in die Länge zu ziehen. Die kleineren Kinder schliefen auf dem Teppich. Cleindori und Cassilde unterhielten sich leise. Arnad lief ruhelos hin und her. „Er müßte jetzt eigentlich zurück sein“, stellte Cleindori nach einer Weile besorgt fest. „Pst“, machte Cassilde. „Hast du gehört…?“
    „Ich habe nichts gehört.“ Ungeduldig nahm Cleindori den Matrix von ihrer Brust und legte ihn auf den Tisch. Die anderen standen neben ihr. Das Kind, das sich nun selbst als Jeff Kerwin erkannte, schlich auf den Zehenspitzen näher; niemand bemerkte es. Sie beugten sich über den funkelnden Matrix.
    Das Kind hörte einen Laut, drehte sich um und sah schreckerfüllt, wie sich die Türklinke bewegte. Es schrie vor Angst.
    Arnad drehte sich um – eine Sekunde zu spät. Die Tür flog auf, und das mit tödlicher Kraft geworfene Messer steckte ihm im Rücken. Mit einem gurgelnden Schrei fiel er über den Tisch und blieb mit ausgestreckten Armen liegen. Plötzlich war das ganze Zimmer voll dunkler Gestalten. Alle trugen Masken und Kapuzen. Er hörte Cassilde laut aufschreien und sah sie fallen. Cleindori zog das Messer aus des toten Arnads Körper und kämpfte wie eine Löwin mit einem der maskierten Männer.
    Schreiend rannte das Kind gegen die Männer an, schlug mit seinen kleinen Fäusten auf sie ein, biß, stieß mit den Füßen um sich, klammerte sich wie ein Wilder an sie, kratzte, sprang einem auf den Rücken, brüllte und schluchzte wilde Drohungen. Cleindori floh vor den Männern, die nach ihr

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