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Die Blutlinie

Die Blutlinie

Titel: Die Blutlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyn
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Drache in mir rührt. Herausfordernd. Trotzig. »Lassen Sie mich Ihnen sagen, wie sich die Sache von meiner Seite des Zauns aus darstellt, Doc. Wie er es macht und warum er es macht, mag vielleicht neu sein. Aber das, was er tut?« Ich schüttele grimmig den Kopf. »Daran ist absolut nichts Neues. Mord bleibt Mord.«

KAPITEL 41
    »Bringen Sie mich auf den aktuellen Stand.«
    Ich bin im Büro von AD Jones. Er hat mich zu sich nach oben gerufen, um sich über unsere Fortschritte berichten zu lassen. Er unterbricht mich, als ich Tommy Aguilera erwähne.
    »Warten Sie – Aguilera? Er ist inzwischen Zivilist, nicht wahr?«
    »Er ist gut, Sir. Wirklich sehr, sehr gut.« Du hast nicht die leiseste Ahnung, denke ich für mich.
    »Ich weiß, dass er gut ist. Aber das ist nicht der Punkt.« Er blickt mich säuerlich an. Zitronensäuerlich. »Ich lasse Ihnen das für dieses Mal durchgehen, Smoky. In Zukunft möchte ich, dass Sie zuerst mit mir reden, bevor Sie Externe in einen Fall mit einbeziehen.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Berichten Sie weiter.«
    Ich trage ihm den Rest vor bis hin zu meinem Besuch bei Dr. Child. Er nimmt sich Zeit zum Nachdenken, bevor er die Hände auf dem Schreibtisch verschränkt und mich ansieht. »Ich möchte sicher sein, dass ich alles verstanden habe. Der Täter hat zwei Frauen getötet. Jedes Mal, wenn er zugeschlagen hat, sendet er Ihnen ein Video. Er hat einen Partner. Er ist auf Sie fixiert, und zwar so sehr, dass er sich in Ihr Haus schleicht und Ihr Telefon anzapft und Ihren Wagen mit einem Peilsender versieht. Er hat persönliche Angriffe gegen Ihr restliches Team gestartet und droht mit weiteren. Er steht mit anderen potentiellen Serienmördern in Verbindung, zusätzlich zu demjenigen, mit dem er gegenwärtig zusammenarbeitet. Er ist nicht, wer er zu sein glaubt. Kein echter Nachfahre von Jack the Ripper. Habe ich alles?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Sie haben Fingerabdrücke, möglicherweise DNS, Sie kennen seinen vermutlichen Modus Operandi – und Ihre heißeste Spur im Augenblick sind die anderen Webseiten, die er abonniert hat, falls er welche abonniert hat. Ist das ungefähr alles?«
    »Eine ziemlich gute Zusammenfassung, Sir. Ich möchte zwei weitere Maßnahmen ergreifen, um diesen Fall zu knacken, und dazu benötige ich Ihre Genehmigung.«
    »Was?«
    »Ich möchte die Medien in die Suche mit einbeziehen.«
    Seine Augen werden misstrauisch. Wir mögen die Medien nicht, meistens jedenfalls. Wir arbeiten nur mit ihnen zusammen, wenn wir dazu gezwungen sind, und manchmal auch, wenn wir denken, dass sie uns nützlich sein könnten. Ich denke, Letzteres ist hier der Fall, und davon muss ich AD Jones überzeugen.
    »Warum?«
    »Aus zwei Gründen. Erstens aus Sicherheitsgründen. Wir bekommen zwar allmählich ein Bild von ihm, aber wir wissen nicht, wann wir ihn zu fassen kriegen. Wir müssen eine Warnung herausgeben. Es wird Zeit, Sir.«
    Er nickt widerwillig. »Und der zweite Grund?«
    »Dr. Child hat gesagt, dass es ihn zutiefst erschüttern wird, wenn er die Wahrheit über den Inhalt des Glases erfährt. Vielleicht wird es ihn sogar so erschüttern, dass er die Kontrolle verliert. Wir müssen ihn so weit bringen, Sir. Er war bisher äußerst kontrolliert. Er kennt die Wahrheit über den Inhalt des Glases nicht. Es ist eine gute Waffe, und ich möchte sie einsetzen.«
    »Er könnte durchdrehen, Smoky. Ich rede hier nicht von dem kranken Mist, den er bisher angestellt hat. Er könnte sich in eine Lenkrakete verwandeln, die nur ein Ziel vor Augen hat, nämlich Sie.«
    »Ja, Sir. Das wäre möglich. Und dann schnappen wir ihn.«
    Er mustert mich mit einem Blick, den ich nicht zu interpretieren vermag, steht auf, geht zum Fenster. Sein Rücken ist mir zugewandt, als er zu reden anfängt. »Seine Besessenheit von Ihnen, Smoky …« Er dreht sich um. »Ich möchte, dass Sie sehr, sehr vorsichtig sind. Ich …« Er zögert. »Ich möchte nicht, dass sich der Fall Joseph Sands wiederholt. Niemals wieder.«
    Es verschlägt mir die Sprache. Weil ich die Emotionen spüre, die von AD Jones ausstrahlen.
    »Ich kenne Sie, seit Sie zum FBI gekommen sind, Smoky«, fährt er fort. »Seit Sie jung und voller Begeisterung und grün hinter den Ohren zu uns gekommen sind. Es ist mir nicht gleichgültig, was mit Ihnen geschieht. Verstehen Sie das?«
    Ich sehe den Schmerz in seinen Augen. »Jawohl, Sir. Ich werde vorsichtig sein.«
    Der Schmerz verschwindet irgendwo in seinem Innern, zurückgedrängt. Er hat mich ihn

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